Werder «über» Hamburg nach Berlin»

Der Trend bestätigte sich: Das 2019 starke Werder Bremen steht nach einem 2:0 auf Schalke im Pokal-Halbfinale. Der abgestürzte Vize-Meister kann sich nun auf den Abstiegskampf konzentrieren.
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Wunschgegner der Bremer nach dem Sieg auf Schalke ist der Hamburger SV.Foto:  Bernd Thissen/dpa/dpa
Epoch Times4. April 2019

Das Ziel ist der Europacup, doch vielleicht wird es sogar ein Titel: Nach dem 2:0 (0:0) beim FC Schalke 04 steht Werder Bremen zum 22. Mal im Halbfinale des DFB-Pokals und träumt vom Endspiel in Berlin.

Sechs Mal holten die Werderaner schon den Pott, nur dem FC Bayern gelang das öfter – stolze 18 Mal. Die Münchner sind noch im Wettbewerb. Doch die Souveränität, mit der Werder in diesem Jahr auftritt, nährt Hoffnungen: Nach zwölf Pflichtspielen 2019 ist das Team von Trainer Florian Kohfeldt noch ungeschlagen.

WUNSCHGEGNER: Der FC Bayern, RB Leipzig und Hamburger SV sind die möglichen Halbfinal-Gegner der Bremer. Der Wunsch-Gegner der Werder-Fans vor der Auslosung am Sonntag steht jedenfalls fest. „Über Hamburg fahren wir nach Berlin“, sangen die rund 6000 Anhänger am Mittwoch in Gelsenkirchen. Der HSV wäre als einziger verbliebener Zweitligist nicht nur das vermeintlich leichteste Los, er würde für Werder auch ein gutes Omen bedeuten: Denn beim letzten Pokal-Erfolg 2009 setzte sich Werder im Halbfinale auch beim Nord-Rivalen durch. „Mir ist der Gegner eigentlich egal“, sagte Abwehrspieler Marco Friedl schmunzelnd: „Aber ich habe die Fans natürlich gehört.“

DIE CHANCE STEIGT: Durch den Erfolg steigen auch die Bremer Chancen auf einen Verbleib von Kapitän Max Kruse. Der hatte das Erreichen des Europacups indirekt zur Bedingung gemacht. Und stellte am Mittwochabend zufrieden fest, „dass wir in beiden Wettbewerben eine realistische Chance haben, unser Ziel zu erreichen.“ In der Liga belegt Werder als Sechster derzeit einen Europa-League-Platz. So oder so beteuerte der angeblich vor allem von Tottenham Hotspur umworbene Kruse, dass „noch alles offen ist. Wenn es keine Chance für Werder gäbe, hätte ich das den Beteiligten schon mitgeteilt.“

ÜBERFLIEGER: Er hatte Anlauf-Schwierigkeiten: Für sieben Millionen Euro hatte Werder im vergangenen Winter Milot Rashica von Vitesse Arnheim verpflichtet. In der vergangenen Rückrunde schoss der Stürmer aus dem Kosovo nur ein Tor, in dieser Hinrunde wieder nur eins. Doch seit dem Winter zeigt der 22-Jährige nicht nur gute Leistungen, er hat auch schon neun Pflichtspiel-Tor erzielt. Fünf davon in den jüngsten vier Partien. Auf Schalke schoss er das erste Tor (65.) und bereitete das zweite von Davy Klaassen (72.) vor. „Milot hat in den letzten Wochen und auch heute spielentscheidende Situationen gehabt“, sagte Kohfeldt: „Das will ich nicht kleinreden, ich bin im Moment sehr zufrieden mit ihm. Aber er ist auch ein Profiteur von Dingen, die vorher passieren.“

STEVENS KRYPTISCH: Seit drei Spielen sitzt „Jahrhundert-Trainer“ Huub Stevens bei seiner dritten Mission auf der Schalker Bank. Erkenntnisse hat er dabei offenbar viele gewonnen, öffentlich teilen will er sie nicht. „Ich weiß jetzt, woran es liegt. Aber ich bin doch nicht verrückt, es zu sagen“, antwortete er bei der ARD. Auf der Pressekonferenz wurde er bei einer entsprechenden Nachfrage energisch: „Du kannst fragen, aber du kriegst keine Antwort darauf“, sagte er. Auf die Frage, ob er von Versäumnissen in der Vergangenheit rede, antwortete Stevens ironisch: „Ich habe in diesen drei Wochen sicher viele Fehler gemacht. Ich weiß nur noch nicht, welche.“ Das Positive am Schalker Aus: Der Tabellen-14. kann sich nun auf die Mission Klassenerhalt konzentrieren. (dpa)



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