Schuldenmeister „Man U“

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Foto: Steffen Andritzke/The Epoch Times
Von 2. Februar 2010

„Love United – hate Glazer“ steht auf den Aufklebern, die Fans von „Man U“ [Manchester United, Anm. d. Red.] überall in Manchester angebracht haben. Nun ist ja Hass nicht gerade das adäquate Mittel, um Probleme zu lösen, doch spiegeln diese Aufkleber die Ohnmacht und Wut der Supporter wider, die hilflos mit ansehen müssen, wie ihr ruhmreicher Verein als Geldquelle und Spekulationsobjekt herhalten muss.

Obwohl schon vor der Übernahme des Clubs durch die amerikanische Glazer-Familie im Jahre 2005 von weitsichtigen Insidern davor gewarnt wurde, den Verein zum Spielball von Spekulanten werden zu lassen und so hohe Schulden zu machen, ist man jetzt an einem Punkt angelangt, wo man ernsthaft darüber nachdenken muss, wie es nun um die Zukunft des Clubs bestellt ist.

Gerne bezeichnete man sich in der Vergangenheit schon einmal in aller Bescheidenheit selbst als den reichsten Verein der Welt. Doch nun, nachdem der Schuldenberg auf mittlerweile über 800 Millionen Euro angewachsen ist (und das, obwohl man Cristiano Ronaldo für 94 Millionen Euro verkaufte!), macht man sich anscheinend Gedanken und geht erneut auf die Suche nach neuen, wohlmeinenden Kreditoren.

So möchten die Glazers, die sich in den letzten Jahren gern schon einmal selbst diverse Arbeitsentgelte im zweistelligen Millonenbereich überwiesen, nun durch neue Anleihen in Höhe von 500 Millionen Euro die Schulden umschichten. Mit diesem Geld könnte man dann zwar einen Teil der hochverzinsten Schulden zurückzahlen. Doch auch dann bliebe noch ein großes Finanzloch, das zu stopfen wäre und das es deutlich erschweren würde, die alternden Stars wie Scholes, van der Sar, Giggs und Neville mittelfristig gleichwertig zu ersetzen. Auch Trainer Alex Ferguson, der mittlerweile auch schon 68 Lenze zählen durfte, wird wahrscheinlich irgendwann seinen Trainerposten an einen Jüngeren übergeben müssen.

Und was dann? Wie will man den Club sportlich ganz oben positionieren mit so einer drückenden Schuldenlast? Und was, wenn die Erfolge dann ausbleiben? Noch überstrahlen der Gewinn der Champions League 2008 und die letzten drei Meistertitel die höchst bedenkliche finanzielle Situation des Vereins. Zwar steht der Club mit seinem Schuldenberg jetzt noch nicht unmittelbar vor dem totalen Zusammenbruch, doch ist die Besorgnis der Fans um die Zukunft des Clubs nicht nur allgegenwärtig zu sehen, sondern auch verständlich.

Aus diesem Grund wendeten sich vor ein paar Jahren schon tausende Fans von Manchester United ab und gründeten einen eigenen, neuen Verein mit dem Namen FC United of Manchester. Dieser spielt zwar nur in den unteren englischen Ligen, doch steht er auf gesunden finanziellen Beinen.

Ganz im Gegensatz zum „älteren Bruder“.

 

Foto: Steffen Andritzke/The Epoch Times


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