Konventionelle Ratschläge über „gesunde“ Ernährung ineffektiv

„Fettarm“ nicht der Schlüssel
Titelbild
Kohlehydratarme Ernährung ist gesünder. (Louise Valentine/ET)
Von 16. April 2008

Wenn wir zusammenfassen, was gewöhnlich als „gesunde“ Ernährung bezeichnet wird, dann würde ich sagen, das wäre eine mit niedrigem Fett- und hohem Kohlehydratanteil. Dazu noch Obst, Gemüse und Ballaststoffe. Ich bin kein besonderer Freund einer solchen Diät. Während ich generell ein Freund von Obst und Gemüse bin, bin ich kein Unterzeichner des Paradigmas fettarm/kohlehydratreich, das den Kern der konventionellen Ernährungsempfehlungen bildet. Warum? Ja, das hat etwas damit zu tun, dass es nicht wirklich genug Beweise gibt, die untermauern könnten, dass solch ein Ansatz deutliche Vorteile für die Gesundheit bringt.

Im European Journal of Clinical Nutrition las ich über eine Studie, die den Effekt der herkömmlichen „gesunden“ Ernährungsweise an einer Gruppe von 750 Personen im Alter von 30 Jahren an aufwärts untersuchte. Ein Teil der Gruppe wurde angewiesen, sich auf die „gesunde“ Weise zu ernähren (die Anweisung, nicht mehr als 20 Prozent der Kalorien in Form von Fett aufzunehmen, inbegriffen), der andere Teil nicht. Die Studie lief über vier Jahre.

Eine Anzahl an Untersuchungen wurde durchgeführt wie etwa Blutwerte, Insulinwerte und die Höhe von Substanzen, die bekannt sind als insulinähnliche Wachstumsfaktoren (IGFs). Allgemein gesagt, niedrige Zucker- und Insulinwerte dürften ein geringeres Diabetesrisiko vermuten lassen. Und niedrige Werte an IGFs dürften die Gefahr, an Krebs zu erkranken, reduzieren.

In der Studie nahm die in die Diät einbezogene Gruppe halb so viel Fett und zweimal so viel Rohkost, Obst und Gemüse zu sich wie die Kontrollgruppe. Verglichen mit der nicht in die Diät einbezogenen Gruppe konnten man bei denjenigen, die sich „gesund“ ernährten, feststellen: Keine signifikante Reduktion der Insulinwerte. Keine signifikante Reduktion der IGFs und, bei jenen mit einem Body Mass Index (BMI) von 25 oder mehr, war auch keine Verringerung des Glucoseanteils (Blutzucker) festzustellen.

Tatsächlich war der einzige Gewinn eine statistisch signifikante Reduktion der Blutzuckerwerte bei Personen mit einem BMI unter 25.
Aber bevor wir uns darüber zu sehr ereifern, lassen Sie uns sehen, wie hoch die tatsächliche Reduktion war. Normalerweise variieren die Glucosewerte im Blutstrom zwischen 4.0 und 6,0 mmol/Liter Blut. Der durchschnittliche Abfall der Glucosewerte bei Probanden mit der „gesunden“ Diät und einem BMI unter 25 lag bei ungefähr 0,03 mmol/Liter. Ich kalkuliere einmal, dass eine Blutzuckerreduktion von weniger als einem Prozent nicht gerade dem entspricht, was man als erderschütternd bezeichnen könnte. Lassen Sie uns nicht um den heißen Brei herumreden: Diese Studie scheint ein weiteres Beispiel für die Uneffektivität der gewöhnlich als „gesund“ bezeichneten Ernährungsweise zu sein.

Es gibt inzwischen eine Fülle von Beweisen, dass das Paradigma fettarm/kohlehydratreich seine Versprechungen nicht hält. Man fragt sich, was es wohl für Gesundheitsprofessoren und Politiker, die jene Essensweise unterstützen, bedeutet, wenn sie ihr Beachtung schenken und sich mit dieser Forschung befassen.

Dr. John Briffa is ein Londoner Arzt und Autor, mit den Schwerpunkten Ernährung und Naturheilkunde.

www.drbriffa.com

Text erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 16 (16. Apr. – 22. Apr. 2008)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion