«Unglaublich bitter»: Wolfsburgs Aus in letzter Sekunde

Nach zwei Fast-Abstiegen zum zweiten Mal die Europa League erreichen: Das war das große Ziel des VfL Wolfsburg. Doch der Bundesligist verpasste es in der letzten Minute des letzten Qualifikationsspiels. Die Fallhöhe ist für den Volkswagen-Club sehr groß.
Titelbild
Wolfsburgs Josuha Guilavogui verpasst mit seinem Team die Europa League.Foto: Angelos Tzortzinis/dpa/dpa
Epoch Times2. Oktober 2020

Marcel Schäfer konnte es kaum fassen. „Die Enttäuschung ist riesengroß“, sagte der Sportdirektor des VfL Wolfsburg nach dem Verpassen der Europa League.

„Wir hatten immer betont, dass es unser Ziel ist, europäisch zu spielen. Das haben wir nicht geschafft, und das ist schwierig, in Worte zu fassen.“

Drei Qualifikationsrunden hätte der Fußball-Bundesligist überstehen müssen, um wie schon im Vorjahr die Gruppenphase dieses internationalen Wettbewerbs zu erreichen. Doch in der Nachspielzeit der dritten Partie kam das völlig unerwartete Aus. Da traf der iranische Stürmer Karim Ansarifard zum 2:1 (0:1) für den griechischen Spitzenclub AEK Athen (90.+4).

„Es ist unglaublich bitter, wenn man mit der letzten Aktion das 1:2 bekommt. Wir wollten unbedingt in der regulären Spielzeit die Partie gewinnen und sind dann ausgekontert worden“, sagte Trainer Oliver Glasner. Die Halbzeitführung durch ein Tor von Admir Mehmedi (45.+1), die beiden vorangegangenen Siege gegen FK Kukesi aus Albanien (4:0) sowie Desna Tschernihiw aus der (4:0): All das war für den VfL nichts mehr wert. Am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) muss er jetzt noch ein Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Augsburg bestreiten. Dann bekommt der Verein in der Länderspielpause erst einmal etwas Abstand von den anstrengenden ersten Wochen dieser Saison.

Ein Scheitern in diesen Qualifikationsspielen ist für einen Bundesliga-Club nichts Neues. Hertha BSC verlor auf diesem Level einmal gegen Bröndby IF aus Kopenhagen. Mainz 05 (gegen Gaz Metan Media aus Rumänien) oder der SC Freiburg (gegen NK Domzale aus Slowenien) schieden sogar noch gegen viel unbekanntere Gegner aus.

Doch beim VfL war die Fallhöhe besonders groß. Die Niedersachsen verspielten erst am letzten Spieltag der vergangenen Bundesliga-Saison den sechsten Tabellenplatz und damit eine direkte Qualifikation für die Europa League. Sich international präsentieren zu können, ist dem Mutterkonzern Volkswagen im Fußball sehr wichtig. Erst am Tag des Athen-Spiels hatte der Club für rund zehn Millionen Euro den deutschen U21-Nationalspieler Ridle Baku von Mainz 05 verpflichtet, auch um die erhoffte Europa-League-Belastung bis Weihnachten besser auffangen zu können.

Doch die sechs Gruppenspiele vom 22. Oktober bis 10. Dezember fallen beim VfL nun weg. Einnahmen von rund drei Millionen Euro für das Erreichen der Vorrunde genauso. Diese Summe hätte sich durch Punkt- und Siegprämien sogar noch deutlich erhöhen können. „Sportlich und wirtschaftlich macht es einen Riesenunterschied, ob man nun dabei ist oder nicht“, sagte Sportchef Jörg Schmadtke dem „Sportbuzzer“ schon vor diesem bitteren Ausscheiden. (dpa)



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