Unruhe in 2. Liga: Dresden muss warten – KSC ohne Clubchef

Der Re-Start in der 2. Liga ist durch die Quarantäne von Dynamo Dresden nicht komplett. Bei weiteren Ausfällen droht eine Wettbewerbsverzerrung. Aue fordert eine Abstiegs-Aussetzung.
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Gibt sein Amt als KSC-Präsident ab: Ingo Wellenreuther.Foto: Thomas Kienzle/dpa/dpa
Epoch Times14. Mai 2020

Der Re-Start in der 2. Fußball-Bundesliga steht auf wackligen Beinen. Mit zunächst einmal nur jeweils acht Spielen an den nächsten beiden Spieltagen ist das Programm schon vor der Wiederaufnahme des Betriebs gestückelt.

Durch die positiven Fälle mehrerer Spieler, die auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurden, muss der sächsische Club mindestens zwei Partien pausieren, weitere Spielverschiebungen sind denkbar. Zumal die abstiegsbedrohten Dresdner schon vier Tage nach Ende der Quarantäne beim Tabellenführer Arminia Bielefeld antreten müssen.

„Es wird die nächsten Tage Thema sein, einen verträglichen Konsens zu finden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir dort an den Start gehen können“, sagte Dynamo-Sportchef Ralf Minge. Helge Leonhardt, Präsident von Erzgebirge Aue, befürchtet: „Wenn das weiteren Teams passieren würde, wäre das wahrscheinlich nicht mehr zu stemmen“, sagte der Clubchef und empfahl den Abstieg in dieser Saison einfach auszusetzen. Ganz andere Sorgen hat der Tabellen-17. Karlsruher SC. Dort trat der zuletzt stark kritisierte Präsident Ingo Wellenreuther zwei Tage vor dem Heimspiel gegen Darmstadt 98 von seinem Amt zurück.

Fragen über Fragen

Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat ist ebenfalls nicht sicher, ob die Saison wirklich bis zum Ende durchgespielt werden kann. „Ich glaube, dass es in der aktuellen Situation Restrisiken gibt, die weniger im Konzept begründet sind, als vor allem in allgemeinen Entwicklungen.“

Sportlich ist für den Auf- und Abstiegskampf wichtig, schnell in den Rhythmus zu kommen, um für den Fall eines vorzeitigen Saisonabbruchs die bestmögliche Tabellenposition zu erreichen. „Ich habe die Hoffnung, dass man sofort wieder in die Spur kommt – und die Sorge, dass es nicht sofort gelingt“, sagte Uwe Neuhaus, Trainer vom souveränen Spitzenreiter Arminia Bielefeld. Ein bisschen sei es wie ein Tappen im Dunkeln, meinte Neuhaus. Aber von seinen Spielern habe er einen top Eindruck. „Sie haben das Ziel nicht aus den Augen verloren.“

Die Ostwestfalen, die am Sonntag im Derby gegen den VfL Osnabrück antreten, haben mit 51 Punkten die beste Ausgangsposition zum direkten Aufstieg. „Das ist sicher kein Traumszenario mehr“, befand Bielefelds Sportchef Samir Arabi. Torjäger Fabian Klos versprach: „Ich werde alles dafür tun, dass wir nächste Saison in der Bundesliga spielen“. Auch ein angeblicher Wechselwunsch von Sturmpartner Andreas Voglsammer, der nach einem Mittelfußbruch im Saisonfinale noch zum Einsatz kommen könnte, brachte keine Unruhe in die ostwestfälische Geschlossenheit. „Ich habe keinen Wechselwunsch an den Verein herangetragen“, sagte der 28-Jährige.

Stuttgart und Hamburg

Um den zweiten direkten Aufstiegsplatz streiten sich die beiden langjährigen Bundesligaclubs VfB Stuttgart (45) und der Hamburger SV (44). Dass der Tabellenvierte 1. FC Heidenheim (41) noch ins Aufstiegsrennen eingreifen kann, hält Trainer Frank Schmidt nicht für unmöglich. „Wir beschränken uns nicht im Kopf, verschenken werden wir definitiv nichts“, sagte Heidenheims Coach dem „Kicker“ (Donnerstagausgabe).

Der HSV hat immerhin noch die Möglichkeit, zweimal gegen die direkte Konkurrenz aus Bielefeld und Stuttgart anzutreten. Allerdings glaubt Hamburgs Mittelfeldspieler Aaron Hunt, dass die Geisterkulisse eine Rolle spielen wird. „Es kann sein, dass nicht immer der Favorit gewinnt. Ich kann mir vorstellen, dass es zu ungewöhnlichen Ergebnissen kommt“, meinte der HSV-Profi. (dpa)



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