Starke Spanier: «Olé»-Fußball und ein grandioser Iniesta

«Eine fantastische Truppe» - so schwärmt Bayern-Profi Thiago über seine Nebenleute in Spaniens Nationalelf. Der Ex-Weltmeister glänzte gegen den aktuellen Weltmeister.
Titelbild
Spaniens Andres Iniesta (r) hat seine Gegenspieler immmer wieder ins Leere laufen lassen.Foto: Ina Fassbender/dpa
Epoch Times24. März 2018

„Olé“-Rufe aus der Gästekurve, ehrfurchtsvolles Staunen auf den restlichen Rängen: Spaniens Nationalteam ist wieder da und hat sich mit teilweise fantastischem Fußball beim 1:1 gegen Deutschland in Düsseldorf als WM-Favorit für Russland empfohlen.

„Das ist unsere Botschaft: Dass wir überall gewinnen wollen“, sagte Trainer Julen Lopetegui am Freitagabend. Beim Weltmeister von 2010 begeisterte vor allem das Trio mit dem omnipräsenten Real-Star Isco, dem stets gefährlichen Dauerbrenner David Silva und dem nach wie vor genialen Ballverteiler Andrés Iniesta.

„Härtetest mit Auszeichnung bestanden“, schrieb die Sportzeitung „Mundo Deportivo“. „La Roja hat Deutschland in der ersten Halbzeit mit magischem Spiel eine Lektion erteilt.“ Unter Lopetegui, dem Nachfolger von Vicente del Bosque, blieben die Spanier im 17. Spiel ungeschlagen. Nichts erinnerte die 50 653 Zuschauer mehr an jene Mannschaft, die bei der WM 2014 in Brasilien kläglich in der Vorrunde scheiterte und bei der EM 2016 in Frankreich im Achtelfinale von Italien demontiert wurde. „Spanien ist sehr eingespielt, da greifen die Automatismen sehr gut“, stellte Bundestrainer Joachim Löw fest.

„Wir haben Dinge gemacht, die nur wenige Mannschaften zeigen können. Das ist der Weg. Wir glauben an diese Generation von Fußballern und haben das auf dem Platz gezeigt“, sagte Kapitän Sergio Ramos nach seinem 150. Länderspiel. Der Innenverteidiger demonstrierte sein Selbstbewusstsein auch, als er nach der Rekordmarke von Iker Casillas (167 Partien) gefragt wurde: „Der zittert schon.“

Große Worte sind nicht Iniestas Stil: Der 33-Jährige vom FC Barcelona huschte nach dem Duschen vorbei an allen Kameras und Mikrofonen zum Mannschaftsbus. Mit einem Zuckerpass hatte er das 1:0 durch Rodrigo Moreno (6. Minute) eingeleitet und seine Gegenspieler immer wieder ins Leere laufen lassen.

„Iniesta zeigt Spiel für Spiel, dass sein Fußball weit weg von China ist“, schrieb „Marca“. Dem Endspiel-Held von 2010 soll ein extrem lukratives Angebot der dortigen Super League vorliegen. Seinen Vertrag bei Barça kann er bis Ende April selbst jedes Jahr verlängern, jetzt zögert der kleine Mann mit dem Riesen-Gefühl im Fuß.

Russland dürfte jedoch Iniestas letzte WM sein. „Wenn es nach uns geht, würde Iniesta noch viel länger spielen“, sagte Ramos. Einst zauberte Iniesta beim Tiki-Taka mit seinem kongenialen Nebenmann Xavi Hernandez. Jetzt dirigiert er das Hochgeschwindigkeitspassspiel der Spanier. „Mit Andrés, mit Isco, mit David … das ist eine fantastische Truppe“, schwärmte auch Thiago. Der Bayern-Profi überzeugte als Stellvertreter von Sergi Busquets auf der ganzen Linie. „Sehr gut“ habe er gespielt, lobte Lopetegui.

Iniesta blieb zur Halbzeit in der Kabine, Isco ging nach einer knappen Stunde vom Feld. Der Weltmeister aus Deutschland kam nach der Pause gegen nachlassende Spanier auf. Lopetegui reiste am Ende mit einem „sehr positiven Gefühl“ weiter zum nächsten Spiel am Dienstag in Madrid gegen Lionel Messis Argentinien. „Wir haben gegen die momentan beste Mannschaft der Welt gespielt – und wir hatten die Option zu gewinnen“, sagte der frühere Torhüter zwölf Wochen vor der WM, wo es in der Vorrunde gegen Portugal, Iran und Marokko geht. „Unsere Mannschaft hat Persönlichkeit gezeigt.“ (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion