Helfer retten über 200 Wale – Sorge um gestrandete Wale an der Küste Neuseelands bleibt bestehen

Insgesamt strandeten am Samstag etwa 240 Grindwale bei Farewell Spit im äußersten Norden der Südinsel Neuseelands. Hunderte Helfer versuchten zunächst vergeblich, die Tiere ins Wasser zurückzubringen. Mehr als 200 Wale gelangten schließlich zurück ins Meer.
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Walsterben in Neuseeland. 11. Februar 2017.Foto: MARTY MELVILLE/AFP/Getty Images
Epoch Times12. Februar 2017

Ein Großteil der am Wochenende an der Küste Neuseelands gestrandeten Grindwale ist vorerst gerettet: Mehr als 200 Meeressäuger gelangten in der Nacht zum Sonntag wieder ins Meer, wie die Naturschutzbehörde mitteilte. Die Helfer kämpfen nun um das Überleben der 17 verbliebenen Wale. Entlang der Landzunge Farewell Spit waren in den vergangenen Tagen bereits hunderte ihrer Artgenossen gestrandet und schließlich verendet.

Insgesamt strandeten am Samstag etwa 240 Grindwale bei Farewell Spit im äußersten Norden der Südinsel. Hunderte Helfer versuchten zunächst vergeblich, die Tiere ins Wasser zurückzubringen. Mehr als 200 Wale gelangten schließlich zurück ins Meer. Da sie sich aber weiterhin im flachen Wasser aufhielten, bestand die Gefahr einer erneuten Strandung.

Am Sonntagmorgen wollen sich die Helfer nun um die 17 verbliebenen Wale kümmern. Ziel sei es, sie bei der nächsten Flut ins Meer zu bugsieren, sagte der Sprecher der Naturschutzbehörde, Herb Christophers.

Am Strand von Farewell Spit hatten sich in den vergangenen Tagen dramatische Szenen abgespielt. Die ersten 416 Grindwale waren am Freitag an der Landzunge in der Golden Bay gestrandet. Ein großer Teil von ihnen verendete. Am Samstag gelang es den Helfern zunächst, etwa hundert überlebende Tiere mit der Flut wieder ins Wasser zu bringen. Die Wale schlossen sich jedoch einer zweiten Gruppe von rund 200 Grindwalen an, die sich ebenfalls vor der Küste versammelt hatten.

Trotz einer Hai-Warnung wateten die Helfer tief ins Wasser, um mit einer Menschenkette eine erneute Strandung der Tiere zu verhindern. Dennoch strandeten schließlich erneut etwa 240 Grindwale bei Ebbe.

An den Küsten Neuseelands stranden immer wieder Wale. Warum die Meeressäuger die Orientierung verlieren, ist unklar. Möglicherweise folgen sie einem verirrten oder kranken Tier in seichtes Gewässer.

Die am Samstag gestrandete Grindwal-Gruppe reagierte womöglich auf Rufe ihrer am Freitag gestrandeten Artgenossen, wie Daren Grover von der an der Rettung beteiligten Tierschutzgruppe Project Jonah sagte.

Die Naturschutzbehörde schließt nicht aus, dass die Wale aus Angst vor Haien ins seichte Wasser geschwommen sein könnten. Vor Farewell Spit gebe es Weiße Haie, und an einem der verendeten Wale seien Bisswunden entdeckt worden, sagte der Behördenvertreter Mike Ogle dem Sender Radio New Zealand.

An der Rettungsaktion am Samstag hatten sich hunderte Freiwillige beteiligt. Sie kühlten die Tiere in der Mittagshitze mit Wasser, bevor sie versuchten, sie mit der steigenden Flut ins offene Meer zu geleiten. Als die Rettungsbemühungen scheiterten, brachen einige Helfer in Tränen aus, wie der Tierarzt Tim Cuff der Zeitung „New Zealand Herald“ berichtete: „Ein Mädchen aus Deutschland wollte ihren Wal nicht verlassen. Sie weinte und hatte ihre Hand auf ihm.“

Die Kadaver der verendeten Tiere werden nach Angaben der Naturschutzbehörde nach Möglichkeit ins Meer geschleppt – oder in den Sanddünen liegengelassen.

Grindwale werden bis zu sechs Meter lang. Sie sind die häufigste Walart in neuseeländischen Gewässern. Die größte Massenstrandung von Grindwalen in Neuseeland gab es 1918, als auf der abgelegenen Insel Chatham tausend Säuger antrieben.

1985 strandeten 450 Grindwale in Auckland. An der Landzunge Farewell Spit, die rund 150 Kilometer westlich der Touristenstadt Nelson liegt, hat es in den vergangenen zehn Jahren mindestens neun Massenstrandungen der Meeressäuger gegeben. (afp)



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