Auto verkaufen – so lässt sich für den Gebrauchten ein guter Preis erzielen

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Der Verkauf des eigenen Gebrauchtwagens ist ein Weg zu mehr Liquidität. Doch wo und wie lässt sich der Wagen am besten verkaufen? Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig.Foto: Justin Sullivan/Getty Images
Epoch Times8. November 2015

Deutsche Pkws wechselten 7,07 Mio. Mal ihren Besitzer. Der Gebrauchtwagenmarkt ist damit ein durchaus lohnendes Geschäft. Wer zu den Haushalten gehört, die sich in den kommenden Monaten einen Neuwagen zulegen, steht vor Herausforderungen. Wohin mit dem Gebrauchten? Lange führte der Weg ganz automatisch zum Gebrauchtwagenhändler. Inzwischen sieht die Situation in diesem Zusammenhang allerdings etwas anders aus.

Der Verkauf des eigenen Gebrauchtwagens ist ein Weg zu mehr Liquidität. Doch wo und wie lässt sich der Wagen am besten verkaufen? Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig.

Gebrauchtwagenhändler – der Klassiker

In Deutschland sitzen Autohäuser nach wie vor fest im Sattel – gerade wenn es um das Segment der Neuwagen und Tageszulassungen geht. Wie sieht die Situation aber im Hinblick auf den Handel mit Gebrauchtwagen aus? Gebrauchtwagenhändler haben seit je her – oft aber zu Unrecht – einen mitunter zweifelhaften Ruf. Über Jahre waren sie die erste Adresse, wenn es um den Autoverkauf ging.

Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Der Besitzer eines Gebrauchten kann dessen Verkauf über den Gebrauchtwagenhändler:
Schnell, Unkompliziert, mit sofortiger Auszahlung abwickeln. Aber: Der Weg zum Gebrauchtwagenhändler hat auch einige Nachteile, die man als potenzieller Verkäufer keinesfalls vergessen darf. Dem Händler fallen als Profis kleinere Blessuren oder Mängel sofort ins Auge.

Hinzu kommt ein weiterer Nachteil. Seitens des Händlers geht es darum, Kraftfahrzeuge günstig einzukaufen, um diese anschließend wieder teuer an den Kunden bringen zu können. Aufgrund dieser betriebswirtschaftlichen Sachzwänge wird der Gebrauchtwagenhändler natürlich nur in begrenztem Umfang mit sich über den Kaufpreis verhandeln lassen. Will man den Gebrauchtwagen zu einem möglichst günstigen Preis verkaufen, ist der Gebrauchtwagenhändler vielleicht eine Adresse, wenn es um die Bewertung des Fahrzeugs geht. Für den eigentlichen Kauf darf man sich ruhig auch die Alternativen anschauen.

Ankaufportale – faire Preise auf Basis von Gutachten

Seit einigen Jahren mischen im Bereich des Gebrauchtwagenhandels immer mehr Portale im Internet mit. Die Palette reicht hier von Plattformen, die dem Verkäufer sowohl die Erstellung als auch die Preisfindung überlassen, bis hin zu Seiten, die Autos nach einem Gutachtertermin ankaufen. Was ist von diesen Offerten zu halten? Besonders im Hinblick auf den letztgenannten Typus sollte man zumindest genauer hinschauen.

Der Grund: Auch wenn die Tätigkeit des Gutachters Seriosität signalisiert, können die Erwartungen an den Kaufpreis deutlich vom Ergebnis der Bewertung abweichen. Dabei darf man sich als Verbraucher und Verkäufer fragen, wie das Ergebnis des Gutachtens zustande kommt. Oder besser: Wer am meisten davon profitiert. Grundsätzlich soll Gutachtern kein Wille zum Betrug oder einer Falschbewertung unterstellt werden. Allerdings erlaubt das Sachverständigenermessen durchaus eine individuelle Bewertung, die einige Aspekte zu besonders schwerwiegenden Belastungen für den Ankauf des Gebrauchtwagens werden lässt. Wer jedoch vor der Situation steht: „Ich will mein Auto loswerden“, und dabei einen zumindest auf objektiven Kriterien beruhenden Preis erhalten möchte, liegt mit entsprechenden Portalen nicht falsch.

