Atomkraftwerk bei Koblenz: 13 Monate gelaufen, 20 Jahre Abriss nötig

Das Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich, dass bereits seit 10 Jahren abgerissen wird, hat nun auch den restlichen Abriss genehmigt bekommen.
Titelbild
Hier ein Bild vom Abriss des Blocks I am Kernkraftwerk in Neckarwestheim, 2012. Der Reaktor lief ab 1976 und wurde 2011 stillgelegt.Foto: THOMAS KIENZLE/AFP/GettyImages
Epoch Times8. Oktober 2015

Das Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich, dass bereits seit 10 Jahren abgerissen wird, hat nun auch den restlichen Abriss genehmigt bekommen. Dieser könnte sich noch einmal 10 Jahre, bis 2023 oder 2025, hinziehen.

Das Kraftwerk ging 1988 in Betrieb – und lief nur 13 Monate. Nach einer Verfügung des Bundesverwaltungsgerichtes wurde bei der Planung die Erdbebengefahr nicht ausreichend berücksichtigt und es daraufhin vom Netz genommen. 

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) erteilte der Eigentümerin RWE Power AG am Donnerstag nach eigenen Worten auch die Genehmigung für die radioaktiv am höchsten belasteten Anlageteile, berichtete die Börsen-Zeitung.

Die Wirtschaftministerin bestätigte, dass die Standards zum Strahlenschutz beim Abbau der zwei Dampferzeuger und des Reaktordruckbehälters sehr hoch seien. Dabei kommen auch ferngesteuerte Roboter unter Wasser zum Einsatz. Weitere Informationen von RWE Power finden sie hier und hier.

Letztendlich ist für den Rückbau das sogenannte Endlager Schacht Konrad in Salzgitter nötig – dieses soll nach heutigem Kernntnisstand 2022 in Betrieb gehen. Schacht Konrad soll als zentrales deutsches Endlager für den schwach- und mittelradioaktiven Abfall aus den deutschen Atomkraftwerken dienen. 

Der Schacht hat jedoch „Betonkrebs“, so wird eine chemische Reaktion zwischen Alkalien des Zementgesteins im Beton und der Gesteinskörnung mit alkalilöslicher Kieselsäure bezeichnet. Durch die chemische Reaktion ist das Mauerwerk brüchig, dass die über einen Kilometer langen Röhren hinunter in die Tiefe umschließt. Als Folge muss der Schacht aufwendig mit Betonkonsolen verstärkt werden und wird später als gehofft betriebsbereit.

Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz Wolfram König rechnet frühestens im Jahr 2050 mit einem betriebsbereiten Endlager für hochradioaktiven Abfall (Quelle hier). (dpa/AFX/ks)



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