Tedesco unter Druck: Schalke-Coach nach Heidel-Rückzug im Fokus

Mit dem Rückzug von Sportdirektor Christian Heidel scheinen die Probleme beim FC Schalke 04 noch nicht gelöst. Setzt der Vorjahreszweite seine sportliche Talfahrt fort, könnte es auch Trainer Domenico Tedesco treffen.
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Im Kampf um seinen Arbeitsplatz beim FC Schalke 04 zieht Domenico Tedesco alle Register.Foto:  Bernd Thissen/dpa
Epoch Times1. März 2019

Eine Krisensitzung mit der Mannschaft, Einzelgespräche mit den Spielern und fast tägliche Telefonate mit Vereinsboss Clemens Tönnies. Im Kampf um seinen Arbeitsplatz beim FC Schalke 04 zieht Domenico Tedesco alle Register.

Vor dem für seine Zukunft möglicherweise richtungsweisenden Duell mit Fortuna Düsseldorf am Samstag (15.30 Uhr/Sky) redete der Fußball-Lehrer Tacheles: „Jedem muss klar sein, in welcher Situation wir sind. Wir sind unten drin. Letzten Endes brauchen wir die verdammten Punkte.“

In der bisher schlechtesten Saison seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung 1995/96 herrscht beim Revierclub weiter Unruhe. Auch der Rückzug von Sportvorstand Christian Heidel am vergangenen Wochenende und die schnelle Verpflichtung seines Nachfolgers Jochen Schneider trug kaum zur Befriedung bei. Tesdescos Reaktion auf die Frage, was von Schneider zu erwarten sei, fiel dementsprechend deutlich aus: „Kurzfristig kann uns kein Sportvorstand helfen. Wir selbst müssen ein Ausrufezeichen setzen.“

Ein Erfolgserlebnis tut not. Denn spätestens nach dem desaströsen Auftritt beim 0:3 in Mainz scheint auch der Kredit des Fußball-Lehrers aufgebraucht zu sein. Doch anders als sein Team tritt der 33-Jährige in diesen Tagen betont selbstbewusst auf: „Ich will nicht nur für Schalke da sein, wenn es gut läuft. Ich will der Motor sein und habe noch sehr viel Energie. In der Krise zeigt sich der Charakter, und das möchte ich zeigen.“

Eine 75 Minuten lange Teamsitzung nach dem Spiel in Mainz, bei der es laut Tedesco auch laut wurde, sollte dazu beitragen, die Sinne zu schärfen. Zudem will der Coach bei der Suche nach den Profis, die am Samstag gegen den Tabellen-12. aus Düsseldorf in der Startelf stehen, besonders akribisch vorgehen: „Es gibt Spieler, die aufblühen, wenn wir eine Serie haben, die aber mit Pfiffen nicht umgehen können. Das brauchen wir jetzt nicht. Wir brauchen Männer, die Gas geben.“

Obwohl der Relegationsplatz 16 noch sieben Punkte entfernt ist, schlägt Tedesco Alarm. In einem Telefonat mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Tönnies schöpfte er neuen Mut: „Clemens meint es sehr, sehr gut mit mir und schafft es, mich immer wieder nach vorne zu richten“, sagte der Trainer, „ich sehe meine Zukunft hier auf Schalke.“

Für weitere Zuversicht sorgt die jüngste Bilanz gegen die Fortuna. Denn sowohl in der Meisterschaft (2:0) als auch im DFB-Pokal (4:1) setzten sich die Schalker fast problemlos durch. „Wir müssen allles dafür tun, um auch das dritte Spiel erfolgreich zu gestalten“, sagte Tedesco, der wohl auf den zuletzt starken Mittelfeldspieler Weston McKennie verzichten muss. Zudem ist offen, ob der ebenfalls angeschlagene Linksverteidiger Bastian Oczipka einsetzbar ist. Unabhängig von der weiterhin angespannten Personallage brachte Angreifer Guido Burgstaller die komplizierte Ausgangslage auf eine simple Formel: „Wir müssen endlich raus aus der Scheiße.“ (dpa)



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