St. Paulis Thy in Gala-Form – Lienens erfolgreicher Fußball

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St.-Paulis-Vierfach-Torschütze Lennart Thy (l) jubelt mit Trainer Ewald Lienen.Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Epoch Times10. November 2015
Lennart Thy sicherte sich eiligst das Spielgerät und lieferte dann eine kuriose Erklärung für den ersten Viererpack seiner Karriere.

„Ich hatte meine Hose immer so tief unten hängen und habe sie höher gezogen. Das war ein Tipp von unserem Athletiktrainer“, erklärte der Stürmer des FC St. Pauli nach dem 4:0 (2:0) im Zweitliga-Duell mit Fortuna Düsseldorf. Die Theorie von Fitnesscoach Janosch Emonts sei ganz einfach, führte der Fußballprofi am Montagabend aus: „Er meinte, ich habe dann einen besseren Laufstil.“

St. Paulis Cheftrainer Ewald Lienen schüttelte belustigt den Kopf, als er die Begründung von „Thytan“ hörte, wie der 23 Jahre alte Blondschopf in Hamburg nun genannt wird. „Natürlich ist Thy der Star des Spiels“, die „gefühlte Torflut“ sei aber durch eine unglaubliche Mannschaftsleistung zustande gekommen: „Das ist eine richtig gute Offensivabteilung, die Leistung war konzentriert und bissig.“ Die Basis liege allerdings in der Defensive. Erst die Schwerstarbeit dort habe den ansehnlichen Konterfußball möglich gemacht.

Wie der punktgleiche Tabellenführer SC Freiburg und der Dritte RB Leipzig hat St. Pauli als Zweiter nun vier Punkte Vorsprung auf Rang Vier. Als Aufstiegskandidat will Lienen den Kiez-Club aber weiter nicht verstanden wissen. „Ich bin superglücklich über 26 Punkte, für Platz zwei kann ich mir nichts kaufen“, grantelte der 61-Jährige.

Als ihm Reporter auch noch vorrechneten, dass St. Pauli bei fünf weiteren Toren an Freiburg vorbeigezogen wäre, bekam Lienen einen Lachanfall. „Damit habe ich mich nicht beschäftigt, aber ich bin sehr froh, dass es dazu nicht gekommen ist.“

Die übertriebenen Lobeshymnen für den Fast-Absteiger der Vorsaison sind dem erfahrenen Übungsleiter ein Graus. Er weiß, wie lange die Saison noch ist und wie leicht die Erfolgssträhne zu Ende sein kann. Der St.-Pauli-Coach hat dem ohne teure Verstärkungen in die Saison gestarteten Team ein neues Selbstbewusstsein vermittelt. Das zeigte sich besonders bei den fünf Siegen am heimischen Millerntor.

Lienen lobte auch das Potenzial des Gegners, der deutlich mehr erfahrene Erstliga-Spieler in seinen Reihen hat: „Düsseldorf hat eine richtig gute Mannschaft, es war schwierig, sie zu bremsen.“ Ungewiss ist, inwieweit das Trainer Frank Kramer noch helfen wird.

Ob er nach der Länderspiel-Pause am 20. November gegen den MSV Duisburg noch auf der Bank sitzen werde, konnte Kramer nicht beantworten. „Es ist frustrierend, dass wir nicht so stabil sind, Rückschläge wegstecken zu können“, meinte er. Torhüter Michael Rensing verhinderte ein höheres Schützenfest, stürmte danach aber völlig genervt in die Kabine.

(dpa)

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