Schweiz will Platz eins in deutscher Gruppe

Gegen keinen Gegner trat die DFB-Elf seit 1908 häufiger an: 52 Mal traf Deutschland bereits auf die Schweiz. Dieses Mal unter ganz ungewohnten Umständen.
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Die Schweizer um Breel Embolo (l) verloren in der Ukraine.Foto: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa/dpa
Epoch Times4. September 2020

Trotz des Patzers in der Ukraine gibt sich der Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic vor der Partie gegen Deutschland am Sonntag (20.45 Uhr/ZDF) als Optimist.

„Ich hoffe, dass wir bald wieder mehr Konkurrenzkampf haben. Aber ich bin auch so zuversichtlich: Die Richtung stimmt“, sagte der Coach nach der 1:2-Niederlage seiner Mannschaft in Gruppe 4 der Liga A. Ziel der Schweizer ist es weiterhin, sich Platz eins in der Gruppe mit Deutschland und Spanien zu holen. Das hatten sie schon vor zwei Jahren gegen die Weltranglisten-Primus Belgien geschafft.

Die Eidgenossen, bei denen alle Spieler der Startelf entweder aktuell in der Bundesliga kicken oder einst gespielt haben, zeigten sich zu Beginn ihres Gastspiels in der Ukraine stark und waren hoch überlegen. Bis zur Pause wies die Statistik einen Ballbesitz von 65 Prozent für das Team um Kapitän Granit Xhaka aus.

Den Treffer des Ukrainers Andrej Jarmolenko (14.) konnte der frühere Frankfurter Stürmer Haris Seferovic in der 41. Minute zunächst ausgleichen. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich mit zunehmender Spielzeit eine Partie auf Augenhöhe, die Ukraine nutzte eine Chance zum 2:1 durch Man City-Star Alexander Sinchenko (68.). „Wir hatten in der zweiten Halbzeit weniger Rhythmus, weil die Spieler physisch noch nicht 100 Prozent bereit sind“, so Petkovic.

In Basel treffen nun zwei Mannschaften aufeinander, die von ihrer Bestform noch deutlich entfernt sind. „Man merkte, dass es der erste Ernstkampf seit langem war, einige Abläufe stimmten noch nicht“, sagte Borussia Dortmunds Innenverteidiger Manuel Akanji. Hinzu kommt, dass Petkovic sein Team im Vergleich zu den Spielen im vergangenen November auf mehreren Positionen umstellen muss. Gegen die Ukraine spielte die Mannschaft zum ersten Mal in dieser Formation. Der Frankfurter Djibril Sow schaffte es erstmals in die Startformation, für den Augsburger Ruben Vargas war es erst das vierte Länderspiel.

Gladbacher Bundesliga-Torwart Yann Sommer gab sich dennoch kämpferisch. Bis 30 Meter vor dem gegnerischen Tor hätten die Schweizer „richtig gut gespielt“, sagte er und kritisierte ebenso wie Kapitän Xhaka die Fehler vor dem ukrainischen Tor. Sommer gab sich aber auch selbst die Schuld am 0:1: „Wir hätten nach dem ersten Schuss noch klären können, aber klar, den ersten Fehler in dieser Situation habe ich gemacht.“

Bevor die Partie am Sonntagabend beginnt, müssen sich beide Teams laut UEFA-Regularien auf das Coronavirus testen lassen. Bei den wechselnden Spielorten scheint das strenge Vorgehen auch angebracht – die Ukraine, aus der die Schweizer zurückkehren, gilt in Deutschland als Risikogebiet. Die Schweiz steht zwar nicht auf dieser Liste. Die gemeldeten Infektionen steigen jedoch seit Wochen wieder. Sie liegen gemessen an der Bevölkerung mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Städte sind besonders betroffen.

Trotz der besonderen Umstände bei der Partie im Baseler St. Jakob-Park, an den die deutsche Elf sehr unterschiedliche Erinnerungen hat, wollen die Schweizer dieses Mal keine Punkte verschenken. „Wir müssen so auch gegen Deutschland spielen: Hoch pressen und nicht viel Raum zugestehen“, sagte Torschütze Seferovic. (dpa)



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