Brände wüten weiter: Kalifornien drohen massive Blackouts

Die Flammen in Kalifornien sorgen bei den Feuerwehren für Dauereinsätze. Und Besserung ist nicht in Sicht, eher das Gegenteil.
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Brände in Kalifornien.Foto: MARK RALSTON/AFP via Getty Images
Epoch Times26. Oktober 2019

Die Waldbrände in Kalifornien treiben zehntausende Menschen in die Flucht: Die Behörden des US-Bundesstaats ordneten am Freitag weitere Evakuierungen in der nördlich von Los Angeles gelegenen Gemeinde Santa Clarita an. Dort mussten bereits 50.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Auch im Norden des Westküstenstaats wurde ein ganzer Ort evakuiert. Wegen der anhaltenden Brandgefahr könnte Millionen Haushalten am Wochenende der Strom abgeschaltet werden.

Besonders der Brand in Santa Clarita bei Los Angeles bereitet den Behörden Sorgen. Seit Donnerstag brannten bereits knapp 2000 Hektar Land, und trotz des Einsatzes von über 1300 Feuerwehrleuten und Löschflugzeugen waren bis Freitagabend erst zehn Prozent eingedämmt. Sechs Wohnhäuser seien zerstört, 10.000 weitere Gebäude bedroht, berichtete Feuerwehrchef Daryl Osby vor Journalisten. Alle Schulen in der Region wurden geschlossen, und die Sperrung einer Autobahn sorgte für Chaos im Berufsverkehr.

In Kalifornien wüten derzeit mehrere Waldbrände, die durch Hitze, Trockenheit und die berühmten Santa-Ana-Winde angefacht werden. Im Süden des Westküstenstaats brachen diese Woche mindestens vier Brände aus, ebenso viele wurden aus dem Norden gemeldet. Für mehr als 18 Millionen Menschen gilt bereits die Alarmstufe Rot.

In der nördlichen Weinbauregion Sonoma, wo seit Mittwoch das Kincade-Feuer wütet, ordneten die Behörden ebenfalls Zwangsevakuierungen an. Die gesamte Kleinstadt Geyserville und die umliegenden Weinberge wurden geräumt. Bis Freitagabend war der Brand erst zu fünf Prozent eingedämmt. Die Flammen zerstörten bereits 9600 Hektar Land und fast 50 Gebäude. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom rief für Sonoma und die Region Los Angeles den Notstand aus.

Was das Kincade-Feuer ausgelöst hat, war weiter unklar. Kaliforniens größter Energieversorger PG&E (Pacific Gas & Electric) berichtete von einem Vorfall an einer seiner Hochspannungsleitungen in der Nähe des Brandherds. Örtlichen Medienberichten zufolge soll der Brand sieben Minuten später begonnen haben.

PG&E schaltete bereits für 180.000 Kunden in Nordkalifornien vorübergehend den Strom ab, um Hochspannungsleitungen zu überprüfen. Das Unternehmen kündigte für das Wochenende weitere Abschaltungen im Norden und Zentrum des US-Bundesstaats an. Von ihnen könnten Millionen Haushalte betroffen sein.

Im vergangenen November hatten marode, beschädigte Stromleitungen von PG&E den verheerendsten Waldbrand in Kaliforniens Geschichte ausgelöst. Damals fielen insgesamt 86 Menschen den tödlichen Feuerwalzen zum Opfer.

Der Stromversorger stand am Freitag erneut in der Kritik, nachdem bekannt geworden war, dass er vor Beginn des Kincade-Feuers nur einen Teil der Hochspannungsleitungen abgeschaltet hatte. Gouverneur Newsom warf dem Unternehmen vor, seine Gewinne schon „zu lang“ vor die Interessen der Menschen in Kalifornien gestellt zu haben.

Es sei „unbeschreiblich ärgerlich“ dass sich ein innovativer Bundesstaat wie Kalifornien immer wieder mit derartigen Stromausfällen herumschlagen müsse, sagte der demokratische Politiker bei einem Besuch der Weinbauregion weiter. Er forderte, das Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen. Die vielen Brände seien nicht allein dem Klimawandel geschuldet: „Hier geht es auch im Geldgier“.

Unterdessen brachen auch jenseits der Grenze im mexikanischen Bundesstaat Baja California mehrere größere Brände aus. Nach Angaben des Zivilschutzes kamen drei Menschen ums Leben, mehr als 150 Häuser wurden zerstört. Am schlimmsten betroffen war demnach der Grenzort Tecate. (afp)



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