Nabu: Ist der Osterfeuer-Brauch noch nötig? Viele Osterfeuer wegen Brandgefahr abgesagt

Osterfeuer sind eine Gefahr für Landschaftsbrände. Und nicht nur das: Der Naturschutzbund Deutschlands (Nabu) kritisiert den Brauch der Osterfeuer – wegen Feinstaub, Rauch und Gefahren für Tiere.
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Osterfeuer locken viele Menschen zu einem stimmungsvollen Beisammensein. Hier ein Feuer am Elbstrand in Blankenese.Foto: Georg Wendt/dpa
Epoch Times19. April 2019

Der Naturschutzbund Deutschlands (Nabu) kritisiert den Brauch der Osterfeuer – wegen Feinstaub, Rauch und Gefahren für Tiere. „Angesichts der Belastungen für die Umwelt kann man sich fragen: Ist der Brauch noch nötig?“, sagte eine Nabu-Sprecherin.

So würden die Feuer die Luft verschmutzen und Tiere gefährden, die sich in den Holzhaufen eingenistet haben.

Trockenheit ist gefährlich

Der Professor für Feuerökologie an der Universität Freiburg, Johann Georg Goldammer, hat angesichts der Trockenheit vor Landschaftsbränden zu Ostern gewarnt und es deshalb begrüßt, dass in diesem Jahr viele Osterfeuer in Brandenburg, aber auch in anderen Teilen Ostdeutschlands abgesagt wurden.

„Grundsätzlich halte ich es für richtig, angesichts der hohen Gefahr von Landschaftsbränden Osterfeuer abzusagen“, sagte Goldammer den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Man müsse sich „grundsätzlich den Realitäten stellen und gegebenenfalls davon Abschied nehmen, dass wir unbegrenzt Freude und Spaß an alten Bräuchen haben können“.

Es finde da ja vielerorts bereits ein Umdenken statt. Funkenflug könne tückisch sein, und deshalb seien Vorsichtsmaßnahmen seitens der Behörden verständlich, sagte Goldammer, Leiter des Global Fire Monitoring Center, das ebenfalls in der Uni Freiburg sitzt, aber dem Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz zugeordnet ist.

Hinzu komme „die Traumatisierung vieler Feuerwehren im Land, die feststellen mussten, dass sie doch einige Probleme mit der Bewältigung von Landschaftsbränden haben. Da sitzt auch eine gewisse Angst in den Knochen“, so der Professor für Feuerökologie weiter. Schließlich habe sich in den meisten Gemeinden und Landkreisen in Hinblick auf Material und Ausbildung seit dem vergangenen Jahr noch nichts verändert.

Goldammer spielte damit auf Brandenburg an, wo es im Sommer 2018 ebenso wie in anderen Teilen Europas große, lang anhaltende Brände gab. In dem Bundesland gilt inzwischen in allen Landkreisen mindestens die zweithöchste Waldbrand-Gefahrenstufe 4, teilweise sogar die höchste Warnstufe 5.

„Die größere Zahl von Vegetationsbränden im vorigen Jahr hat zu einer erhöhten Aufmerksamkeit geführt“, sagte die Sprecherin des Deutschen Feuerwehrverbandes, Silvia Darmstädter, den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Zudem würden die Einsätze stärker wahrgenommen als bisher. „Verbote vor Ort können eine Auswirkung sein“, so die Sprecherin weiter. Experten gehen davon aus, dass die Trockenheit und damit die erhöhte Waldbrandgefahr Folge von Klimaveränderungen ist. (dts)



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