VfB-Coach Weinzierl auf Bewährung – Noch wie viele Chancen?

Im Auswärtsspiel in Bremen geht es für Markus Weinzierl auch um seinen Job. Im Falle einer weiteren Niederlage könnte es sein letzter Auftritt als Trainer des VfB Stuttgart gewesen sein. Oder bekommt Weinzierl noch die Chance im Abstiegsduell?
Titelbild
Steht weiter enorm unter Druck: Stuttgarts Trainer Markus Weinzierl.Foto: Christoph Schmidt/dpa
Epoch Times21. Februar 2019

Wieder ist es womöglich eine letzte Chance für Markus Weinzierl. Am Freitagabend im Auswärtsspiel bei Werder Bremen (20.30 Uhr/Eurosportplayer) hat der VfB-Trainer auf Bewährung seinen Platz auf der Stuttgarter Bank sicher.

Und dann? Einiges deutet darauf hin, dass das Kapitel Weinzierl beim schwäbischen Fußball-Bundesligisten bald Geschichte sein könnte.

Weinzierl macht sich nichts vor. „Es ist klar, dass es Diskussionen gibt. Wenn man über den Verein diskutiert, diskutiert man auch über den Trainer“, sagte er. „Ich nehme das wahr, natürlich“.

Nur der erste Bundesliga-Sieg des VfB seit Mitte Dezember dürfte im Abstiegskampf vorerst für Ruhe sorgen. Bei einer deutlichen Pleite wäre vielleicht der zweite Trainer in Stuttgart in dieser Saison am Kader und Umfeld gescheitert. Der neue Sportvorstand Thomas Hitzlsperger formulierte bei seinem Einstand vor eineinhalb Wochen, er wolle, „so lange wie ich spüre, dass es sinnvoll ist“, an Weinzierl festhalten.

Eine Aussage, die die Trainer-Diskussion nicht beendete. Momentan hangeln sich die Job-Versprechen von Woche zu Woche. Die Gerüchte um Weinzierl sind auf seine desaströse Bilanz von sechs Niederlagen aus den vergangenen sieben Bundesliga-Partien zurückzuführen. Sie sind aber auch dem Ruf des VfB geschuldet, etliche Trainer zu verschleißen. Weinzierl ist bereits Nummer elf in fünf Jahren. Der Niederbayer hatte bereits für das 1:3 gegen Leipzig eine Gnadenfrist bekommen. Die Mentalität der VfB-Profis rettete vorerst seinen Job.

Schon nach dem 0:3 in Düsseldorf war damit gerechnet worden, dass Weinzierl abserviert werde. Das wurde dann Sportvorstand Michael Reschke. Bevor Hitzlsperger übernahm, wurde auch über eine Rückkehr von Felix Magath als Trainer spekuliert. „Ich habe mir schon lange angewöhnt, dass ich mich mit solchen Dingen erst dann beschäftige, wenn ich mit einer solchen Situation wirklich konfrontiert werde“, sagte Magath der Deutschen Presse-Agentur. „Da ich das nicht bin, mache ich mir jetzt nicht viele Gedanken über den VfB Stuttgart.“ Er stelle aber fest, dass es „völlig unrund“ laufe.

Weinzierl klammert sich an die Hoffnung und wiederholte auch vor dem Auftritt im Bremer Weserstadion seinen Wunsch: „Man muss im Abstiegskampf auch mal überraschen.“ Es klingt kühn auch angesichts von bereits 50 Gegentoren, die der VfB schon kassiert hat. Sechs von sieben Auswärtsspielen unter Weinzierl gingen zudem verloren.

Werder ist in der Rückrunde noch ungeschlagen. Allerdings tun sich die Bremer gerade gegen Außenseiter manchmal schwer. In Hannover sprang nach der Winterpause ein knappes 1:0 heraus, in Nürnberg reichte es lediglich zu einem 1:1. Den FC Augsburg dagegen schickten die Hanseaten nach einem 4:0 auf die Heimreise. Weinzierl schwärmte geradezu von der Entwicklung der Bremer und dem Gespann aus seinem Trainer-Kollegen Florian Kohfeldt und Sportchef Frank Baumann.

Im Hinspiel war die Situation für den damaligen VfB-Trainer Tayfun Korkut ebenfalls brenzlig. Das 2:1 der Schwaben ließ kurzzeitig auf die Wende hoffen. Eine Woche später nach einer Pleite in Hannover war Korkut in Stuttgart wieder Geschichte. Bekommt Weinzierl auch noch eine Chance im Abstiegsduell gegen Hannover 96?

Den Relegationsrang hält der VfB auch deswegen noch, weil die Konkurrenten Augsburg (15.), Hannover (17.) und Nürnberg (18.) ebenfalls kaum punkten. „Es geht darum, von den Vieren der Beste zu sein“, sagte Weinzierl. Mit oder ohne ihn. (dpa)



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