Schub für Olympia-Chancen: Reichmann krönt Saison mit Titel

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Tobias Reichmann gewann mit KS Vive Kielce die Königsklasse.Foto: Marius Becker/dpa
Epoch Times30. Mai 2016
Erst Europameister, nun Champions-League-Sieger: Nach einer traumhaften Saison haben die Olympia-Chancen von Tobias Reichmann einen kräftigen Schub bekommen.

Unmittelbar nach dem bärenstarken Auftritt beim Final4-Turnier in Köln hatte der Rechtsaußen des polnischen Handball-Meisters KS Vive Kielce nicht nur eine rauschende Siegerparty vor Augen, sondern auch Rio de Janeiro im Kopf. „Jetzt träume ich erst mal davon, dass wir es ordentlich krachen lassen. Wenn ein paar Tage vergangen sind und man realisiert hat, was wir für den polnischen Handball geschafft haben, dann kehrt ein bisschen Ruhe ein. Und dann liegt der Fokus auf Olympia, wenn ich denn nominiert werde“, sagte Reichmann.

Vier Tore im Halbfinale gegen Paris St. Germain, acht Treffer beim 39:38 (35:35, 29:29, 13:17)-Sensationssieg nach Siebenmeterwerfen im Endspiel am Sonntag gegen MVM Veszprem – Bundestrainer Dagur Sigurdsson wird den 28-Jährigen kaum ignorieren können. An diesem Dienstag wird der Isländer in Neckarsulm seinen vorläufigen Kader nominieren und den Fahrplan bis zu den Olympischen Spielen vorstellen. Reichmann erlebt dies aus der Ferne. In Kielce findet der Empfang für den ersten polnischen Champions-League-Sieger statt.

Das erste Treffen der Nationalspieler ist am 6. Juni. Dem Auftakt-Lehrgang in Mannheim schließen sich Trainingslager am Chiemsee (9. bis 12. Juni), in Stuttgart (9. bis 14. Juli) sowie vom 19. bis 29. Juli in Stuttgart und Hannover an. Formtests absolviert die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am 8. Juni in Mannheim gegen Russland, am 13. Juli in Stuttgart gegen Tunesien sowie beim Euro Tournoi in Straßburg mit den Teilnehmern Frankreich, Dänemark und Ägypten. Am 3. August bestreitet der Europameister – dann schon in Rio – seine Generalprobe gegen Kroatien.

Bereits am 28. Juni aber muss Sigurdsson seinen 28 Spieler umfassenden vorläufigen Kader dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) melden. Nur aus diesem Aufgebot kann der Bundestrainer dann bis spätestens 17. Juli sein Olympia-Team aus lediglich 14 Spielern und einem Ersatzmann berufen. „Der Trainer hat die Qual der Wahl“, meinte der ehemalige Kieler Reichmann, der seit 2014 in Polen spielt.

Der Linkshänder hofft nun, dass er in Rio dabei ist. Immerhin konkurriert der nun dreimalige Champions-League-Sieger auf seiner Position mit Patrick Groetzki, der mit den Rhein-Neckar Löwen kurz vor dem Gewinn der deutschen Meisterschaft steht und bei der EM in Polen zu Jahresbeginn aus Verletzungsgründen gefehlt hatte.

Unabhängig von der eigenen Nominierung hält Reichmann die deutsche Mannschaft beim Olympia-Turnier für einen Mitfavoriten: „Wir fahren nicht dahin, um Geschenke zu verteilen. Wir fahren dahin, um auf jeden Fall vorne mitzuspielen.“

(dpa)


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