Sprint-Weltmeister Coleman: «Ich habe nichts falsch gemacht»

Christian Coleman ist der schnellste Mann der Welt. Nach seinem Gold-Coup bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha musste sich der Amerikaner aber auch kritische Fragen gefallen lassen. Die Sache mit den verpassten Dopingkontrollen hängt ihm noch nach.
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Der schnellste Mann der Welt: US-Sprinter Christian Coleman.Foto: Martin Meissner/AP/dpa
Epoch Times29. September 2019

Nach seinem Sprint zu WM-Gold gab es Beifall für Christian Coleman, zwei Stunden später hagelte es in Doha kritische Fragen auf der internationalen Pressekonferenz.

Es war schon nach Mitternacht, da wurde der neue 100-Meter-Weltmeister fast wie in einem Kreuzverhör immer wieder auf seine verpassten Dopingkontrollen angesprochen. Und der 23-Jährige wehrte sich, so gut er konnte. „Ich habe nichts falsch gemacht“, sagte Coleman grimmig und sprach von „falschen Beschuldigungen“.

Dass er im Khalifa-Stadion überhaupt starten durfte, hatte viele Kritiker auf den Plan gerufen. Drei verpasste Dopingkontrollen innerhalb von zwölf Monaten hätten das WM- und sogar Olympia-Aus für den 1,75 Meter großen und 73 Kilo schweren Sprintstar bedeutet. Doch ein Formfehler führte Anfang September zum Freispruch durch die US-Anti-Doping-Agentur USADA. Einer der „Missed Tests“ habe außerhalb der Einjahresfrist gelegen – also doch kein Dopingfall.

Besonders scharfe Kritik an Coleman kam von Landsmann Michael Johnson, dem ehemaligen Weltklasse-Läufer über 200 und 400 Meter. „Es disqualifiziert ihn voll und ganz zu diesem Zeitpunkt, jemals das Gesicht unseres Sports zu sein“, betonte der 52 Jahre alte mehrfache Olympiasieger und Weltmeister.

„Ich verschwende meine Zeit nicht damit zu versuchen, Leuten etwas zu erklären, die gar nicht an der Wahrheit interessiert sind“, sagte Coleman. „Es ist ziemlich verstörend, wenn man weiß, dass Menschen, die mich überhaupt nicht persönlich kennen, solche Dinge sagen.“

Im Finale lief Coleman am Samstagabend wie befreit und blieb in 9,76 Sekunden sogar unter seiner Weltjahresbestzeit. Die unangenehme Affäre hat er abgehakt. „Das liegt hinter mir“, meinte der Mann aus Atlanta. „Jetzt bin ich Weltmeister, und das ist etwas, das mir keiner mehr nehmen kann.“

Titelverteidiger Justin Gatlin, vor zwei Jahren noch vor Coleman und immerhin 14 Jahre älter, war diesmal chancenlos: In 9,89 Sekunden wurde der US-Altstar Zweiter. Bronze ging an den Kanadier André de Grasse in 9,90. (dpa)



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