St. Pauli mit Moral: Punkt dank Kyereh und Einwechselspieler

Lange sieht es beim VfL Bochum nach einer Niederlage für den FC St. Pauli zum Saisonstart in der 2. Fußball-Bundesliga aus. Doch Aushilfs-Mittelstürmer Daniel-Kofi Kyereh schafft noch das 2:2. Es hätte beinahe sogar zum Sieg gereicht.
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Nach dem Spielende können sich Paulis Spieler über den Punktgewinn freuen.Foto: Marcel Kusch/dpa/dpa
Epoch Times22. September 2020

Bochum (dpa/lno) – Der FC St. Pauli hat seinen ersten Charaktertest in der Saison der 2. Fußball-Bundesliga bestanden.

Mit dem 2:2 (0:1) beim VfL Bochum nach 0:2-Rückstand holten sich die Hamburger gleich zum Auftakt der Spielzeit viel Selbstvertrauen. Zugleich räumten sie erste Zweifel an ihrer Qualität aus, die nach dem peinlichen Aus im DFB-Pokal beim Südwest-Regionalligisten SV Elversberg aufgekommen waren. „Ich habe den Jungs gesagt, dass ich Elversberg nicht vergessen habe. Ich habe aber zumindest einen Haken dahinter gemacht“, sagte der neue Kiez-Trainer Timo Schultz beim Pay-TV-Sender Sky.

In Bochum lag seine Mannschaft vor 3500 Zuschauern nach 76 Minuten durch die Treffer von Robert Zulj (26.) und Simon Zoller (76.) bereits 0:2 zurück. Es drohte eine Fortsetzung der chronischen Auswärtsschwäche aus der vergangenen Saison, als der FC St. Pauli mit neun Punkten die schlechteste Mannschaft in der Fremde war.

Doch Daniel-Kofi Kyereh schaffte binnen zwei Minuten (84./86.) noch den Ausgleich. In der 90. Minute hatte er sogar die Chance zum Siegtreffer. „Es haben ein paar Zentimeter gefehlt. Ärgerlich“, meinte der 24 Jahre alte Neuzugang.

Lange Zeit sah es nicht danach aus, dass die Hamburger überhaupt einen Punkt noch mitnehmen würden. Spielerisch zeigten sie sich im Vergleich zur vergangenen Saison unter Trainer Jos Luhukay durchaus verbessert. Sie kombinierten ansehnlich, doch in der Nähe des gegnerischen Strafraums war es zu oft vorbei mit der Herrlichkeit. Die vorletzten und letzten Pässe kamen zu selten an, um zum Tor-Abschluss zu gelangen.

Zudem war das Fehlen einer gelernten Sturmspitze zu spüren. Sowohl Boris Taschtschy als auch Neuzugang Simon Makienok mussten wegen Blessuren passen. So war Kyereh als Ersatz-Mittelstürmer gefordert – und erfüllte seinen Auftrag. „Ich glaube, es wäre vermessen gewesen, wenn wir sagen, wir hätten den Sieg verdient gehabt, aber er wäre auf jeden Fall möglich gewesen“, sagte Trainer Schultz.

Mit seinen Einwechselungen hatte der 43-Jährige selbst zur Wende in der Schlussphase beigetragen. Vor allem Finn Ole Becker und Lukas Daschner, der an beiden Toren beteiligt war, sorgten für die entscheidenden Impulse. „Wir sind noch einmal ins Risiko gegangen und belohnt worden“, sagte Kapitän Christopher Avevor.

Ob bis zum Ende der Transferperiode am 5. Oktober noch neue Spieler dazu kommen, ließ Trainer Schultz offen. „Unsere Entwicklung, die wir seit fünf Wochen haben, ist auf einem guten Weg, aber noch lange nicht abgeschlossen“, meinte er. „Im Gegenteil: Wir haben noch einen weiten Weg zu gehen.“ Er sei sehr zufrieden mit den Spielern, „wie sie sich präsentieren im Training. Und das ist das Entscheidende für mich.“ Denn: „Kicken können die Jungs.“ (dpa)



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