Weltmeister-Glanz verfliegt bei Skispringern: «Erbärmlich»

Bei der WM in Seefeld haben Eisenbichler und Co. alles in Grund und Boden gesprungen. In Norwegen gleicht ihr Abschneiden nun einem Desaster. Bundestrainer Schuster findet harte Worte.
Titelbild
Markus Eisenbichler musste sich beim Weltcup im norwegischen Lillehammer als 15. deutlich geschlagen geben.Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Epoch Times12. März 2019

Der weltmeisterliche Glanz der deutschen Skispringer ist endgültig verflogen. Entsprechend deutlich stellte Bundestrainer Werner Schuster seine im Schneetreiben von Lillehammer hinterherfliegenden Schützlinge an den Pranger.

„Außer Spesen nix gewesen. Es ist erbärmlich, wie wir gesprungen sind. Es war erbärmlich“, sagte Schuster in der ARD. Zuvor hatte das DSV-Team um Dreifach-Weltmeister Markus Eisenbichler (15.) die Top-Ten-Ränge deutlich verpasst. „Das muss man auch mal durchmachen“, sagte ein ernüchterter Schuster.

Bei der Flugshow des Österreichers Stefan Kraft (139 und 141 Meter) spielten die Deutschen nur Nebenrollen. Neben Eisenbichler mussten sich auch die Team-Weltmeister Karl Geiger (20.) und Stephan Leyhe (23.) deutlich geschlagen geben. Einzig Rang 14 des zuletzt extrem schwächelnden Olympiasiegers Andreas Wellinger machte etwas Mut auf Besserung. Ein „gutes Lebenszeichen“ nannte dies Schuster. Wellinger selbst sagte: „Es ist schön mal wieder im zweiten Durchgang zu sein. Die Sprünge waren besser, so macht es definitiv mehr Spaß.“

Nach der glorreichen Weltmeisterschaft mit insgesamt vier Medaillen (Gold im Team, Mixed und für Eisenbichler, Silber für Geiger) läuft es für die DSV-Adler bei der mit insgesamt 100.000 Euro dotierten Raw-Air-Tournee bislang zäh.

In der Gesamtwertung der zehntägigen Norwegen-Tournee liegt Kraft nur hinter dem Lillehammer-Zweiten Robert Johansson und knapp vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi. Der Bayer Eisenbichler liegt bereits 99,3 Punkte hinter Lokalmatador Johansson, seine Chancen auf den Siegerscheck sind quasi nicht mehr vorhanden.

„Ich bin einfach nicht reingekommen. Ich kämpfe mich ein bisschen runter“, analysierte Eisenbichler, der noch immer die bei der WM gezeigte Leichtigkeit ausstrahlt, aber nicht mehr so locker und weit fliegt. Schuster verglich seine Athleten mit „Robotern“. Nach stressigen und emotional aufgeladenen Monaten sehnt Eisenbichler die Ruhe und die Pause nach dem Winter herbei, vorher will er die Saison aber ordentlich zu Ende bringen.

Der 27-Jährige sagte: „Ich versuche es besser zu machen und entspannt zu bleiben.“ Schon am Mittwoch (17.30 Uhr) geht es in Trondheim mit der nächsten Qualifikation weiter, das Finale der Raw Air findet am Wochenende auf der Skiflugschanze in Vikersund statt. (dpa)



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