Verkehrte Welt: Geiger wird Erster, Freund Letzter

Zwei Wochen vor der Vierschanzentournee ist die Hierarchie bei den DSV-Adlern mächtig ins Wanken geraten. Geiger und Leyhe springen Top-Platz um Top-Platz ein, die langjährigen Größen Freitag und Freund schwächeln.
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Der Erstplatzierte Karl Geiger bejubelt seinen Sieg auf dem Podium beim Weltcup in Engelberg.Foto: Urs Flueeler/KEYSTONE/dpa
Epoch Times16. Dezember 2018

Freud und Leid liegen im deutschen Skispringen derzeit eng beisammen. Der jahrelange Mittelfeld-Adler Karl Geiger feiert auf der Gross-Titlis-Schanze in Engelberg „überglücklich“ seinen ersten Weltcup-Sieg, der einstige Doppel-Weltmeister Severin Freund muss sich nach einem komplett missglückten Sprung und Rang 50 unangenehme Fragen zu seiner Form gefallen lassen.

„Der Karl ist belohnt worden. Wir hatten ziemliche Verluste heute“, konstatierte Bundestrainer Werner Schuster nach dem vorletzten Einzel-Wettbewerb vor der Vierschanzentournee.

Doch Geiger entwickelt sich immer mehr zum Top-Athleten, der auch die internationalen Überflieger um Ryoyu Kobayashi aus Japan und Tournee-Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen herausfordert. „Ich genieße diesen Sieg einfach. Aber morgen geht es schon wieder weiter. Wenn alles passt, wer weiß, was da raus kommt“, sagte Geiger voraus. Mit seinen verbesserten Flügen ist auch das Selbstvertrauen des 25 Jahre alten Oberstdorfers größer geworden.

Für die Verluste oder die verpassten Chancen stehen derweil in diesem Schanzen-Winter nicht mehr Geiger oder der lange Jahre blasse Stephan Leyhe, sondern die sonst so starken und konstanten Routiniers. Freund ist beim Comeback nach zwei Kreuzbandrissen noch nicht wieder in Form und rennt den Top-Platzierungen hinterher. „Blöd. Ich habe bisher einfach nicht das Gefühl zur Schanze gefunden. Obwohl es nicht meine Lieblingsschanze ist, denke ich, dass ich hier besser springen kann“, befand der 30-jährige Rückkehrer.

Auch Richard Freitag kommt nach seiner Fabelsaison mit Rang zwei im Gesamtklassement und einer WM-Medaille beim Skifliegen einfach nicht in Schuss. Nach starken Probesprüngen verfehlte er in der Schweiz mal wieder den zweiten Durchgang. So ging es auch Markus Eisenbichler, der als 48. die eigenen Ziele verpasste. „Ich musste lachen, was ich da für einen Kas‘ mache!“, kommentierte der Bayer in ureigenem Dialekt. (dpa)



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