Slalom-Debüt nach Verletzung: Platz 18 wurmt Straßer nicht

Linus Straßer ist der deutsche Hoffnungsträger im Slalom. Beim ersten Torlauf des Winters in Alta Badia verpasst er die Top 15. Allerdings kann der Münchner mildernde Umstände geltend machen. Der Sportler selbst und auch sein Coach bleiben deshalb optimistisch.
Epoch Times21. Dezember 2020

Linus Straßer schnaufte tief durch und wusste sofort, warum für ihn die Top 15 beim ersten Slalom der Saison nicht drin waren.

„Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mich nicht ganz sicher gefühlt“, räumte der Skirennfahrer in Alta Badia ein. Rang 18 klingt enttäuschend, der Rückstand von 1,11 Sekunden auf Sieger Ramon Zenhäusern aber war nicht so verheerend. Mit Blick auf die jüngere Vergangenheit war die hintere Platzierung für den besten deutschen Slalomfahrer sogar noch mehr zu akzeptieren: Straßer war nämlich mit deutlichem Trainingsrückstand in das Rennen gegangen.

Fast den ganzen Herbst über konnte der 28-Jährige wegen einer Entzündung der Quadrizepssehne im Oberschenkel nicht richtig trainieren. Vor allem viele Einheiten unter Rennbedingungen, also mit Torstangen, fehlten ihm. „Ich suche gerade noch das Gefühl“, berichtete er in den Dolomiten. Und ohne Gefühl hat man im Slalom mit den extrem engen Abständen in der Weltspitze keine Chance.

Der Schweizer Olympia-Zweite Zenhäusern gewann knapp vor den Österreichern Manuel Feller (+0,08) und Marco Schwarz (+0,12). Der nach dem ersten Lauf führende Südtiroler Alex Vinatzer rutschte noch auf Rang vier (+0,19). Als zweiter deutscher Starter im Finale kam Sebastian Holzmann auf den 25. Rang (+1,44) – die viertbeste Laufzeit im Finale war ein zusätzlicher kleiner Erfolg für den Oberstdorfer.

Die Slalom-Hoffnungen im Deutschen Skiverband (DSV) ruhen aber auf Straßer. „Der Linus fährt erst seit einem Monat wieder Ski“, sagte Bundestrainer Christian Schwaiger der dpa. Zudem seien ihm zwei grobe Fehler im Finish passiert. „Deshalb war das ein guter Start, er braucht halt noch ein bisschen. Der Speed ist schon da. Und mit den Rennen kommt bei ihm auch die Sicherheit“, sagte Schwaiger.

Auch Straßer glaubt an sich und will sich nicht unter Druck setzen. Im nächsten Slalom schon am Dienstagabend (17.45/20.45 Uhr/Eurosport und BR Livestream) hat er im Flutlicht von Madonna di Campiglio die zweite Chance dieses WM-Winters. „Für mich gilt es, den nächsten Schritt zu machen“, sagte er im BR. „Ich hoffe auf die Top Ten.“

Wichtiger sind andere Rennen. „Ich glaube, dass im Januar, wenn es um die Wurscht geht, die Form stimmt“, prognostizierte der Bayer vor den Klassikern in Adelboden, Wengen, Kitzbühel und Schladming. Und im Februar steht als Saisonhöhepunkt auch noch die WM in Cortina an.

Dann will er auch den Mumm wieder beisammen haben, den man braucht für Spitzenplätze. In Alta Badia fehlte der noch im zweiten Lauf. Der Kurs sei „extrem einfach“ und „sehr schnell“ gewesen, also gemacht für gnadenlose Attacken. „Ich habe es aber nicht geschafft, über die letzte Schwelle drüber zu gehen, weil mir noch die Sicherheit fehlt“, erzählte Straßer. „Aber das kann und werde ich mir erarbeiten.“ (dpa)



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