Förderpreise für Umstellung auf ökologischen Landbau: Neue Bewerbungsphase gestartet

Das Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ vom Naturschutzbund NABU, unterstützt von der Alnatura Bio-Bauern-Initiative, geht in die nächste Runde. Bis zum 30. Juni 2017 haben Bäuerinnen und Bauern wieder die Möglichkeit, sich für den mit bis zu 60.000 Euro pro Betrieb dotierten Förderpreis zur Umstellung auf Ökolandbau zu bewerben.
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Lebensmittel aus dem Ökolandbau.Foto: Jörg Carstensen/Archiv/dpa
Epoch Times2. März 2017

Das Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ vom Naturschutzbund NABU, unterstützt von der Alnatura Bio-Bauern-Initiative, geht in die nächste Runde. Bis zum 30. Juni 2017 haben Bäuerinnen und Bauern wieder die Möglichkeit, sich für den mit bis zu 60.000 Euro pro Betrieb dotierten Förderpreis zu bewerben. Der NABU und Alnatura wollen hiermit die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland vergrößern und damit auch der gestiegenen Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten nachkommen.

„In diesem Jahr beginnt die Diskussion um eine Reform der EU-Agrarpolitik. Mit unserem Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“, möchten wir auch ganz praktisch zeigen, wie der Schutz der Natur und Landwirtschaft Hand in Hand gehen. Hierbei ist die langfristige existentielle Grundlage für die Landwirte genauso wichtig wie die Gemeinwohlleistungen, die sie mit entsprechenden Schutzmaßnahmen in ihren Alltag integrieren können. Ein gesünderer Lebensraum sowie eine Schonung von Böden und Gewässern hilft somit nicht nur den Menschen, sondern auch den heimischen Tier- und Pflanzenarten“, sagt NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Gerade der hohe Düngemittel- und Pestizideinsatz hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einer zunehmenden Verschlechterung der Gewässerqualität und des Bodenlebens geführt. Gleichzeitig ist eine starke Abnahme typischer Feldbewohner zu beobachten: Im Vergleich 1990 zu 2015 sind die Bestände des Kiebitz um 75 Prozent eingebrochen, die Insektenmasse ist um 80 Prozent gesunken, die Population des Rebhuhns ist sogar um 90 Prozent geschrumpft. Diese negativen Folgen einer industriellen Landwirtschaft können durch einen höheren Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen verringert und gleichzeitig kann ein größeres Angebot an regional erzeugten Bio-Lebensmitteln geschaffen werden.

Um sich für den Förderpreis zu bewerben, müssen interessierte Landwirte folgende Voraussetzungen erfüllen: Der gesamte Betrieb muss auf biologische Bewirtschaftung umstellen, er muss sich einem der Bio-Anbauverbände anschließen und für die Dauer von mindestens fünf Jahren biologisch produzieren. Bewerben können sich auch bestehende Bio-Betriebe, die einen neuen Betriebszweig aufbauen möchten.

Über die Vergabe des Förderpreises entscheidet ein unabhängiger Beirat, bestehend aus Landwirten, Naturschutzexperten, Bio-Anbauverbänden, Alnatura-Kunden und Wirtschaftsexperten. Die Höhe des Förderpreises richtet sich nach den jeweiligen Anforderungen und geplanten Maßnahmen des Betriebes und liegt zwischen 20.000 und 60.000 Euro.

In der vergangenen Bewerbungsrunde vom 1. März bis 30. Juni 2016 wurden aus insgesamt 85 Bewerbungen unterschiedlichster landwirtschaftlicher Sparten 18 Betriebe ausgewählt, die insgesamt mit über 430.000 Euro gefördert wurden.

Der Förderpreis wird seit Anfang 2015 vergeben. Insgesamt konnte seit Beginn bereits eine Fläche von knapp 5500 Hektar, also über 7600 Fußballfeldern auf ökologischen Landbau umgestellt werden. Der Preis soll auch in Zukunft jährlich vergeben werden. Vorsitzender des Beirats ist Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartmut Vogtmann, einer der entscheidenden Wegbereiter des ökologischen Landbaus in Deutschland und Inhaber des bundesweit ersten Lehrstuhls für dieses Fachgebiet.

Weitere Informationen und Bewerbungsbedingungen

(NABU/mh)



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