Senegal scheitert wegen Fairplay-Wertung

Der Senegal ist bei der Fußball-WM als letztes afrikanisches Team ausgeschieden.Die Löwen von Teranga verloren in Samara gegen Kolumbien mit 0:1 (0:0) und verpassten wegen des schlechteren Abschneidens in der Fairplay-Wertung gegenüber den punkt…
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Yerry Mina (oben, 3.v.r) erzielt per Kopf das 1:0.Foto: Gregorio Borgia/AP/dpa
Epoch Times28. Juni 2018

Der Senegal ist bei der Fußball-WM als letztes afrikanisches Team ausgeschieden.

Die Löwen von Teranga verloren in Samara gegen Kolumbien mit 0:1 (0:0) und verpassten wegen des schlechteren Abschneidens in der Fairplay-Wertung gegenüber den punkt- und torgleichen Japanern den Sprung ins Achtelfinale. Die Senegalesen sahen mehr Gelbe Karten als die Asiaten.

Vor 41.970 Zuschauern erzielte Yerry Mina in der 74. Minute den Siegtreffer für Kolumbien. Die Südamerikaner, die früh ohne den verletzten Bayern-Star James Rodriguez auskommen mussten, schlossen die Gruppe H durch den zweiten Sieg sogar noch als Gruppenerster ab. Die Mannschaft von Trainer José Pekerman und Japaan treffen im Achtelfinale auf England bzw. Belgien. Vor dem Senegal waren bereits die afrikanischen Teams Tunesien, Marokko, Ägypten und Nigeria in der Gruppenphase gescheitert.

Zehntausende Fans aus Südamerika sorgten mit ihren gelben Trikots und den lautstarken Gesängen für Heimspiel-Atmosphäre in Samara. Ihre Mannschaft ließ es indes lange verhaltener angehen. Obwohl die Kolumbianer die Partie gewinnen mussten, um sicher in die K.o.-Runde einzuziehen, setzten sie nicht von Beginn an auf Offensive.

Die Mannschaft aus dem Senegal verschaffte sich mit rustikalem Körpereinsatz Respekt. Trainer Aliou Cissés taktische Umstellung von einem 4-3-3 auf ein defensiver ausgerichtetes 4-4-2 griff. Die Afrikaner zeigten lange auch die bessere Spielanlage.

Die Kolumbianer kamen zunächst nicht in den Rhythmus. Sie kreierten fast nur nach ruhenden Bällen gefährliche Situationen. Juan Quintero brachte mit einem tückischen Freistoß-Aufsetzer Senegals Torhüter N’Diaye in Verlegenheit (12.) – viel mehr war lange nicht von den Cafeteros zu sehen.

Für Diskussionen sorgten der serbische Schiedsrichter Milorad Mazic und das Team der Videoassistenten, zu dem der Deutsche Bastian Dankert gehörte (17.). Nach einer harten Attacke des Kolumbianers Davinson Sanchez gegen Superstar Sado Mané im Strafraum entschied der Referee zunächst auf Strafstoß, nahm ihn aber nach Hinweis der Beobachter in Moskau und einem Blick auf die Fernsehbilder zurück. Ganz eindeutig war die Situation nicht.

Einen Rückschlag mussten die Südamerikaner verkraften, als der angeschlagene James ausgewechselt wurde (31.). Kapitän Radamel Falcao tröstete den Münchner, bevor der schnurstracks in der Kabine verschwand. Im Torschützenkönig der WM 2014 fehlte dem Team von Pekerman fortan ein wichtiger Faktor.

Erst nach der Nachricht vom Führungstreffer der Polen gegen Japan drehten die Kolumbianer auf. Senegals Torwart Khadim N’Diaye rettete in höchster Not gegen den heranstürmenden Luis Muriel. Angefeuert von ihren Fans kamen die Cafeteros auf Betriebstemperatur. Gegen die schlecht postierten Senegalesen gelang Mina mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke der Führungstreffer. Es war die erste große Möglichkeit für sein Team. Kolumbiens Fußball-Legende Carlos Valderama jubelte auf der Tribüne angemessen ausgelassen. (dpa)

Radamel Falcao (3.v.r.) setzt seinen Kopfball knapp über die Latte. Foto: Gregorio Borgia/AP

James Rodriguez musste verletzt ausgewechselt werden. Foto: Martin Meissner/AP

Kritische Szene: Davinson Sanchez (l) im Strafraum-Zweikampf mit Senegals Sadio Mane. Foto: Gregorio Borgia/AP

Senegals Keita Balde schirmt den Ball vor Kolumbiens Santiago Arias (l) ab. Foto: Gregorio Borgia/AP



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