Starkes Debüt: Youngster Choi verzaubert St. Pauli

Hamburg (dpa) - Kyoung-Rok Choi blieb nach seinem sensationellen Debüt als Fußball-Profi lieber stumm. Nach dem 4:0 gegen Fortuna Düsseldorf herrschte Party-Laune beim FC St. Pauli, aber der umjubelte Matchwinner schwieg beharrlich. Choi hatte…
Epoch Times7. April 2015
Kyoung-Rok Choi blieb nach seinem sensationellen Debüt als Fußball-Profi lieber stumm. Nach dem 4:0 gegen Fortuna Düsseldorf herrschte Party-Laune beim FC St. Pauli, aber der umjubelte Matchwinner schwieg beharrlich. Choi hatte Tore sprechen lassen.

Mit zwei Treffern in den ersten 16 Minuten und einer Torvorlage zum Endstand machte der bis dahin nur den größten Pauli-Fans bekannte Südkoreaner das Spiel seines Lebens – und hauchte dem auf den Relegationsplatz vorgerückten Kiez-Club neue Hoffnung im Abstiegskampf der 2. Bundesliga ein.

„Kompliment, super gemacht!“, lobte Mitspieler Julian Koch den erst 20 Jahre alten Matchwinner nach dem ersten FC-Heimsieg des Jahres. Choi war der Mann des Abends. Sein Name wird „scheu“ ausgesprochen – und das ist er auch. Der schüchterne Stürmer blieb nach seinem Glanzauftritt aber auch deshalb wortkarg, da sein Deutsch noch nicht gut ist. Dafür äußerten sich andere über ihn – natürlich lobend.

„Er hat im Training gezeigt, dass er ruhig am Ball ist und die richtigen Entscheidungen trifft. Genau das hat uns die letzten Wochen häufig gefehlt“, befand Trainer Ewald Lienen. Kapitän Sören Gonther hob nicht nur Chois fußballerischen Qualitäten, sondern auch dessen Nervenstärke hervor: „Dem siehst du die Anspannung überhaupt nicht an. Der ist total ruhig. Wie ich ihn kenne, wird er sogar nach so einem Erlebnis wie heute ganz ruhig schlafen.“

Immerhin sagte Lienen einem Zeitungsreporter ein Doppel-Interview zu – beim Klassenverbleib stünden er und Choi zur Verfügung, sagte der Coach des FC St. Pauli, dessen Rettung nach dem überzeugenden Sieg wieder möglich scheint. „Endlich haben wir mal ein Spiel gut begonnen, gut verteidigt und gute Chancen erspielt. Man hat gesehen, dass die Jungs Fußball spielen können“, meinte Lienen zufrieden. Er hatte den Mut, vier Umstellungen vorzunehmen und auch auf Youngster Choi zu setzen.

„Mein Co-Trainer Abder Ramdane hat sich totgelacht und gefragt, wie kann man die alle bringen“, berichtete Lienen, der mit allen Entscheidungen goldrichtig lag: Neben dem Doppeltorschützen waren auch die reaktivierten Waldemar Sobota und Daniel Buballa unter den Torschützen. Buballa und John Verhoek bereiteten je ein Tor vor.

Der FC St. Pauli gab die passende Antwort auf das unglückliche 0:1 bei Union Berlin vor zwei Wochen. Damals versprang Keeper Robin Himmelmann eine Rückgabe, der sicher geglaubte Punkt war kurz vor Schluss weg, und St. Pauli Tabellenletzter. „Es sind keine leeren Worte, dass wir immer wieder aufstehen, nachdem wir einen auf die Fresse bekamen. Das hat heute jeder gesehen“, meinte Gonther.

Lange feiern können die Hamburger nicht. Schon am 10. April steht das schwere Spiel beim Aufstiegsanwärter Karlsruher SC an. Choi, der 2012 auf Empfehlung des früheren Bundesliga-Profis Bum-Kun Cha zum FC St. Pauli kam, dürfte die Chance erhalten, seine junge Erfolgsgeschichte fortzusetzen. „Aber das wird ein ganz anderes Spiel. Karlsruhe gehört schließlich zu den stärksten Mannschaften der Liga“, warnte Lienen.

(dpa)

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