Privatverkauf per Online-Anzeige – Fleiß wird belohnt

Der dritte heute immer häufiger genutzte Weg ist die Suche nach Interessenten über ein Onlineinserat. Letzteres hat zumindest aus Sicht des Ertragspotenzials große Chancen auf den Jackpot – wenn man alles richtig macht. Hintergrund: Jeden Tag stellen hunderte Besitzer einen Gebrauchtwagen, und darunter sind auch Händler, über die entsprechenden Plattformen ein. Nur wer an dieser Stelle überzeugt, kann auf das Interesse potenzieller Käufer hoffen.

Was sollte man im Hinblick auf die Anzeige beachten? Grundsätzlich ist es zu empfehlen, an dieser Stelle mit mehr als nur einer Außenansicht zu arbeiten. Interesse wecken Aufnahmen des Innenraums, die den Blick auf relevante Details freigeben. Unbedingt zum Inserat gehören Angaben zu:
   – Motorisierung
   – Laufleistung
   – Klimaausstattung
   – Hi-Fi-Equipment
   – Antriebsart (Diesel oder Benziner) usw.

Gerade wenn man auch Familien auf den Gebrauchtwagen neugierig machen will, sollte man die kindertaugliche Ausstattung, wie:
   – LCD-Bildschirme für die Rückbank
   – Befestigung für den Kindersitz (Isofix) oder
   – getönte Scheiben für die Rückbank

nicht unerwähnt lassen. Bereit an dieser kurzen Zusammenfassung lässt sich ablesen, dass der Verkauf eines Gebrauchtwagens als reiner Privatverkauf durchaus zeitraubend sein kann.

Tipps und Tricks zum eigentlichen Verkauf

Hat man das Interesse potenzieller Käufer geweckt, wird man einen Termin zur Besichtigung vereinbaren. Generell ist es zu empfehlen, den Gebrauchten hierfür noch einmal richtig in Szene zu setzen. Eine Aufbereitung sorgt dafür, dass der Pkw sich von seiner besten Seite zeigt und vielleicht der eine oder andere Euro bei den Preisverhandlungen mehr drin ist.

Aber: Lügen haben kurze Beine. Wer den Gebrauchtwagen zum Schätzchen machen will und nachhilft – etwa um den einen oder anderen Unfallschaden zu verdecken – steht schnell vor Problemen. Auch wenn beim Privatkauf ein Gewährleistungsausschluss vereinbart werden kann, muss nach §434 BGB ein als mängelfrei verkauftes Fahrzeug diesem Zustand auch in der Praxis entsprechen. Das Gesetz kann hier nachgelesen werden.
Gebrauchtwagenhändler oder Online-Anzeige? Je nach persönlichem Geschmack lässt sich der eigene Wagen auf vielfältige Art und Weise verkaufen!

Den Gebrauchten erfolgreich verkaufen

Gebrauchtwagen wechseln jedes Jahr millionenfach den Besitzer. Inzwischen können Besitzer eines Gebrauchten ganz unterschiedliche Wege einschlagen, um die alte Familienkutsche zu Geld zu machen. Über den Händler ist man das Fahrzeug sicher am schnellsten und bequemsten los. Ob der erzielte Ankaufspreis allerdings wirklich den Erwartungen entspricht, steht auf einem anderen Blatt. Wer mehr Zeit investieren kann, sollte etwas mehr Geduld aufbringen – und das Fahrzeug privat weiterverkaufen. Hier sind allerdings einige Spielregeln zu beachten, an die man sich besser hält. Andernfalls sind Ärger und Frust mit dem Gebrauchtwagenverkauf vorprogrammiert. Unter Umständen droht sogar die Rückabwicklung des Verkaufs. (mz)



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