Startschuss für komplett mit Wasserstoff versorgtes Gewerbegebiet

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Ein Versuchsaufbau der LOHC-Technologie, die eine einfache und effiziente Möglichkeit der Speicherung und des Transports von Wasserstoff ermöglicht.Foto: Ansgar Pudenz/Deutscher Zukunftspreis/dpa
Epoch Times11. Juni 2020

In Laage bei Rostock will das Energiedienstleistungsunternehmen Apex Energy am Freitag das erste Gewerbegebiet auf den Weg bringen, dass komplett mit Wasserstoff-Energie und damit CO-2-frei versorgt werden kann. In dieser praktischen Auslegung sei die Anlage einmalig in Europa, sagte Unternehmenssprecher Mischa Paterna gegenüber AFP. Die Firma hat dafür ein Blockheizkraftwerk mit zwei Megawatt Leistung errichtet, das Wasserstoff mittels einer Brennstoffzelle in Wärme und Strom umwandelt. Überschüssiger Strom kann in einer Batteriezelle gespeichert werden.

Der Wasserstoff selbst wird mit einem sogenannten Elektrolyseur aus Wasser gewonnen. Um diesen energiereichen Prozess zu starten, will Apex vorerst grünen Strom des regionalen Stromanbieters nutzen. Auch überschüssiger Wasserstoff kann nach Angaben des Unternehmens zwischengespeichert werden. Die einzelnen Komponenten der Anlage, in die nach Angaben Paternas zwölf Millionen Euro investiert wurden, seien in dieser Weise bislang nicht zusammengebracht worden.

Nutzen wird die so gewonnene Energie Apex selbst, um am Standort Komponenten für die Wasserstoff-Technologie herzustellen. Nach Angaben des Sprechers wird sich an dem Standort auch ein Zulieferer für die Automobilindustrie ansiedeln. Versorgt werden soll den Planungen zufolge auch der zivile Teil des Flughafen Rostock-Laage. Eine Wasserstofftankstelle zur Versorgung von Bussen und Pkw soll die Anlage ergänzen. Zur Einweihung am Freitag wird Staatssekretär Marco Wanderwitz (CDU) aus dem  Bundeswirtschaftsministerium erwartet.

Die Bundesregierung hatte erst am Mittwoch ihre nationale Wasserstoffstrategie vorgestellt – Deutschland soll bei Wasserstofftechnologien „die Nummer eins in der Welt“ werden. Das fördert die Regierung mit sieben Milliarden Euro im Inland und zwei Milliarden Euro für internationale Partnerschaften.

Wasserstoff (chemisches Symbol: H) kommt in der Natur zwar mannigfach vor – wie etwa in Wasser (H2O) – praktisch gibt es ihn aber fast nur in gebundener Form. Für die Nutzung als Energieträger muss Wasserstoff daher unter Einsatz von anderen Energiequellen in reiner Form gewonnen werden. Ist dieser Energieeinsatz emissionsfrei, wird von grünem Wasserstoff gesprochen. (afp)



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