Markanter Hingucker: Flatter-Ulme ist Baum des Jahres 2019

Sie ist eine Überlebenskünstlerin und gern am Wasser zu Hause: Die Flatter-Ulme ist der Baum des Jahres 2019. Doch ihr Lebensraum wird knapper.
Titelbild
In Feuchtgebieten und Flussauen zu Hause, bildet die Flatter-Ulme als einzige heimische Baumart Wurzeln wie ein Urwaldriese in tropischen Regenwäldern aus.Foto: Roloff/BdJ/dpa
Epoch Times9. November 2018

Nah am Wasser gebaut: Die Flatter-Ulme mit ihren markanten Brettwurzeln ist der Baum des Jahres 2019. In Feuchtgebieten und Flussauen zu Hause, könne sie als einzige heimische Baumart Wurzeln wie ein Urwaldriese in tropischen Regenwäldern ausbilden, teilte die Stiftung Baum des Jahres mit.

Ihren ungewöhnlichen Namen verdankt die Ulme ihren buschigen Blüten, die im Wind flattern. Allerdings gilt ihr feuchter Lebensraum als bedroht, weil viele Auen landwirtschaftlichen Flächen weichen. Heute zählt sie in Deutschland zu den seltenen Baumarten.

Stolze 35 Meter hoch kann eine Flatter-Ulme werden. In Deutschland kommt sie zum Beispiel im Oberrheingraben, entlang der Donau, in der Rhein-Main-Ebene, im Spreewald und an der Mittleren Elbe vor. Doch auch als Parkbaum an Seen ist sie eine Augenweide.

Als nützlich gilt sie bei der Renaturierung von Feuchtgebieten. „Nach Jahrhunderten der Lebensraumzerstörung ist es Zeit, die Flatter-Ulme neu ins Bewusstsein von Städteplanern und Forstleuten zu holen“, sagte die frisch von der Stiftung benannte Baumkönigin Caroline Hensel. Sie plante, am Freitag symbolisch eine Flatter-Ulme im Berliner Zoo zu pflanzen.

Gut zu erkennen ist der Baum neben seinen mächtigen Wurzeln auch an den tiefen, archaisch wirkenden Furchen in der Rinde. Die Flatter-Ulme mit ihren eiförmigen und gezackten Blättern liebt Symmetrie: Ihre Zweige stehen wie Leitersprossen von den Ästen ab. Längere Überschwemmungsphasen steckt die Flatter-Ulme locker weg. Auch an trockeneren Standorten kommt sie klar. Nur warm sollte es sein – über 500 Metern Höhe fühlt sich der Baum nicht mehr wohl. Als Nachbarn schätzt er vor allem Stiel-Eichen, Eschen und Berg-Ahorne in Auenwäldern.

Anders als ihren Verwandten, der Berg- und der Feld-Ulme, droht der Flatter-Ulme weniger Schaden durch eine tödliche Pilzkrankheit, die durch Käfer verbreitet wird. Dadurch hat zum Beispiel das wasserreiche Hamburg einen großen Teil seines traditionellen Ulmenbestandes verloren. Inzwischen gibt es Züchtungen, denen der Pilz nichts mehr anhaben kann. (dpa)



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