Roboterhund „Spot“ tritt Dienst in Polizei von Baden-Württemberg an

Roboterhund „Spot“ von Boston Dynamics wird in Baden-Württemberg künftig die Polizei unterstützen. Innenminister Thomas Strobl hat ihn jüngst übergeben.
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Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl stellt Roboterhund „Spot“ vor.Foto: Innenministerium des Landes Baden-Württemberg
Von 4. Mai 2023

Am Donnerstag, 27. April, haben die Spezialeinsatzkräfte von Baden-Württemberg vierbeinige Verstärkung bekommen. Innenminister Thomas Strobl hat den vom Unternehmen Boston Dynamics entwickelten Roboterhund „Spot“ in Stuttgart der dafür zuständigen Direktion des Polizeipräsidiums übergeben.

Roboterhund „Spot“ hilfreich in schwierigem und unübersichtlichem Terrain

In einer Erklärung spricht das Ministerium von einem „intelligenten, vierbeinigen Laufroboter mit dreidimensionaler Hinderniserkennung und intelligentem Greifarm“. Der Roboterhund werde die Polizei überall dort unterstützen, „wo es für unsere Spezialeinsatzkräfte entweder zu gefährlich oder der Einsatzort unzugänglich ist“.

Laufroboter könnten sich etwa in schwierigem Gelände oder einem urbanen Umfeld mit Hindernissen wie Treppen oder Absätzen gut fortbewegen. Auch seien sie schneller als herkömmliche Roboter auf Rädern oder Ketten. Diese setze das Landeskriminalamt (LKA) bereits ein, allerdings haben sie den Nachteil, dass sie an Tatorten Spuren verwischen könnten.

Strobl sprach auch die Vorteile an, die Ausstattungsmerkmale wie der intelligente Greifarm böten. Auf diese Weise könne Roboterhund „Spot“ etwa sicher und halbautonom Innentüren öffnen, die mit Sprengfallen versehen sein könnten. Auch sonst werde das Gerät dazu beitragen, in Aufklärung, Gefahrenerkennung und im Umgang mit Sprengladungen die Sicherheit der Einsatzkräfte zu maximieren. Zudem sorge „Spot“ für zusätzliche Handlungsoptionen.

Mehrere weitere Unternehmen arbeiten an ähnlichen Lösungen

Roboterhund „Spot“ erreicht immerhin eine Laufgeschwindigkeit von bis zu 5,57 Kilometer pro Stunde. Er verfügt zudem über eine dreidimensionale Hinderniserkennung und ist mit mehreren Kameras ausgestattet. Diese ermöglichen ihm beispielsweise eine 360-Grad-Rundumsicht.

Das Gerät kann sich außerdem auf unterschiedliche Arten fortbewegen. Es kann auch Gegenstände tragen oder autonom navigieren. Neben dem Polizeidienst kommt der Roboterhund bereits jetzt etwa bei der Inspektion von Industrieanlagen oder der Überwachung von Baustellen zum Einsatz. Ein weiterer möglicher Anwendungsbereich ist darüber hinaus die Suche und Rettung in Katastrophengebieten.

Ähnliche Projekte wie Roboterhund „Spot“ haben unter anderem auch das Schweizer Unternehmen ANYbotics und der japanische Sony-Konzern entwickelt. Während Erstgenannter seinen Hauptanwendungsbereich in der Industrie findet, ist Sonys Roboterhündchen „Aibo“ eher für den familiären Bereich konzipiert. So soll Aibo beispielsweise helfen, Kinder, alte Menschen oder Haustiere zu beaufsichtigen.

Boston Dynamics will seinen Roboterhund nicht militärisch genutzt sehen

Roboterhunde wie „Spot“ sind Teil eines Trends hin zu immer fortgeschritteneren und autonomen Robotern. Diese sind in der Lage, komplexe Aufgaben auszuführen und so die Arbeit von Menschen in vielen verschiedenen Bereichen zu ergänzen oder zu ersetzen.

Bereits vor mehreren Jahren hatte Tesla-Gründer Elon Musk jedoch vor einem Missbrauch der Technologie für militärische Zwecke gewarnt. Tatsächlich finden Roboterhunde schon jetzt im militärischen Kontext Anwendung, etwa beim Schutz von Einrichtungen oder beim Aufspüren von Sprengfallen.

Boston Dynamics und fünf weitere Unternehmen haben sich im Vorjahr in einem Brief gegen die militärische Verwendung ihrer Technologie ausgesprochen.



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