WM-Crashkurs im heißen Wien: Rio-Heldinnen wehren Attacke ab

Für die Olympiasiegerinnen Ludwig/Walkenhorst geht jetzt die WM in Wien richtig los. Der Sieg im Gruppenfinale gegen das ehrgeizige deutsche Neu-Duo Borger/Kozuch hat die Situation im Lager der Rio-Siegerinnen ein bisschen entspannt. Noch gibt es eine Unbekannte.
Titelbild
Laura Ludwig und Kira Walkenhorst gewannen gegen das neu zusammengestellte Duo Borger/Kozuch mit 2:0 (21:19, 21:18).Foto: Georg Hochmuth/dpa
Epoch Times31. Juli 2017

Bei Gold-Trainer Jürgen Wagner steigt die Zuversicht, denn der WM-Crashkurs bei seinen Schützlingen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst läuft im brütend heißen Wien genau nach seinem Plan.

Bei Temperaturen von über 40 Grad in der Sonne wehrten die in diesem Jahr lange gehandicapten Olympiasiegerinnen auf der Wiener Donauinsel die erste intensive Attacke aus den eigenen Reihen ab.

Deutschlands beste Beachvolleyballerinnen gewannen das verbandsinterne Gruppenfinale gegen das neu zusammengestellte Duo Karla Borger und Margareta Kozuch (Haltern) mit 2:0 (21:19, 21:18) und sicherten sich damit Platz eins in der Vorrunde.

„Wir wissen, wenn wir uns auf unser Spiel konzentrieren, dann läuft es wieder“, erklärte die 31 Jahre alte Ludwig nach dem hochklassigen Spiel, zu dem auch die Herausforderinnen Borger/Kozuch ihren Teil beitrugen. Im zweiten Satz führten die 2013er Vizeweltmeisterin Borger und die 336-malige Hallennationalspielerin Kozuch sogar einige Mal. Doch die langsam zurückkehrenden Automatismen und auch die Routine von Ludwig/Walkenhorst gaben am Ende den Ausschlag.

„Ärgerlich, wir haben noch zu viele Fehler gemacht“, kommentierte Sand-Neuling Kozuch die erste WM-Niederlage in Wien. „Es fehlt einfach noch die gemeinsame Erfahrung, das muss man erst einmal selbst erleben“, ergänzte die 30-jährige Abwehrspezialistin Borger. Trotzdem steht das vom nationalen Verband weiter nicht geförderte Team ebenfalls in der K.o.-Runde, die am Mittwoch beginnt.

Trotz vieler Verletzungssorgen noch kurz vor der Weltmeisterschaft haben Ludwig/Walkenhorst mit drei Siegen die Gruppe beendet. „Vor der WM war es eine Rennen mit der Zeit, ob wir überhaupt hier hinfahren“, berichtete Ludwig. Die eigene Rehabilitation nach einer Schulter-Operation war gerade abgeschlossen, als eine bakterielle Erkrankung und daraus resultierende Schulterprobleme Partnerin Walkenhorst stoppten. „Erst in der Woche vor der WM hat Kira wieder hart geschlagen“, erinnerte Coach Wagner.

Der Erfolg gegen Borger/Kozuch, die mit einem eigenen Betreuerstab in kurzer Zeit den Anschluss an die nationalen und auch internationalen Topteams geschafft haben, hat den erfahrenen Wagner „ein bisschen entspannt“. Auch für den zweimaligen Olympiasieger-Trainer ist der WM-Crashkurs eine völlig neue Erfahrung. Wagner greift dabei auch zu unkonventionellen Maßnahmen: Am Spieltag morgens um 08.00 Uhr setze er ein hartes Krafttraining an.

„Wir sind jetzt einen Schritt weiter. Athletisch funktioniert es, Laura ist wieder auf hohem Level, Kira ist gut. Es fehlen noch die letzten zehn Prozent“, sagte der Trainer. Eine Unbekannte bleibt: „Der letzte Knoten muss platzen.“

„Es geht weiter bergauf“, sagte Walkenhorst, die mit ihren gewonnenen Blockpunkten wesentlich zum Erfolg gegen Borger/Kozuch beitrug. „Wir haben jetzt drei Spiele mehr auf dem Konto und sehen das als Challenge. Wir können es nicht ändern“, sagte Ludwig: „Wir wissen, dass wir noch Fehler machen werden. Aber alle wissen auch, dass wir geiles Beachvolleyball spielen können.“ Eine neue Bestätigung war das Sieg im Gruppenfinale – weitere sollen folgen. (dpa)



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