Vorentscheidende Phase – «Zahnarztbesuch» für Kovac

Die Bundesligavereine nähern sich der Phase, in der es um Entscheidendes geht. An der Tabellenspitze: wie (fast) immer die Bayern. Die Auseinandersetzungen um die Europacupplätze bergen Spannung. Ganz unten nimmt Darmstadt langsam Abschied von Liga eins.
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Frankfurts Trainer Niko Kovac hat Sorgen vor dem Spiel bei den Bayern.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times10. März 2017

Grippewelle, Verletzungspech, Niederlagenserie: Mit großen Sorgen fährt Eintracht Frankfurt zu den bärenstarken Bayern – allerdings immer noch als Tabellensechster. Vor einem Jahr sah das Ganze viel schlimmer aus, auch für 1899 Hoffenheim.

Der Blick auf das Ranking vor dem 24. Spieltag 2015/16 macht es deutlich: Seinerzeit kämpften Frankfurt als 15. und Hoffenheim als 17. gegen den Abstieg. Ingolstadt und der HSV hielten sich im gesicherten Mittelfeld auf. Schalke und Wolfsburg nahmen Positionen ein, die für beide heutzutage Wunschvorstellung sind.

Fußball ist auch ein Spiel des Wandels. Jetzt, wo noch 33 Punkte zu vergeben sind, bewegen sich zum Beispiel die Schalker und Wolfsburger in Regionen, in denen die Sorgen groß sind: S04 trennen vor dem Duell am Sonntag mit Augsburg bei 27 Zählern nur vier Punkte von Hamburg auf Platz 16; die gleiche Ausbeute (23) hat Wolfsburg als Fünfzehnter.

Läuft es schlecht, tauschen der neue VfL-Coach Andries Jonker und sein Team den Rang mit Hamburg, das zum Abschluss des 24. Durchgangs auf die aufstrebenden Mönchengladbacher trifft. Wolfsburg gilt bei Aufsteiger RB als Außenseiter. „Leipzig ist Zweiter und nah dran an der Champions League. Es ist nicht so schwierig, sich vorzustellen, was sie gegen uns wollen“, sagte Jonker. Er erwartet, „dass sie volle Kanne auf die drei Punkte spielen“.

Leipzig ist mit Hertha BSC (beide 28 Heimzähler) vor den Bayern und dem BVB (beide 27) zu Hause am stärksten. Gegen Wolfsburg fordert RB-Chefcoach Ralph Hasenhüttl „Geduld und höchste Präzision auf engstem Raum“. Sein Rezept: „Wir müssen den Gegner so gut wie möglich stressen.“ Gibt es den zehnten Heimerfolg, bleibt der Vorsprung von sechs Zählern auf den BVB erhalten.

Oder er wird angesichts der Hertha-Heimstärke noch größer. Aber: Der kommende Konkurrent Dortmund hat nach der Winterpause 16 von 21 möglichen Punkten erobert und dürfte Pal Dardai und Co. mit dem 4:0 in der Königsklasse gegen Benfica Lissabon höchsten Respekt einflößen – zumal die Berliner 2017 mit sieben Zählern die wenigsten aller Vereine mit ernsthaften Europapokalambitionen holten.

Von derartigen Absichten waren Hoffenheim und Frankfurt vor Jahresfrist weit entfernt; Freiburg war Zweitligist. Jetzt bewegt sich das Trio dort, wo Europa-Planungen angestellt werden können oder dürfen. Für Frankfurt gab es gegen die Bayern in den zurückliegenden elf Erstligapartien keinen Erfolg.

„Das ist wie mit dem berühmt-berüchtigten Zahnarztbesuch. Einmal im Jahr muss man dahin. Manchmal tut es nicht weh, meistens aber schon“, sagte Eintracht-Coach Niko Kovac, den zudem vier Liga-Pleiten in Serie schmerzen.

Und Freiburg gegen Hoffenheim? Ist eine Chance für beide: Dem Aufsteiger aus Südbaden steht bei einem Sieg das Türchen nach Europa offen. Die Kraichgauer können im Optimalfall am BVB vorbeiziehen und den direkten Königsklassen-Rang übernehmen. Völlig konträr sind die Konstellationen in Darmstadt und Ingolstadt: Den Lilien hilft nur ein Sieg gegen Mainz 05, um den Glauben an das Drinbleiben zu wahren.

FCI-Trainer Maik Walpurgis fordert gegen den 1. FC Köln den „Kick“, wenngleich sich Sportchef Thomas Linke von irrealistischen Zielen verabschiedet hat: Die Relegation soll es sein. FCI-Kapitän Marvin Matip will mehr: „Köln in der aktuellen Verfassung ist ein Gegner, den man mit einer hochkonzentrierten Leistung schlagen kann.“

Matips früherer Club blieb zuletzt in fünf Pflichtbegegnungen sieglos. Gewänne der FCI, wäre er wieder dran. „Es haben sich Mannschaften schon oft zurückgekämpft, das traue ich den Ingolstädtern auch zu. Unsere Aufgabe ist, dass sie nicht unbedingt Samstagabend damit anfangen“, sagte Kölns Trainer Peter Stöger. (dpa)



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