Florida droht wegen undichten Abwasserbeckens Umweltkatastrophe

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Rückhaltebecken.Foto: iStock
Epoch Times5. April 2021

Wegen eines undichten Abwasserbeckens droht dem US-Bundesstaat Florida eine Umweltkatastrophe. Über das Osterwochenende ordneten die Behörden die Evakuierung von mehr als 300 Häusern nahe des Beckens im Verwaltungsbezirk Manatee an.

Die Nationalgarde und andere Rettungskräfte pumpten in Piney Point täglich 125 Millionen Liter des verseuchten Abwassers aus dem Becken ab, das zu einer stillgelegten Phosphatmine gehört, wie Floridas Gouverneur Ron DeSantis mitteilte.

In der Plastikverkleidung des Abwasserbeckens war ein Leck entstanden, das sich weiter vergrößerte. Die Einsatzkräfte versuchten, „eine echte katastrophale Hochwasserlage abzuwenden und wenn nötig darauf zu reagieren“, sagte DeSantis bei einer Pressekonferenz. Er hatte sich zuvor auf einem Hubschrauberflug ein Bild von der Lage gemacht. Schon vor dem Flug hatte DeSantis den Notstand für das Gebiet verhängt, um Krisenmittel freizugeben.

Durch das Leck drohten Millionen von Litern verseuchten Wassers in nahegelegene Häuser und die Tampa Bay am Golf von Mexiko zu gelangen. Das Abwasser ist vor allem mit Phosphor und Stickstoff belastet. Umweltschützer warnten, das Eindringen des nährstoffreichen Wassers ins Meer könnte eine gefährliche Algenblüte zur Folge haben, die Fische und andere Meereslebewesen ersticken lasse. Auch Auswirkungen für den Tourismus wurden befürchtet.

Bei einer Überschwemmung könnte das Abwasser zudem in Speicher laufen, in denen Phosphorgips, ein Abfallprodukt der Düngemittelproduktion, gelagert wird. Phosphorgips gilt wegen seines Gehalts an Radon-Isotopen als radioaktiv. Außerdem enthält es giftige Metalle wie Arsen, Blei und Quecksilber.

Bei einem kompletten Bruch des Beckens könnten innerhalb weniger Minuten „mehr als 340 Millionen Gallonen“ (rund 1,29 Milliarden Liter) Abwasser in die Umwelt gelangen, warnte der Verwaltungschef von Manatee County, Scott Hopes. In diesem Fall würde nach seinen Angaben eine rollende „Wasserwand“ von sechs Metern Höhe entstehen. Laut Hopes wurden als Vorsichtmaßnahme Insassen und Mitarbeiter einer nahen Haftanstalt ins Obergeschoss verlegt.

DeSantis erklärte, HRK Holdings, die Betreibergesellschaft der stillgelegte Mine, müsse zur Verantwortung gezogen werden. Die entstandene Situation sei „nicht hinnehmbar, und es ist nichts, dessen Fortdauer wir zulassen“, versicherte der Gouverneur. HRK äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu der Angelegenheit.

Floridas Verwaltungschefin für die Landwirtschaft, Nicole Fried, schrieb an DeSantis, die Mine rund 65 Kilometer der Großstadt Tampa habe bereits seit mehr als 50 Jahren diverse Umwelt- und Gesundheitsschäden verursacht. Auch habe es wiederholt Probleme mit der Plastikverkleidung des Abwasserbeckens gegeben.

Der örtliche Verwaltungschef Hopes sagte, die Behörden von Manatee County wollten nach Bewältigung der derzeitigen Notsituation eine „dauerhafte Lösung“ für die Abwasserbecken der stillgelegten Mine finden. Dazu sollten alle Becken leergepumpt und anschließend wahrscheinlich versiegelt werden. (afp)



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