„Florence“ drückt Flut in den Südosten der USA – Auch 150 km im Landesinneren sind Städte überflutet

Der Südosten der Vereinigten Staaten kämpft mit riesigen Wassermassen: Große Teile der Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und inzwischen auch Gebiete im Süden Virginias sind überschwemmt.
Titelbild
Auf dem Interstate Highway 95 in Lumberton, North Carolinaam 16. September 2018. Foto. ALEX EDELMAN/AFP/Getty Images
Epoch Times16. September 2018

Das gewaltige Sturmtief „Florence“ hat über das ganze Wochenende ergiebigen Regen in die Region getragen. Große Teile der Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und inzwischen auch Gebiete im Süden Virginias sind überschwemmt.

Sturmfluten im Atlantik haben Flüssen auf Rekordstände angestaut. Ihr Wasser drückt immer weiter ins Inland: Überflutungen wurden am Sonntag selbst aus der Stadt Fayetteville gemeldet, die rund 150 Kilometer landeinwärts liegt.

Der Bürgermeister der Stadt, Mitch Colvin, sagte am Sonntag: „Das Schlimmste steht uns noch bevor.“ In einigen kleinen Gemeinden herrschte Sorge, dass die Orte ganz ausradiert und nie wieder aufgebaut werden könnten – wie es bereits 2016 nach Hurrikan „Matthew“ an einigen Orten geschehen war.

In Lumberton, North Carolina, am 15. September 2018. Foto: ALEX EDELMAN/AFP/Getty Images

Bisher sechs Todesfälle bestätigt

Mehrere Menschen wurden bereits in den Tod gerissen. Die Behörden bestätigten sechs Todesfälle, Medien berichteten von deutlich mehr Opfern: Die „New York Times“ schrieb am Sonntag, zwölf Menschen seien ums Leben gekommen, die „Washington Post“ zählte elf Tote.

Zahlreiche Straßen waren unpassierbar, Rettungskräfte holten Menschen mit Booten aus ihren überfluteten Häusern. Autofahrer mussten teils Umleitungen von hunderten Kilometern in Kauf nehmen. Die Behörden befürchteten, dass die Wassermassen über die Flüsse bis in die Mittelgebirge gedrückt werden und dort Erdrutsche auslösen könnten.

Andernorts gab es aber erste Anzeichen von Entwarnung. Das Nationale Hurrikan Zentrum nahm seine Sturmwarnungen für weite Teile der Küste zurück. Am Flughafen des Urlauberortes Myrtle Beach wurde am Sonntag der Flugbetrieb wieder aufgenommen.

„Florence“ war am Freitagmorgen (Ortszeit) als Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1 in North Carolina auf Land getroffen. Die Windgeschwindigkeiten schwächten sich dann weiter deutlich ab. Die Tücke an dem Sturm ist allerdings nicht die Windstärke, sondern die große Menge an Wasser, die „Florence“ an die Küste getragen hat.

Am 13. September 2018 in Atlantic Beach. Foto: Chip Somodevilla/Getty Images

Sturm verweilt lange an einem Ort

Ein Problem ist auch, dass der Sturm sehr lange über dem Küstengebiet verweilt. Er bewegte sich am Sonntag nur mit minimalem Tempo von zuletzt acht Kilometern pro Stunde vorwärts, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum mitteilte. Die Region ist dadurch über lange Zeit starkem Regen ausgesetzt.

Bäume knickten um, Häuser und Strommasten wurden beschädigt. Nach Behördenangaben sind derzeit fast eine Million Menschen ohne Elektrizität. Der regionale Stromversorger Duke Energy hatte zeitweise mehr als 10 000 Fachkräfte im Einsatz, um die Stromversorgung wieder herzustellen. Die Experten können jedoch an vielen Orten erst aktiv werden, wenn die Fluten zurückgehen.

In New Bern, North Carolina. Foto: Chip Somodevilla/Getty Images

Die Behörden hatten hunderttausende Menschen entlang der Südostküste aufgerufen, sich vorsorglich vor dem Wirbelsturm in Sicherheit zu bringen und landeinwärts Schutz zu suchen – bei Freunden, Verwandten, in Hotels oder Notunterkünften. Nicht alle waren dem Aufruf gefolgt. Zehntausende verharrten in notdürftigen Lagern, etwa in Schulen.

US-Präsident Donald Trump will in der kommenden Woche in das Gebiet an der Südostküste reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Einen genauen Termin dafür gibt es noch nicht. Obwohl operativ nicht zuständig, hatten der Präsident und das Weiße Haus über das gesamte Wochenende das Geschehen rund um „Florence“ via Twitter kommentiert. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion