«Trainingslager at home»: Bundesligisten bleiben daheim

Keine weiten Reisen, kaum neue Spieler und weiterhin ohne Fans: Zum Start der Saisonvorbereitung mussten alle Bundesligaclubs umplanen. Viele bleiben zuhause, die Fans werden zum Teil digital versorgt.
Titelbild
Die meisten Bundesliga-Clubs bestreiten ihre Sommer-Vorbereitung in heimischen Gefilden.Foto: Marius Becker/dpa/dpa
Epoch Times24. Juli 2020

Keine Werbetouren nach Asien oder in die USA, weniger Trainingslager und keine Stars zum Anfassen – auch bei der Vorbereitung auf die neue Fußballsaison ist in der anhaltenden Corona-Pandemie alles anders.

Vor allem für die Fans, die weiterhin keine Möglichkeit haben, ihre Teams live zu erleben oder ins Trainingslager zu begleiten. Volksfest-Atmosphäre zum Auftakt wird es in diesem Sommer ebenfalls nicht geben. Wegen der langen Transferphase sind auch die Kader der Clubs noch lange nicht komplett.

Fast die Hälfte der Erstligisten verzichtet in der Vorbereitung auf ein Trainingslager und bleibt lieber daheim. Der FC Schalke 04, Werder Bremen, der VfB Stuttgart, der SC Freiburg und Arminia Bielefeld fahren ins Nachbarland Österreich. Borussia Dortmund steigt wie in den Jahren zuvor in Bad Ragaz in der Schweiz ab. Einige Teams beziehen Quartier auf deutschem Boden.

Borussia Mönchengladbach hat sogar das traditionelle Sommerquartier in Rottach-Egern abgesagt, wo die Mannschaft schon achtmal zur Vorbereitung abgestiegen ist. „Wir haben uns schweren Herzens dazu entschieden. Wir hoffen, dass in naher Zukunft die Normalität in unseren Alltag zurückkehrt und wir dann im Sommer 2021 wieder an den Tegernsee zurückkehren können“, sagte Sportdirektor Max Eberl.

Der Urlaubsort am südlichen Tegernsee, wo viele Fans von Borussia ihre Zelte während des Aufenthaltes der Mannschaft aufgeschlagen haben, kommt wegen des zu hohen Besucher- und Fanaufkommens nicht in Frage. Stattdessen bleiben die Gladbacher in Nordrhein-Westfalen und steigen eine Woche im Sporthotel Klosterpforte im ostwestfälischen Marienfeld ab. Dort hat man Erfahrung mit Fußballteams. Der WM-Vierte von 2006, Portugal, hat seinerzeit fast vier Wochen abgeschirmt in der Klosterpforte verbracht.

Aber auch dort spürt man die Veränderung. „Bei uns sind in diesem Sommer deutlich mehr deutsche Teams als sonst“, sagte Christopher Schemmink aus der Geschäftsleistung. Sicherheitsprobleme gebe es keine. „Wir haben mittlerweile Zäune um das Gelände und können alles absperren“, erläuterte Schemmink.

Auch Schalke verzichtet auf das liebgewonnene Schloss Mittersill im Salzburger Land, weil dort im angestrebten Zeitraum ein Brautpaar Hochzeit feiert. Dessen Pläne wollte man nicht durchkreuzen.

„Trainingslager at home“ ist die Variante, die Mainz 05 bevorzugt. „Hier haben wir Top-Bedingungen, sowohl am Bruchweg als auch in unserem Team-Hotel und können hier sowie in der ganzen Umgebung gemeinsame Teamevents abhalten“, sagte Sportvorstand Rouven Schröder.

Um die Fans doch irgendwie mitzunehmen, hat sich der FC Bayern, der im letzten Sommer noch auf US-Tour war, zu einer virtuellen Sommertour entschieden und will seine Anhänger digital versorgen. „Unsere Fans auf der ganzen Welt können sich auf spannende Inhalte auf unseren Plattformen freuen“, versprach Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor dem Auftakt des Teamtrainings an diesem Sonntag.

Für die Bayern wird es wie für die Frühstarter RB Leipzig, VfL Wolfsburg, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen eine komplizierte Vorbereitung wegen der noch auszutragenden Europapokalspiele, die Anfang August anstehen. „Andere Länder haben später angefangen, länger nicht gespielt. Wir waren die erste Liga, die wieder angefangen hat und jetzt Pause hatte. Es ist unbekannt, ob das ein Vor- oder Nachteil sein wird. Wir versuchen, mit den Umständen so gut wie möglich umzugehen“, sagte Leverkusens Trainer Peter Bosz.

Die DFL hat den Clubs, die weiterhin die Hygieneregeln befolgen müssen, unter bestimmten Voraussetzungen auch Testspiele im Ausland erlaubt. Wichtig sei, dass die gegnerischen Teams auch getestet seien. Daher wird es voraussichtlich insgesamt weniger Vorbereitungsspiele geben und auch weniger gegen unterklassige Mannschaften. (dpa)



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