Schröder & Co. verpassen EM-Sensation gegen Spanien

Topfavorit Spanien hat die Medaillenträume von Dennis Schröder & Co. beendet. Die deutschen Basketballer müssen sich dem Titelverteidiger nach lange Zeit starker Leistung geschlagen geben. Für den Bundestrainer heißt es Abschied nehmen.
Titelbild
Für Dennis Schröder und die deutschen Basketballer ist die EM beendet.Foto: Lefteris Pitarakis/dpa
Epoch Times12. September 2017

Trotz einer glänzenden Vorstellung von Dennis Schröder haben die deutschen Basketballer die große Sensation gegen Spanien und ihr erstes EM-Halbfinale seit 2005 verpasst.

Nach langer Führung unterlag das Team des scheidenden Bundestrainers Chris Fleming dem favorisierten Titelverteidiger in der Runde der besten Acht mit 72:84 (33:34) und muss seine Medaillenträume beenden.

Schröder führte seine Mannschaft in Istanbul mit 27 Punkten zwar erneut als bester Werfer an, konnte aber auch die neunte Niederlage in Serie gegen die Iberer nicht verhindern. Damit ist auch die Zeit von Chris Fleming als Bundestrainer vorbei – der Coach konzentriert sich zukünftig auf seine Arbeit als Assistent beim NBA-Club Brooklyn Nets. Beim frühen deutschen EM-Aus bei der Heim-Vorrunde 2015 in Berlin hatten die Spanier schon die Karriere von Nowitzki beendet – und erwiesen sich nun auch für die nächste Generation als Partycrasher.

Nachdem Schröder & Co. Mitte des dritten Viertels noch vorne lagen, drehte NBA-Center Marc Gasol und dominierte mit 28 Zählern. Zuletzt stand die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds 2005 mit Superstar Dirk Nowitzki unter den besten vier Teams Europas und holte Silber. Die Spanier dürfen auf ihren vierten EM-Titel seit 2009 hoffen.

Anders als noch beim Achtelfinalcoup gegen Frankreich und im vorigen Turnierverlauf erwischte das deutsche Team einen erstklassigen Start. Vorne trafen Schröder & Co. ihre ersten Würfe und präsentierten sich hochkonzentriert in der Defensive. Spanien-Legionär Johannes Voigtmann stibitzte Center Marc Gasol den Ball und vollendete per Dunking zur 11:2-Führung. Wütend nahm Spaniens Coach Sergio Scariolo nach gut vier Minuten die erste Auszeit.

Und nach dem schlafmützigen Beginn bewiesen die Iberer, warum sie den europäischen Basketball seit mehr als einer Dekade dominieren. Immer wieder ging der Ball zu den Gasols unter dem Korb, die ersten 14 Punkte der Spanier erzielten die beiden Brüder.

Mit einer erneut geschlossenen Teamleistung hielt die deutsche Mannschaft dagegen. Gleich sieben Spieler punkteten im Auftaktviertel, das die DBB-Auswahl mit 19:16 für sich entschied. Doch zu sorglos gingen Schröder & Co. mit dieser immensen Chance um, leisteten sich mehrere unnötige Ballverluste. Zudem erzwang der dreimalige Europameister immer schwierigere Würfe. Pau Gasol stoppte Daniel Theis per hartem Block, Schröder kam nicht wie gewohnt zu einfachen Korblegern. Nach einem zwischenzeitlichen 9:0-Lauf gingen die Spanier mit einer knappen Führung in die Pause.

Doch das jüngste Team des Turniers zeigte sich weiter unbeeindruckt. Mit seinem unbändigen Selbstbewusstsein versenkte Schröder zwei schnelle Dreipunktewürfe. Nach einem eigenen Fehlwurf kratzte sich Pau Gasol entnervt am Kopf. Bei diesem Turnier hatte sich der 37-Jährige den ewigen EM-Punkterekord gesichert und in der Bestenliste Tony Parker und Nowitzki überholt.

Bei den Deutschen setzte erneut die zweite Garde wichtige Akzente. Der Ludwigsburger Johannes Thiemann sorgte beim 45:43 für die erste Führung der zweiten Halbzeit. Doch diese wirkte wie der letzte Nadelstich, um die Widerstandskraft der Spanier zu wecken. Zum Ende des dritten Abschnitts erzielte Marc Gasol gleich zwölf spanische Punkte in Serie – von dem 53:65-Rückstand erholte sich das deutsche Team nicht mehr. Die Spanier verwalteten den Sieg abgeklärt. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion