VfB und 96 starten Zweitliga-Saison: «Bundesliga-Feeling»

Der VfB Stuttgart und Hannover 96 eröffnen am Freitag die neue Saison in der 2. Bundesliga. Das Duell der beiden Absteiger ist auch eines der Fragezeichen: Wer kommt besser in die neue Saison dieser stark besetzten 2. Liga? Und wer hat größere Chancen auf den Aufstieg?
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Die 2. Liga startet mit dem Duell der beiden Absteiger: VfB Stuttgart gegen Hannover 96.Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Epoch Times25. Juli 2019

Es fühlt sich nicht wie 2. Liga an: VfB Stuttgart gegen Hannover 96, Mario Gomez gegen Ron-Robert Zieler – und mindestens 50.000 Zuschauer im fast ausverkauften Stadion.

Viele Fußball-Fans richten ihre Blicke am Freitagabend (20.30 Uhr/Sky) Richtung Stuttgart, wo zwei leidgeprüfte Traditionsclubs unter erstklassigen Bedingungen in die Zweitklassigkeit starten. Und wo die beiden Absteiger den Frust der vergangenen Monate endlich beiseite schieben wollen. „Die Vorfreude ist riesengroß“, sagte Hannovers Trainer Mirko Slomka. Diese Partie besitze „Bundesliga-Feeling“.

Dass beide Teams dennoch eine Etage tiefer in die neue Spielzeit starten, hat mit ihrer desolaten Vorsaison zu tun. Wie schon 2016 stürzten 96 und der VfB gemeinsam in die 2. Bundesliga ab. Nun beginnen sie unter komplett unterschiedlichen Voraussetzungen.

Der VfB sei „der absolute Favorit auf den Aufstieg“, betonte nicht nur 96-Torwart Zieler, der vergangene Saison noch für die Schwaben gespielt hatte. Die Stuttgarter nehmen diese Rolle an. „Wir sind gern Favorit“, sagte Trainer Tim Walter. Er lachte viel auf seiner Pressekonferenz vor der Auftaktpartie, ebenso wie sein Kollege Slomka in Hannover. Die Botschaft war klar: Es soll jetzt wieder besser werden.

Die Frage ist nur, wem der angestrebte Aufschwung tatsächlich gelingt. Die Niedersachsen liegen mit ihrer Einschätzung definitiv nicht falsch, dass der VfB die besten Voraussetzungen dafür hat. Mit einem Spieleretat von rund 40 Millionen Euro haben die Schwaben den höchsten der Liga. Zudem sind die Kaderplanungen der Stuttgarter schon weitgehend abgeschlossen. Sportdirektor Sven Mislintat und Sportvorstand Thomas Hitzlsperger veränderten die Struktur des Teams nach dem Abstieg massiv, gestalteten die Altersstruktur ausgeglichener und könnten dank ihres komfortablen Budgets sogar immer noch nachlegen.

Zudem steht Neu-Coach Walter mit seiner Emotionalität und seinem Selbstbewusstsein für die erhoffte Aufbruchsstimmung. Kurz vor dem ersten Pflichtspiel lieferte er einen flotten Spruch nach dem anderen. Er wolle seine Jungs „anfixen“, ihnen seine spezielle Art vom Fußball rüberbringen, dabei aber „kein Gute-Laune-Bär“ sein, sondern mit seinem Spaß an der Arbeit überzeugen. Außerdem sei es ihm beispielsweise „scheißegal“, dass Ex-Nationalspieler Gomez für einen Zweitliga-Spieler sehr viel Geld verdiene. Mit seiner offensiven Art kommt der 43 Jahre alte Ex-Coach von Holstein Kiel bisher gut an, was beim VfB die Hoffnung auf einen erfolgreichen Saisonstart nährt.

Die Stimmungslage bei den 96ern ist gemischter. Auch Slomka gab sich spürbar Mühe, gute Laune zu verbreiten. Aber der Auftakt in Stuttgart ist für ihn und seine Mannschaft auch einer ins Ungewisse. Seinen Wunschkader hat der Trainer-Rückkehrer jedenfalls noch nicht beisammen. Gerade in der Innenverteidigung würde der 51-Jährige gerne noch nachlegen. Aber „wir müssen erst verkaufen, bevor wir etwas machen können“, sagte er.

Vieles hängt von den Brasilianern Walace und Jonathas ab. Beide Profis würde der Club gerne von der Gehaltsliste streichen, potenzielle Millioneneinnahmen aus ihren Verkäufen könnten dann im Idealfall wieder investiert werden.

Viel Bewegung ist in dieser Sache derzeit nicht in Sicht. Aber es kann ja manchmal schnell gehen im Fußball, ebenso wie auf dem Rasen am Freitagabend in Stuttgart. Er verspüre jedenfalls schon ein „Kribbeln“, verriet Slomka. Es fühlt sich ja auch für ihn noch ein bisschen wie Bundesliga an. (dpa)



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