Video-Beweis und Trinkpause: Wie der VfL Hertha schockte 

Das hatten sich Trainer Covic und seine Hertha für das erste Heimspiel der Saison ganz anders vorgestellt. Gegner Wolfsburg schockt die Berliner - dabei spielen ungewöhnliche Dinge mit.
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Die Wolfsburg-Profi feiern mit ihren Fans den Auswärtssieg in Berlin.Foto: Andreas Gora/dpa
Epoch Times26. August 2019

Die Gäste genossen den „perfekten Abend“, wie Wolfsburgs Kapitän Joshua Guilavogui betonte. Hertha BSC dagegen muss nach dem schmerzvollen 0:3 gegen den VfL erst einmal klären, warum die Heimpremiere von Trainer Ante Covic so brutal gegen die Wand gefahren wurde.

„Es wird drauf ankommen, dass wir analysieren, woran es gelegen hat und das beim nächsten Mal besser machen“, erklärte Dodi Lukebakio, der 20-Millionen-Euro-Einkauf des Berliner Bundesligisten nach seinem ersten Spiel für Hertha im Olympiastadion.

In Einem waren sich Sieger und Besiegte nach dem 2. Spieltag der neuen Saison einig: Schon die Ereignisse nach 18 Sekunden und dann acht Minuten später waren Schlüsselszenen der Partie. Erst zeigte Schiedsrichter Guido Winkmann nach einer Aktion von Guilavogui gegen Ondrej Duda auf den Elfmeterpunkt, nahm diese Entscheidung aber nach Video-Beweis zurecht zurück. Dann gab der Referee ohne nochmalige Kontrolle Strafstoß für den VfL. Wolfsburgs Torschütze vom Dienst, Wout Weghorst, stellte die Partie in Richtung Sieg (9.).

„Leider haben wir den Elfmeter nicht bekommen, den Wolfsburg dann hatte. Diese Entscheidungen haben das Spiel natürlich beeinflusst“, bemerkte auch Berlins Routinier Salomon Kalou. „Hätten wir das erste Tor gemacht, wäre die Partie bestimmt anders verlaufen. So sind die Wolfsburger in Führung gegangen und haben das Spiel danach kontrolliert – sie haben leider in den richtigen Momenten getroffen.“

Durch welche ungewöhnlichen Situationen ein Spiel im Fußball-Oberhaus eine neue Richtung bekommen kann, veranschaulichte Wolfsburgs neuer Coach Oliver Glasner. Schiedsrichter Winkmann hatte nach der besten Hertha-Phase, in der die Gastgeber mit vielen mutigen Offensivaktionen und Direktkombinationen den VfL schwindlig gespielt, aber eben nicht getroffen hatten, bei Temperaturen an der 30-Grad-Grenze eine Trinkpause verordnet.

Das sei ein „Glück“ gewesen, gab Trainer Glasner zu: „Da haben wir zwei, drei Kleinigkeiten korrigiert. Dann haben wir die Sache in den Griff bekommen und wurden später immer gefährlicher im Konter. Bis auf eine gefährliche Aktion in der zweiten Halbzeit haben wir nichts mehr zugelassen.“ Vor 42 738 Zuschauern besiegelten die Treffer von Josip Brekalo (82.) und Jerome Roussillon (90.) den dritten VfL-Sieg im dritten Pflichtspiel – immer hat dabei der 27 Jahre alte Weghorst getroffen.

„Er macht eine überragende Arbeit, nicht nur mit den Toren“, betonte der Franzose Guilavogui über den Niederländer Weghorst: „17 Liga-Tore und sieben Assists in der Vorsaison. Und jetzt schon wieder drei Tore. Wir wissen, wie wichtig er ist.“ Trotz der „etwas anderen Spielart“, wie der Torjäger Glasners Konzept einordnet, hat Weghorst an seiner Torgefährlichkeit nichts verloren.

„Im Endeffekt ist das Ergebnis zu hoch ausgefallen“, fasste U21-Nationalspieler Maximilian Mittelstädt den Abend aus Hertha-Sicht zusammen. „Wir haben am Schluss noch mal alles nach vorne geworfen, um doch noch den Ausgleich zu machen. Wolfsburg hat die Räume genutzt und uns ausgekontert. Daraus müssen wir lernen und in den nächsten Spielen besser machen. So darf uns das nicht mehr passieren.“

Denn während der VfL nun auf die Maximalpunktzahl von sechs blickt, bleibt es für die Berliner bei dem einen Punkt, den sie zum Saisonstart bei Rekordmeister FC Bayern gewonnen hatten. (dpa)



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