Vettel bei Ferrari ausgemustert: Angebot nie «auf dem Tisch»

Dicke Luft bei Ferrari vor dem Formel-1-Auftakt: Sebastian Vettel fühlt sich abgeschoben. Die Scuderia habe vor der Trennung nie mit ihm über seine Zukunft gesprochen, sagt der Hesse. Wie es im nächsten Jahr weitergeht, lässt Vettel offen.
Titelbild
Ärgerte sich über die Ausmusterung bei Ferrari: Sebastian Vettel.Foto: Mark Sutton/MSN POOL/AP/dpa/dpa
Epoch Times2. Juli 2020

Kurz vor dem Start in die neue Formel-1-Saison hat Sebastian Vettel dem Ärger über die Art der Ausmusterung bei seinem Arbeitgeber Ferrari Luft gemacht.

Der Anruf von Teamchef Mattia Binotto mit der Entscheidung, den am Jahresende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, sei für ihn überraschend gekommen. „Wir hatten nie eine Diskussion. Es lag nie ein Angebot auf dem Tisch“, sagte der Hesse vor dem Auftakt in Österreich hörbar irritiert.

Noch im Mai bei der Verkündung seines Abschieds hatten Ferrari und Vettel von einer gemeinsamen Entscheidung gesprochen. „Das Team und ich haben gemerkt, dass es nicht mehr den gemeinsamen Wunsch gab, über das Ende dieser Saison zusammenzubleiben“, wurde Vettel am 12. Mai in einer Mitteilung des Rennstalls zitiert. Dieser Darstellung widersprach Vettel nun mit seinen Worten in Spielberg. Es habe gar keine Knackpunkte bei möglichen Verhandlungen gegeben, weil es gar nicht zu Gesprächen gekommen sei, ließ Vettel wissen.

Ferrari hat damit offenbar zu einem erstaunlich frühen Zeitpunkt schon das Kapitel Vettel abgeschlossen. Künftig setzt die Scuderia ganz auf Jungstar Charles Leclerc (22), an dessen Seite im kommenden Jahr der Spanier Carlos Sainz junior (25) fahren wird.

Vettel, der am Freitag 33 Jahre alt wird, ließ seine Zukunft in der Formel 1 offen. „Ich will nichts übereilen“, sagte der viermalige Weltmeister. Er wolle sicherstellen, die richtige Entscheidung für sich und seine Karriere zu treffen. „Ich bin immer noch motiviert und bereit, mehr zu erreichen“, sagte Vettel. Aber dafür müssten die Umstände passen.

Seit Wochen wird über ein mögliches Engagement bei Mercedes gesprochen. Dort laufen die Verträge von Titelverteidiger Lewis Hamilton und Teamkollege Valtteri Bottas am Jahresende ebenfalls aus. Teamchef Toto Wolff hatte Vettel aber lediglich eine Außenseiterchance auf ein Cockpit im Silberpfeil eingeräumt.

Vettel fährt seit 2015 für Ferrari, verpasste aber in fünf Anläufen jeweils den angestrebten Titelgewinn. Sollte er für das kommende Jahr keinen neuen Formel-1-Arbeitgeber finden, droht zum ersten Mal seit 1990 eine Saison ohne deutschen Stammpiloten. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion