WM-Gastgeber Russland bekommt Grenzen aufgezeigt

Uruguay zieht mit einer makellosen Bilanz in das WM-Achtelfinale ein. Der zweimalige Fußball-Weltmeister siegt am Montag in Samara auch gegen den lange in Unterzahl spielenden Gastgeber Russland. Die Sbornaja verfehlt so den ersten Platz in Gruppe A.
Titelbild
Uruguays Luis Suarez (verdeckt) jubelt mit seinen Teamkollegen über seinen Treffer zum 1:0.Foto: Marius Becker/dpa
Epoch Times25. Juni 2018

Gastgeber Russland hat beim ersten WM-Härtetest deutlich seine Grenzen aufgezeigt bekommen und den angestrebten Sieg in Vorrundengruppe A verpasst.

Die enttäuschende Sbornaja verlor gegen Uruguay mit 0:3 (0:2) und konnte in Samara nicht ansatzweise an die beiden lockeren Erfolge gegen die überforderten Außenseiter Saudi-Arabien und Ägypten anknüpfen. Während Uruguay mit drei Siegen und ohne Gegentor souverän als Erster ins Achtelfinale stürmte, mussten sich die Russen mit Platz zwei begnügen.

Vor 41.970 Zuschauern erzielte Superstar Luis Suárez (10. Minute) die frühe Führung der Südamerikaner, ein Eigentor von Denis Tscheryschew (28.) und der späte Treffer von Edinson Cavani (90.) brachten die Entscheidung. Ab der 37. Minute musste Russland von Trainer Stanislaw Tschertschessow auch noch in Unterzahl agieren, da Igor Smolnikow wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot sah.

Der zweimalige Weltmeister Uruguay erwischte einen Traumstart. Suárez vom FC Barcelona verwandelte einen Freistoß von der Strafraumgrenze, der russische Kapitän Igor Akinfejew machte dabei im Tor keine gute Figur. Kremlchef Wladimir Putin sah dies nicht vor Ort, wie schon beim zweiten Gruppenspiel fehlte der 65-Jährige im Stadion.

Die Sbornaja und Uruguay waren ohne Niederlage in das Match gegangen und hatten sich bereits das Ticket für die K.o.-Phase gesichert. In einem unerwarteten Sturmlauf mit acht Treffern in zwei Spielen schaffte Russland dies erstmals seit dem Ende der Sowjetunion 1991.

Nach dem frühen Rückstand versuchten die Russen, sich zu wehren – und mussten kurz darauf das zweite Gegentor hinnehmen. Einen Schuss von Laxalt fälschte Denis Tscheryschew für Akinfejew unhaltbar ab. Als dann auch noch Smolnikow vom Platz musste, war die Stimmung bei den russischen Fans auf dem Tiefpunkt, während die Anhänger aus Südamerika bei knapp 40 Grad feierten. Aufgrund der tropischen Temperaturen wurde an die Zuschauer sogar kostenlos Wasser verteilt.

Uruguay beeindruckte die Hitze wenig, Rodrigo Bentancur hätte schnell fast das 3:0 erzielt (28.). Russland wirkte nach dem starken WM-Auftakt gegen den ersten hochklassigen Gegner völlig von der Rolle und fand zu selten Gegenmittel. Tschertschessow wechselte seine Startformation auf drei Positionen und gab unter anderem Jungstar Alexander Golowin eine Pause – besonders der 22-Jährige fehlte merklich. Uruguays Coach Oscar Tabárez tauschte vier Spieler. Torwart Fernando Muslera avancierte dabei in seinem 100. Länderspiel mit dem 14. Endrundeneinsatz zum alleinigen WM-Rekordspieler seines Landes.

In Überzahl leisteten die Himmelblauen nach der Halbzeit nur noch das Nötigste, um ihre Führung gegen die harmlosen Russen zu verteidigen. Spielerisch lief wenig zusammen und das Spielniveau wurde schlechter, Tschertschessow animierte die Zuschauer zumindest, die Hausherren wieder lautstark anzufeuern. Diesen Gefallen taten die Fans ihrem Team dann zwar auch. Zu einem Tor reichte es aber nicht mehr, auch von Artjom Dsjuba war zu wenig zu sehen. Der zweimalige WM-Torschütze vergab in der 74. Minute die beste Möglichkeit kläglich. Dafür sorgte Uruguays Angreifer Cavani für den späten Schlusspunkt. (dpa)

Uruguays Diego Laxalt (l) jubelt über den Treffer zum 2:0. Foto: Marius Becker

Schiedsrichter Malang Diedhiou (r) aus dem Senegal zeigt Russlands Igor Smolnikow die Gelb-Rote Karte. Foto: Marius Becker

Russlands Daler Kusjajew (l) und Uruguays Lucas Torreira kämpfen mit vollem Körpereinsatz um den Ball. Foto: Marius Becker

Uruguays Sebastian Coates (l) versucht einen Schuss von Russlands Denis Tscheryschew zu blocken. Foto: Martin Meissner/AP

Russlands Sergej Ignaschewitsch (l) und Uruguays Luis Suarez kämpfen um den Ball. Foto: Marius Becker

Ein Fan der Nationalmannschaft von Uruguay lächelt mit der Flagge von Uruguay als Gesichtsbemalung. Foto: Hassan Ammar/AP



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