Schaulaufen vor EM-Bewerbung: Zehn Stadien für 2024 gesucht

Die Suche nach geeigneten Stadien für die Fußball-EM 2024 dürfte für den DFB nicht das Problem sein. Zehn Arenen werden gebraucht - und es gibt noch mehr gute Kandidaten. Ein Problemfall ist Bremen.
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Die HDI Arena in Hannover. Die niedersächsische Landeshauptstadt ist nur eine von zahlreichen deutschen Städten, die sich für die EM 2024 ins Spiel bringen - wenn das Turnier denn an Deutschland vergeben wird.Foto: Jens Wolf/dpa
Epoch Times31. Januar 2017

Noch ist nicht mal die Bewerbung für die EURO 2024 raus, da hat das Schaulaufen für mögliche Stadien und Spielorte in Deutschland schon begonnen. Sogar Altkanzler Gerhard Schröder macht sich als Botschafter für einen Kandidaten stark. „Ich werde dafür werben, dass Hannover wieder Standort wird“, sagte der Aufsichtsratschef von Hannover 96 und frühere Ministerpräsident Niedersachsens. Wenn alles gut geht, wird Deutschland 36 Jahre nach der EM-Endrunde 1988 wieder Schauplatz einer Fußball-Europameisterschaft sein.

Von so einem Großereignis will natürlich jeder etwas haben, auch für die Städte ist das ein Riesen-Ding – zum sportlichen Reiz kommt ein enormer wirtschaftlicher Gewinn. Sollte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wie erhofft zum EM-Gastgeber für 2024 gekürt werden, dann will auch Hannover dabei sein. Das kündigte 96-Clubchef Martin Kind beim Neujahrsempfang des Zweitligisten an: „Wir hoffen, dass wir dann auch den Zuschlag bekommen.“

Nordrhein-Westfalen ist gleich fünfmal im Rennen: Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Köln und Mönchengladbach wollen sich mit ihren Arenen bewerben. „Wenn die EM tatsächlich hier stattfinden wird, werden wir alles daran setzen, Europa nach Mönchengladbach zu holen“, sagte Gladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof.

Auch in Düsseldorf erhofft man sich einen positiven Bescheid. „Wir würden uns freuen, Teil eines neuen Sommermärchens werden zu können“, sagte eine Sprecherin der Stadt. „Selbstverständlich“ werde sich Köln bewerben, hieß es aus der Domstadt. Alle fünf NRW-Stadien erfüllen die Voraussetzung einer Nettokapazität von mindestens 30 000 Sitzplätzen.

Bis zum 17. Februar müssen Clubs und Städte ihr Interesse beim DFB bekunden. Bis zum 3.März will der Verband eine Interessenserklärung bei der Europäischen Fußball-Union abgeben. Im September 2018 kürt die UEFA-Exekutive den EM-Gastgeber – Deutschland gilt als Favorit.

Mehr als ein Dutzend Städte bzw. Stadien haben bereits signalisiert, dass sie sich bewerben würden, in elf von ihnen rollte schon 2006 der WM-Ball. Sechs waren bei allen drei bisherigen Endrunden in Deutschland als Spielort dabei: Frankfurt/Main, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart. München ist einziger deutsche Spielort bei der 13-Länder-EM 2020: Vier Partien sind in der Allianz Arena geplant.

Auch die Hansestadt hat erneut den Hut in den Ring geworfen. „Selbstverständlich bin ich dafür, dass EM-Spiele im Volksparkstadion ausgetragen werden. Hamburg ist eine der führenden Sportstädte in Deutschland. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass so eine Veranstaltung ohne Hamburg stattfinden wird“, sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen.

Ein Wackelkandidat ist Bremen – wenn überhaupt. „Wir werden jetzt die Anforderungen genau studieren. Wenn wir sie erfüllen können, dann werden wir uns natürlich bewerben“, sagte Werders Clubchef Klaus Filbry. 2006 war Bremen mit dem Weserstadion leer ausgegangen. Zum Problem könnte nunmehr der Streit zwischen dem Land und der Deutschen Fußball Liga und dem DFB werden.

Das Land schickt der DFL regelmäßig Rechnungen für Polizeieinsätze, wenn diese bei Bundesligaspielen über das normale Maß hinausgehen. Der Fall beschäftigt die Gerichte. Der DFB entzog Bremen deshalb bereits ein Länderspiel gegen Gibraltar.

Die deutschen Spielorte bei bisherigen Endturnieren:

WM 1974 EM 1988 WM 2006 Berlin Düsseldorf (E) Berlin (F) Dortmund Frankfurt Dortmund Düsseldorf Gelsenkirchen Frankfurt Frankfurt (E) Hamburg Gelsenkirchen Gelsenkirchen Hannover Hamburg Hamburg Köln Hannover Hannover München (F) Kaiserslautern München (F) Stuttgart Köln Stuttgart Leipzig München (E) Nürnberg Stuttgart(dpa)



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