Titeltraum für Özil und Co. geplatzt – Chelsea feiert

Aus der Traum! Mesut Özil verliert mit Arsenal das Europa-League-Finale gegen den Stadtrivalen Chelsea und verpasst damit auch die Qualifikation für die Champions League. Weltmeister Giroud und Superstar Hazard machen den Unterschied aus.
Titelbild
Eden Hazard (l) lässt Keeper Petr Cech keine Chance und trifft zum 4:1 für Chelsea.Foto: Bradley Collyer/PA Wire/dpa
Epoch Times29. Mai 2019

Mesut Özil und der FC Arsenal haben den ersten Europacup-Sieg seit 25 Jahren und damit das versöhnliche Ende einer größtenteils verkorksten Saison verpasst.

Ohne den aus politischen Gründen fehlenden Henrich Mchitarjan verloren die Gunners das erste stadtinterne Aufeinandertreffen der Europa-League-Geschichte gegen den FC Chelsea mit 1:4 (0:0) und versäumten somit auch die nachträgliche Qualifikation für die Fußball-Champions-League.

Den Weg zum Erfolg der Blues im Olympiastadion von Baku, in dem wie erwartet rund 10.000 Plätze leer blieben, ebnete Weltmeister Olivier Giroud mit dem Führungstreffer in der 49. Minute und einem herausgeholten Elfmeter. Ausgerechnet Giroud, der von 2012 bis 2018 für Arsenal auf Torejagd gegangen war und nun mit seinem elften Treffer im laufenden Wettbewerb auch Torschützenkönig wurde. Der Frankfurter Luka Jovic (10 Tore) folgt dahinter.

Nach den Toren des Spaniers Pedro (60.) und zweimal Eden Hazard (65./Foulelfmeter, 71.) war der fünfte Europacup-Sieg insgesamt und der zweite in der Europa League nach 2013 für Chelsea perfekt. Daran änderte auch das Gegentor des eingewechselten Alex Iwobi nichts (69.). Die Qualifikation für die Königsklasse hatte die Mannschaft von Trainer Maurizio Sarri, der von Juventus Turin umworben wird, ohnehin schon sicher.

Der schwach spielende Ex-Nationalspieler Özil (30), der als einziger von vier Deutschen im Kader beider Clubs am Mittwoch zum Einsatz kam, wartet dagegen weiter auf den ersten internationalen Vereins-Titel. Der 2014er Mit-Weltmeister Shkodran Mustafi saß bei Arsenal ebenso auf der Bank wie Nationaltorhüter Bernd Leno. Denn Petr Cech (37) hatte in seinem letzten Spiel der Karriere den Vorzug erhalten. Chelseas Antonio Rüdiger erlebte das Spiel nach einer Meniskus-Operation als Zuschauer, durfte aber nach dem Spiel mit seinen Kollegen feiern.

Als um 23.00 Uhr Ortszeit das Londoner Derby in mehr als 4000 Kilometer Entfernung angepfiffen wurde, spielte der Streitfall um den Armenier Mchitarjan, der aufgrund des Konflikts seines Heimatlandes mit Aserbaidschan daheim geblieben war, bei Arsenal zunächst keine Rolle mehr. Schließlich ging es für die Gunners noch um die Königsklasse.

Und die Mannschaft von Unai Emery, der bereits dreimal mit dem FC Sevilla die Europa League gewonnen hatte, legte entsprechend los. Arsenal erarbeitete sich zunächst ein Übergewicht, wirkte inspirierter und engagierter – und hatte auch die ersten Torchancen. Ging ein Schuss des früheren Dortmunder Torjägers Pierre-Emerick Aubameyang noch deutlich am Tor vorbei (9.), wurde es bei einem Distanzschuss des Ex-Gladbachers Granit Xhaka schon gefährlicher (27.). Dazu hätte Arsenal gerne einen Elfmeter bekommen, doch die Aktion von Alexandre Lacazette gegen Chelseas Schlussmann Kepa sorgte nicht dafür, dass der in der Europa League erstmals zum Einsatz gekommene Video-Schiedsrichter eingriff (19.).

Eine halbe Stunde lang wirkte Chelsea teilnahmslos, dann bekam auch Petr Cech im Arsenal-Tor etwas zu tun. Der frühere Welttorhüter, damals noch bei Finalgegner Chelsea im Tor, zeigte sogleich mit zwei Paraden gegen Emerson (34.) und Weltmeister Olivier Giroud (39.), dass sein Einsatz durchaus berechtigt war. Es waren die wenigen Höhepunkte in einer eher ereignislosen ersten Halbzeit. „Safety first“, hieß bei beiden Clubs die Devise. Dafür kannten sich beide Clubs zu gut aus vielen Duellen auf der Insel.

Das sollte sich im zweiten Durchgang schnell ändern, nachdem Giroud nach einer Flanke von Emerson per Kopf zur Stelle war. Denn Arsenal war plötzlich unter Zugzwang und musste mehr riskieren. Es sollte sich rächen. Erst traf Pedro nach Vorarbeit von Hazard, dann hatte der belgische Superstar selbst seinen großen Auftritt. Nach Foul von Ainsley Maitland-Niles – dem einzigen Engländer auf dem Platz – an Gegenspieler Giroud, vollendete Hazard eiskalt vom Punkt. Wenig später ließ der Belgier einen weiteren Treffer folgen und machte damit die Arsenal-Hoffnung nach dem sehenswerten Iwobi-Treffers zunichte. Es waren wohl die Abschiedsgeschenke des Ausnahmekönners, der für 130 Millionen Euro zu Real Madrid wechsel soll. (dpa)

Eden Hazard (l) trifft per Elfmeter zum 3:0 für Chelsea. Foto: Arne Dedert

Arsenal-Kepper Petr Cech ist beim Schuss von Olivier Giroud machtlos – 1:0 für Chelsea. Foto: Bradley Collyer/PA Wire

Während die Chelsea-Profis das Tor zum 1:0 feiern, schaut Arsenals Mesut Özil enttäuscht drein. Foto: Arne Dedert

Chelsea-Star Eden Hazard (M) wird von zwei Arsenal-Spielern unter Druck gesetzt. Foto: Arne Dedert



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion