Spektakel der Superlative – 51. Super Bowl in Houston

Superstars, Seriengewinner, größtes US-Fernsehereignis des Jahres: Vorhang auf für den 51. Super Bowl. Im NFL-Finale wird es 2017 nicht nur um American Football gehen - sondern auch ein bisschen um Trump.
Titelbild
Tom Brady möchte die New England Patriots zum fünften Titel führen.Foto: Charlie Riedel/dpa
Epoch Times3. Februar 2017

Der Super Bowl – das größte Spektakel amerikanischer Kultur. An diesem Sonntag (Ortszeit) treffen in Houston die New England Patriots auf die Atlanta Falcons, und es wird eine Show der Superlative.

Weltweit werden mehrere hundert Millionen Zuschauer dem Duell zusehen. Die Patriots haben die Chance, die Trophäe zum fünften Mal zu holen, für die Falcons wäre es der erste Sieg.

Allein in den USA waren im vergangenen Jahr rund 112 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher, so still wie am Abend des Super Bowl steht das Land sonst nur an Thanksgiving. Angesichts der wachsenden Popularität in Deutschland hofft Sat.1 für die Nacht zum Montag darauf, die Zuschauermarke von zwei Millionen zu knacken – vergangenes Jahr waren es 1,81.

New Englands Quarterback Tom Brady Brady (39) gilt vielen als der beste aller Spielmacher überhaupt. Sein Name steht schon in den Geschichtsbüchern, jetzt will er ihn vergolden. Sein Gegenüber aber, „Matty Ice“ Ryan (31), hat eine fantastische Saison hinter sich und beste Chancen auf den Titel des wertvollsten Spielers. Die Patriots sind leichter Favorit. Aber es könnte ein sehr enges Spiel werden, in dem es dann besonders auf die Kicker wie Stephen Gostkowski von den Patriots ankommt.

Wie so vieles in den USA, hat 2017 auch der Super Bowl eine politische Komponente. Die drei Säulen der Patriots haben enge Bande zu Donald Trump, dem frisch gewählten und hoch umstrittenen US-Präsidenten. Brady, Coach Bill Belichick und Patriots-Eigner Robert Kraft sind Freunde Trumps, haben damit viel Kritik auf sich gezogen. Brady unterstützte Trump sogar im Wahlkampf. Die drei versuchten, das Thema aus der Phase vor dem Finale herauszuhalten – angesichts Trumps umstrittener Maßnahmen mit mäßigem Erfolg.

Die Patriots sind eine Erfolgsmaschine, sie werden geliebt oder gehasst. Coach Belichick gilt als sportliches Genie und ist einer der erfolgreichsten Trainer überhaupt. Mit einem Erfolg am Sonntag hätte der Perfektionist mit der Kapuze als erster NFL-Trainer fünfmal den Super Bowl gewonnen. Dass die Seriengewinner nun auch noch eine solche Nähe zur Macht pflegen, kam bei vielen nicht gut an.

Schon zum neunten Mal sind die Patriots in einem NFL-Finale, die Falcons hatten ihr erstes Endspiel 1999 deutlich gegen die Denver Broncos verloren. In den Kampf gegen die Patriots gehen sie gleichwohl voller Selbstbewusstsein: „Dieses Team hat den richtigen Mix“, sagt Ryan. Im Halbfinale hatte Ryans Team die Green Bay Packers klar geschlagen (44:21), die Patriots besiegten die Pittsburg Steelers (36:17).

Die Spieler des Siegerteams bekommen eine Prämie von etwa 100 000 Dollar, die Verlierer jeweils 50 000 – für die millionenschweren Stars des knallharten Rasenschachs allerdings fast Peanuts.

Die NFL ist eine gewaltige, milliardenschwere Unterhaltungsmaschine. Ihre Einnahmen betrugen im vergangenen Jahr rund 13 Milliarden Dollar. Dem Spiel am Sonntag vor Ort zuzusehen, ist nichts für arme Leute: Das günstigste Ticket kostet etwa 2000 Dollar. Wer am Spielfeldrand auf Höhe der Mittellinie sitzen will, wird bis zu 18 000 Dollar los.

Der einzige Deutsche, der im Finale auf dem Feld dabei sein könnte, fehlt. Sebastian Vollmer, der 2015 den Super-Bowl mit den Patriots gewann, hat wegen einer Hüftverletzung diese Saison noch gar nicht gespielt.

Traditionell ist die Halbzeitshow des Super Bowl ein Ereignis für sich. Halb Amerika wird zuschauen, wenn Lady Gaga ihre Show liefert – „ich plane das, seit ich vier bin“, sagt sie im Werbespot. Wagt sie beim größten Fernsehereignis des Jahres – ein 30-Sekunden-Spot kostet rund fünf Millionen Dollar – ein politisches Statement gegen Trump?

In Houston deutete sie das zumindest an: Ihre Botschaft werde eine der Liebe sein, der Freundlichkeit und der Begeisterung, sagte sie vor Medien. Nach einem Stoßgebet für den US-Präsidenten klingt das nicht. Welche Songs sie singen und wie oft sie das Kostüm wechseln wird, wollte sie noch nicht verraten.

Kein Geheimnis sind dagegen die unglaublichen Mengen, die zum Super Bowl verzehrt werden. USA-weit werden etwa 120 Millionen Liter Bier getrunken, dazu kommen angeblich mehrere hundert Millionen Chicken Wings und – wegen der Guacamole – viele Tonnen Avocados. Obendrauf noch mehr als 13 000 Tonnen Chips. Fast-Food-Ketten stellen befristet für das Wochenende Tausende neue Mitarbeiter ein. (dpa)



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