Überraschungsteam Augsburg: Transfers sind nicht mehr nötig

Dass RB Leipzig und Bayern München so weit oben stehen, hat jeder erwartet. Aber der FC Augsburg? Auf einem Champions-League-Platz? Das Überraschungsteam hat im Sommer offenbar klug gehandelt und kann sich deshalb am letzten Tag der Transferfrist entspannt zurücklehnen.
Titelbild
Josuha Guilavogui (3.v.l.) vom VfL Wolfsburg und Tobias Strobl, Spieler beim FC Augsburg, kämpfen um den Ball.Foto: Swen Pförtner/dpa/dpa
Epoch Times5. Oktober 2020

Anders als die meisten Bundesliga-Manager dürfte Stefan Reuter einen ruhigen letzten Tag dieser Transferperiode erleben. Als die Wechselfrist im Sommer begann, hatte der FC Augsburg gerade zwei enttäuschende Spielzeiten hinter sich und knapp 40 Profis unter Vertrag.

Zwei Monate später kann sich Reuter ziemlich entspannt zurücklehnen, weil er seinen Kader in der Zwischenzeit gezielt verstärkt, erheblich verkleinert und deshalb an diesem Montag nicht mehr viel zu tun hat. „Bisher ist es sehr gut aufgegangen“, sagte der Weltmeister von 1990 nach dem 0:0 beim VfL Wolfsburg in einem Sky-Interview. Denn der weiter ungeschlagene FCA geht punktgleich mit Spitzenreiter RB Leipzig in die knapp zweiwöchige Länderspielpause.

Dass es der Club am Sonntag verpasste, zum ersten Mal in seiner Geschichte die Tabellenführung der Fußball-Bundesliga zu übernehmen, nahm man in Augsburg sogar mit Humor. „Er hat gratuliert und ich habe gesagt: Wir müssen ihm ja auch ein bisschen Luft geben, wenn er zurückkommt“, sagte Co-Trainer Iraklis Metaxas, der in Wolfsburg den erkrankten Heiko Herrlich vertrat. Der Chefcoach liegt mit einem Pneumothorax (Luft zwischen Lunge und Brustwand) im Krankenhaus und meldete sich gleich nach dem Abpfiff bei seinem Assistenten. „Er ist zufrieden. Er hat es ähnlich gesehen, und er hatte auch die ähnlichen Ideen mit den Wechseln im Kopf. Von daher passt das“, sagte Metaxas.

Was die Kaderplanung angeht, war sich Herrlich auch mit seinem früheren Dortmunder Teamkollegen und heutigen Augsburger Sportchef Stefan Reuter schnell einig. Beiden wollten die Hierarchie der Mannschaft verändern und ersetzten deshalb langjährige Führungsspieler wie Daniel Baier oder Andreas Luthe durch drei neue: „Wir hatten das große Glück, dass wir mit Tobias Strobl, Daniel Caligiuri und Rafal Gikiewicz drei erfahrene Bundesliga-Spieler ablösefrei verpflichten konnten“, sagte Reuter.

Den viel zu großen Kader entschlankten sie durch die Trennung von gleich zwölf Profis. Arbeit steht dem Geschäftsführer Sport am letzten Tag der Transferperiode nur dann ins Haus, wenn sich noch Abnehmer für den Stürmer Julian Schieber und den Abwehrspieler Felix Götze finden sollten. Ansonsten ist der Kader komplett.

„Wenn man als FC Augsburg mit sieben Punkten aus drei Spielen startet, kann man zufrieden sein. Das hätte vermutlich keiner gedacht“, sagte der von Schalke 04 gekommene Caligiuri. „Aber wir müssen auf dem Boden bleiben und genau auf diesem Weg weitermachen.“ (dpa)



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