Moor-Schutz: Erfolge für Kraniche und Klimaschutz

Epoch Times8. März 2012

Das Moor – Ein Ort geheimnisvoller Schönheit und unbekannter Gefahren. Gleichzeitig auch Flächen mit jahrzehnte- bis jahrhundertelanger landwirtschaftlicher Nutzung. Ihre Bedeutung im Klimageschehen war lange Zeit im Dunst verborgen, doch neuere Berechnungen des Thünen-Instituts in Braunschweig haben ergeben, dass aus entwässertem Moor knapp 5 % der gesamten deutschen Treibhausgas-Emissionen kommen. Wobei diese Berechnungen einige Unsicherheiten beinhalten. Die Tagung „Moor-Schutz in Deutschland“, die am 27./28. Februar 2012 im Thünen-Institut in Braunschweig als Auftakt des gleichnamigen vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projektes stattfand, sollte nicht nur einige der Wissenslücken schließen. Ziel war es vor allem, erfolgreiche Praxisbeispiele unterschiedlicher Moor-Standorte im Hinblick auf Klimaschutz, Biodiversität, Wasser- und Nährstoffhaushalt und Produktion vorzustellen.

„Wer an Nutzungskonzepten für Moore arbeitet, kann sich schnell nasse Füße holen“, sagt Annette Freibauer vom Thünen-Institut für Agrarrelevante Klimaforschung, „denn Naturschützer, Klimaforscher und Landwirte haben an diesen Flächen teils ganz unterschiedliche Interessen.“ Umso wichtiger war es, die einzelnen Gruppen auf einer solchen Tagung zusammenzubringen, um gemeinsam Möglichkeiten eines optimierten Moor-Managements zu diskutieren.

Schutz der Biodiversität und Ökosysteme im Moor

In der Vergangenheit wurden zum Schutz der Moore bereits zahlreiche Wiedervernässungsmaßnahmen durchgeführt. Susanne Belting vom Thünen-Institut hat im Rahmen des Verbundprojekts „Organische Böden“ den aktuellen Stand dieser Maßnahmen abgefragt. Die meisten Maßnahmen zielen auf Arten- und Biotopschutz, unterstützen aber gleichzeitig den Klimaschutz. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, die die Tagung mit ausrichtete, koordiniert im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz das neue Verbundprojekt „Moor-Schutz in Deutschland“.

Darin sollen Grundlagen entwickelt werden, wie man Moor-Flächen im Hinblick auf den Schutz der Biodiversität und der Ökosystemdienstleistungen optimal managt, also zum Beispiel Faktoren wie Klimaschutz, Wasser- und Nährstoffhaushalt, aber auch die Produktionsfunktion in geeigneter Weise zusammenführt. „Die Tagung hat gezeigt, dass der Bedarf an einem Funktionen-übergreifenden Bewertungs- und Entscheidungsinstrument für Moor-Management sehr groß ist. Dieses wird im Projekt in den nächsten zwei Jahren entwickelt und dient u.a. der Bemessung von Klimaschutz durch die Wiedervernässung von Mooren.“, sagt Matthias Drösler von der Hochschule Weihenstephan‐Triesdorf.

Die Tagungsteilnehmer waren sich einig: Moor-Schutz ist eine günstige Maßnahme für den Klimaschutz mit vielfältigen weiteren Vorteilen für die Umwelt. Nun braucht es geeignete politische Rahmenbedingungen für eine flächenhafte Umsetzung.

Weitere Informationen unter: http://www.organische-boeden.de



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