Starker EM-Start für deutsche Springreiter

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Ludger Beerbaum liegt mit Chiara in der Einzelwertung auf Rang zwei.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times19. August 2015
Trotz eines Patzers von Daniel Deußer haben die deutschen Springreiter einen hervorragenden Start in die Europameisterschaft erwischt. Das Gastgeber-Quartett gewann in Aachen das Zeitspringen vor Frankreich und führt vor den beiden Runden am Donnerstag und Freitag.

Vor voreiligem Jubel warnte der überragende Ludger Beerbaum. „Das ist noch ein weiter Weg“, sagte der 51-Jährige. „Wir hatten schon mal einen schlechteren Anfang“, kommentierte Beerbaum weiter. Der Routinier aus Riesenbeck liegt mit Chiara in der Einzelwertung auf Platz zwei. Es führt Pénélope Leprevost aus Frankreich mit Flora de Mariposa.

Das Fazit von Bundestrainer Otto Becker fiel nach der ersten Teilprüfung trotz des Abwurfs von Deußer „sehr gut“ aus: „Alle vier haben sich top präsentiert. Sie sind gut in Form.“ Den Abwurf von Deußer mit Cornet D’Amour nahm er gelassen: „Das ist hier schließlich kein Kindergeburtstag.“

Als Erste von insgesamt 94 Startern ritt Meredith Michaels-Beerbaum in den Parcours und zeigte mit Fibonacci eine souveräne, aber risikoarme Runde. „Das war der Plan, dass ich solide anfange und die anderen schneller reiten können“, erklärte die 45-Jährige aus Thedinghausen. „Fibonacci hat das super gemacht“, lobte die gebürtige US-Amerikanerin ihren zehn Jahre alten Wallach. „Klar geht es schneller“, sagte sie, doch sie wollte beim ersten internationalen Einsatz des Schimmels kein Risiko eingehen.

Trotz der Vorlage ritt auch Christian Ahlmann mit Taloubet „kontrolliertes Risiko“. Der 40-Jährige aus Marl wollte unbedingt fehlerfrei bleiben, und das gelang ihm. „Ich habe es nicht darauf angelegt“, analysierte Ahlmann seinen Ritt und fügte grinsend an: „Manchmal geht es mit uns durch.“ Der 15 Jahre alte Hengst habe ihm „ein richtig gutes Gefühl gegeben, das ist für die nächsten Tage wichtig“. Auch Ahlmann, im Einzel auf Platz sieben liegend, warnte aber: „Das ist ein guter Beginn, mehr nicht.“

Wesentlich eiliger hatte es Beerbaum. Der 51-Jährige aus Riesenbeck ritt im Sattel von Chiara mit hohem Tempo durch den Parcours und blieb dabei fehlerfrei. „Ein bisschen Risiko war das schon“, kommentierte Beerbaum. Bei „der Vorlage von Meredith und Christian“ sei das möglich gewesen. Er ritt aber auch flotter, weil er vor einem Jahr bei der WM in Caen „den Anfang ein bisschen verschlafen“ hatte.

Ausgerechnet der am höchsten gehandelte Reiter patzte: Daniel Deußer kassierte mit Cornet D’Amour einen Abwurf, der in vier Strafsekunden umgerechnet wurde. Der in Belgien lebende Hesse bildete damit das Streichergebnis. „Schade“, kommentierte der 34 Jahre alte Hesse. „Ich hatte im Großen und Ganzen ein gutes Gefühl“, sagte der in Belgien lebende Deußer. Für die Einzelwertung macht er sich aber durchaus noch Hoffnungen: „Es ist noch nichts verloren.“ Er liegt allerdings im Einzel nur auf Rang 22.

(dpa)


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