Titelfinale für Mick Schumacher: Formel-1-Fahrerlaubnis winkt

Mick Schumacher greift am Wochenende nach seinem ersten Titel als Rennfahrer. Der Sohn von Michael Schumacher startet als Führender ins Saisonfinale der Formel 3. Der Gesamtsieg hätte für den 19-Jährigen einen wichtigen Nebeneffekt.
Titelbild
Mick Schumacher fährt noch in der Motorsport, Formel 3.Foto: Thomas Frey/dpa
Epoch Times11. Oktober 2018

Nur ein paar Kilometer fehlen Mick Schumacher noch zur Fahrerlaubnis für die Formel 1.

Holt sich der Sohn von Michael Schumacher am Wochenende in Hockenheim den EM-Titel in der Formel 3, hat der 19-Jährige die nötigen 40 Punkte für die Superlizenz zusammen. Damit wäre ein Start in der Königsklasse für Schumacher möglich. Mit solchen Gedanken mag sich der Tabellenführer vor dem Saisonfinale aber nicht beschäftigen. Schumacher will „immer noch einen Schritt nach dem anderen gehen und nur von Rennen zu Rennen schauen. Alles andere ergibt sich dann automatisch“, sagte er.

Der Gewinn der Europameisterschaft scheint ihm praktisch sicher. 49 Punkte liegt Schumacher vor den verbleibenden drei Formel-3-Rennen am Samstag und Sonntag vor seinem britischen Rivalen Daniel Ticktum, 75 Zähler sind noch zu vergeben. Dabei deutete nach der ersten Saisonhälfte nur wenig darauf hin, dass Schumacher erstmals in seiner Karriere eine Rennserie als Sieger abschließen würde.

An den ersten vier Wochenenden der Saison blieb der Pilot des italienischen Prema-Teams sieglos, hatte vor allem in der Qualifikation Probleme. Platz eins in Spa-Francorchamps gab Schumacher dann einen gewaltigen Schub. Ausgerechnet die Strecke, auf der Vater Michael in der Formel 1 debütierte und seinen ersten Grand Prix gewann, wurde zum Wendepunkt für Sohn Mick in der Formel 3. Seither hat er weitere sieben Rennen gewonnen, davon allein fünf der letzten sechs. „Da hat sich die harte Arbeit dann ausgezahlt, die bereits weit vor der Saison begann“, sagte Schumacher.

Sein furioser Vormarsch beflügelte so manche Fantasien. „Mick in der Formel 1 wäre natürlich speziell. Er würde die Herzen vieler Fans auf eine ganz einzigartige Weise berühren“, sagte Formel-1-Chef Chase Carey vor einigen Wochen der „Bild am Sonntag“. Noch immer bewegt das Schicksal von Rekordweltmeister Michael Schumacher (49), der bei einem Skiunfall vor fast fünf Jahren schwere Kopfverletzungen erlitt und seither von der Öffentlichkeit abgeschirmt wird, viele Menschen.

In Erinnerung an die großen Erfolge des Vaters mit Ferrari ließ sich auch der aktuelle Scuderia-Teamchef Maurizio Arrivabene bei der Frage nach Mick Schumachers Zukunft den vielsagenden Satz entlocken: „Wie könnte Maranello zu diesem Namen Nein sagen?“

Ein schneller Wechsel in die Formel 1 aber käme für Mick Schumacher wohl zu früh. Der Filius des siebenmaligen Weltmeisters ist kein Übertalent, eher ein akribischer Rennfahrer, der sein Entwicklungspotenzial erst nach und nach entfaltet. Im Kart fuhr er bei EM und WM jeweils auf Platz zwei. Auch in der italienischen und deutschen Formel 4 war 2016 jeweils ein anderer schneller. Sein Formel-3-Debütjahr 2017 beendete er als Zwölfter.

Mit Blick auf Schumachers Entwicklungskurve scheint ein Start in der Formel 2 im kommenden Jahr die richtige Option. Auch wenn ihm sein Name „Türen geöffnet“ habe, müsse er „immer noch beweisen, was du kannst“, sagte Schumacher unlängst der BBC. Die Formel 2 hat sich in der Vergangenheit als gutes Testfeld und Sprungbrett in die Formel 1 erwiesen, zuletzt ebnete der Titelgewinn Pierre Gasly und Charles Leclerc den Weg in die Königsklasse.

„Das Wichtigste ist, dass er sich ohne Druck entwickeln kann. Dann werden wir sehen, was die Zukunft bringt“, riet Ferrari-Teamchef Arrivabene. Dass diese Zukunft mittelfristig Formel 1 heißen soll, daran aber lässt Mick Schumacher keinen Zweifel. „Dort sind die besten Rennfahrer, gegen die will ich fahren und kämpfen“, sagte er unlängst der BBC. (dpa)



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