Nächstes Jahr schneckenfrei gärtnern – Startkapital gesucht

Studierende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben gegen die Braune Nacktschnecke, den Alptraum aller Gärtner, eine Alternative entwickelt. "Schnexagon" soll ab Frühjahr 2016 auf den Markt gebracht werden.
Titelbild
Die braune Nacktschnecke frisst über Nacht ganze Beete ab - nun gibt es ein Material, an dem die Schnecke sich nicht festhalten kann. Das kann helfen, Gift und Absammeln zu vermeiden und tatsächlich etwas zu ernten.Foto: PRAKASH MATHEMA/AFP/GettyImages)
Epoch Times5. September 2015

Die braune Nacktschnecke ist der Albtraum deutscher Gärten: Gnadenlos frisst sie junge Triebe und zarte Pflänzchen. Viele Gärtnerinnen und Gärtner greifen daher zu Giften oder sammeln die Schnecken täglich ab, um dem Gräuel ein Ende zu machen. Neben dem ungewollten Schädling treffen die Gifte jedoch auch andere Tiere wie Igel oder Weinbergschnecke.

Studierende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) haben als Alternative zum Gift ein zuverlässiges Mittel gegen Schnecken entwickelt, das diese einfach aus den Beeten aussperrt.

Nach der vor kurzem erfolgreich abgeschlossenen Testphase soll „Schnexagon“ im Frühjahr 2016 in optimierter Form auf den Markt gebracht werden. Auf ihrer Webseite schnexagon.de suchen die Studenten nun mittels Crowdfunding (gemeinschaftliches Vorschussfinanzieren innovativer Ideen) nach ihren voraussichtlichen Kunden.

Braune Nacktschnecken haften an allem – es sei denn „Schnexagon“ ist dazwischen

Schnexagon ist ein Material, an dem Schnecken nicht haften können. Es hält Schnecken vom Kleben an einer Barriere ab – und auch an den Pflanzen.

Biologin Nadine Sydow, Materialwissenschaftler Sandro Böhm und Wirtschaftsingenieur Rickert Brand entwickelten das neuartige Material in der Arbeitsgruppe für Funktionelle Morphologie und Biomechanik am Zoologischen Institut der Uni Kiel.

Besonders wichtig war dem Team, dass der „flüssige Schutzzaun“ die Natur schont: „Die neue Formel ist komplett unbedenklich für jedes Lebewesen und inzwischen ein sehr wetterfester, fast transparenter Lack, der keine Hürde für nützliche Insekten wie Bienen oder Ameisen darstellt“, sagt Erfinder Sandro Böhm.

„Eine Verwendung in Sprühform, zum Beispiel für Hochbeete oder Zäune ist machbar“, erklärt Sydow. Ist die Rezeptur getrocknet, können Schnecken auf der entstandenen Oberfläche nicht haften, so dass auch die besonders hartnäckig Spanische Wegschnecke ferngehalten wird.

Vorbestellt werden kann Schnexagon als Anstrich, Spray oder fertig beschichtete Beetumrandung exklusiv auf der Website www.startnext.com/schnexagon. Wer 2016 ein gift- und schneckenfreies Gemüsebeet haben möchte, kann dort bis 10. Oktober Schnexagon reservieren.

Die Firmengründer, die im Jahr 2016 mit ihrem Produkt auch die Landesgartenschau in Eutin vor Schnecken schützen werden, sind schon jetzt begeistert über die Resonanz: „Wir danken allen, die uns bereits ihr Vertrauen geschenkt und unterstützt haben!“

Die Testgärtneraktion in Zahlen

1. Bis August 2015 hatten sich ca.1800 Test-Interessenten gemeldet. Auch Anfragen aus Österreich, Schweden und Dänemark waren dabei.

2. 75 Prozent der Testenden waren schon mit dem Prototypen zufrieden.

3. Die Wirkdauer lag im Durchschnitt bei 36 Tagen, in einigen Fällen bei mehr als 67 Tagen. Zum Vergleich: Methiocarb-haltiges Schneckenkorn wirkt nur bis zur ersten Nässe oder maximal 2 Wochen.

4. Unterschiedliche Ergebnisse sind unter anderem auf falsche Anwendungen oder auch auf eine fehlerhafte Charge bei der Abfüllung zurückzuführen. (idw/ks)

Video: Die Biologin Nadine Sydow bei der Vorstellung ihrer Ideen im Science Slam, 04/2015 in Kiel. Mittlerweile gehört Wirtschaftsingenieur Rickert Brand zu dem Team.

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