Schmadtke und Labbadia betonen: Vertragsfrage weiter offen

Bruno Labbadia werde den VfL Wolfsburg nach dieser Saison verlassen - so viel schien nach den Aussagen der vergangenen Woche klar. Nach dem 1:1 gegen Bremen betonten der Trainer und vor allem Sportchef Jörg Schmadtke jedoch: So sicher ist das noch nicht.
Titelbild
Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia (l) und Geschäftsführer Sport Jörg Schmadtke.Foto: Peter Steffen/dpa
Epoch Times4. März 2019

Auf der einen Seite hat der VfL Wolfsburg die Rückkehr auf einen Europa-League-Platz verpasst. Auf der anderen Seite hat er den direkten Konkurrenten Werder Bremen weiterhin sechs Punkte auf Abstand gehalten.

Das 1:1 (0:0) in diesem Nordderby war für das enge Rennen um die internationalen Plätze der Fußball-Bundesliga ein sehr wichtiges Spiel. Allein: Mit rein sportlichen Fragen beschäftigte sich davor und danach kaum jemand.

In Wolfsburg interessiert aktuell vor allem eine Frage: Bleibt Bruno Labbadia auch nach dieser Saison noch Trainer des VfL? Oder ist sein Verhältnis zu Geschäftsführer Jörg Schmadtke so belastet, dass dies eine weitere Zusammenarbeit erschwert bis unmöglich macht? Das Thema ist seit der vergangenen Woche in der Welt – und beide versuchten am Sonntagabend, die entstandene Unruhe wieder einzufangen.

„Es gibt keine Aussage von mir, dass es nicht weitergeht“, sagte Schmadtke nach dem Spiel. „Ich habe es jetzt 1000 Mal gesagt und ich kann es noch 1000 Mal sagen: Wir müssen uns für die Zukunft zusammensetzen und sehen, ob es Überschneidungen gibt.“ Dass es zwischen des Planungen des Sportchefs und denen des Trainers keine Überschneidungen mehr gebe und dass alles auf eine Trennung nach Labbadias Vertragsende im Sommer hinauslaufe, dies seien bloß Interpretationen, meinte Schmadtke. „Und damit wäre ich vorsichtig.“

Labbadia bestätigte noch einmal, dass das ausstehende Gespräch über seine Zukunft im April stattfinden soll. Am Sonntag wollte sich der Trainer weder zum VfL bekennen noch den Sinn eines solchen Gesprächs in Zweifel ziehen. „Ich arbeite jetzt so, als wenn ich die nächsten zehn Jahre hier bin. Das ist mein Anspruch“, sagte er. Kurz zuvor hatte der 53-Jährige schon in einem Sky-Interview gesagt: „Wenn es auseinandergeht, wollen wir top auseinandergehen. Wenn es weitergeht, soll es erfolgreich weitergehen. Ich kann noch nicht sagen, wie es ausgeht, weil ich mir im Moment darüber Gedanken mache.“

Schmadtke hatte der „Bild“-Zeitung in der vergangenen Woche über sein Verhältnis zu Labbadia gesagt: „Es ist nicht so, dass wir eine enge freundschaftliche Verbindung haben. Ich werde sicher mit ihm keine Kochrezepte austauschen oder einen gemeinsamen Urlaub planen. Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht.“ Diese persönliche Chemie habe jedoch keine entscheidenden Auswirkungen auf die tägliche Zusammenarbeit oder die Frage, ob der Trainer bleibt oder nicht.

Die Mannschaft hat sich von der Unruhe der vergangenen Tage nicht beeinflussen lassen, sondern war gegen Werder lange Zeit das bessere Team. John Anthony Brooks brachte den VfL in der 54. Minute in Führung, der frühere Wolfsburger Max Kruse (74.) glich für Werder noch aus. Die Zukunft des Trainers „ist nicht unser Problem“, sagte Kapitän Josuha Guilavogui hinterher. „Wir wollen etwas erreichen. Das ist gut für ihn und gut für uns.“ (dpa)



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