Ölkatastrophen auf See

In den vergangenen 50 Jahren gab es mehr als ein Dutzend verheerender Ölkatastrophen auf See. Nun kommt vor der chinesische Küste das des iranischen Tankers hinzu.
Titelbild
Mitarbeiter eines Reinigungs- und Rettungsteams nach einem Ölunglück in Ennore, 30. Januar 2017.Foto: ARUN SANKAR/AFP/Getty Images
Epoch Times22. Januar 2018

Eine Woche nach dem Untergang des iranischen Tankers „Sanchi“ vor der chinesischen Küste ist das verseuchte Seegebiet bereits auf eine Fläche angewachsen, die der Größe des Stadtgebiets von Dresden entspricht.

Insgesamt mehr als 300 Quadratkilometer umfassen die drei Ölteppiche. In den vergangenen 50 Jahren gab es mehr als ein Dutzend verheerender Ölkatastrophen auf See.

– März 1967:  Mehr als 121.000 Tonnen ergießen sich ins Meer, als der Tanker „Torrey Canyon“ vor Cornwall auf ein Riff fährt. Das Unglück ging als erste Öltanker-Katastrophe in die Geschichte ein.

– März 1978: Durch die Havarie des unter liberianischer Flagge fahrenden Supertankers „Amoco Cadiz“ werden rund 400 Kilometer französischer Küste verseucht. Rund 227.000 Tonnen Öl gelangen vor der Bretagne ins Meer.

– Juni 1979: Bei der Explorationsbohrung Ixtoc I im Golf von Mexiko gelangt über Monate eine gigantische Menge Rohöl ins Meer. Das Bohrloch kann erst mehr als neun Monate nach dem Unglück geschlossen werden.

– Juli 1979: Die beiden Tanker „Atlantic Empress“ und „Aegean Captain“ stoßen vor Tobago zusammen und geraten in Brand. Insgesamt gelangen 287.000 Tonnen Öl ins Meer, 30 Seeleute sterben bei dem Unglück.

– August 1983: Der unter spanischer Flagge fahrende Tanker „Castillo de Bellver“ mit rund 250.000 Tonnen Öl an Bord fängt vor der südafrikanischen Küste Feuer und bricht in zwei Teile. Der hintere Teil sinkt mit zehntausenden Tonnen Öl an Bord, das Vorschiff wird abgeschleppt und versenkt.

– November 1988: Die „Odyssey“ bricht im Atlantik mit 132.000 Tonnen Öl an Bord auseinander und sinkt rund 1300 Kilometer vor der kanadischen Küste. Die 27 Mann Besatzung überleben das Unglück nicht.

– Januar 1991: Im Persischen Golf kommt es als Folge des zweiten Golfkriegs zu einer Ölpest. Mehr als eine Million Tonnen Öl fließen aus Erdölanlagen nach Zerstörungen durch die irakischen Streitkräfte in das Gewässer. Rund 560 Kilometer Küste werden verseucht.

– April 1991: Der unter zyprischer Flagge fahrende Öltanker „Haven“ explodiert. Das mit 144.000 Tonnen Öl beladene Schiff sinkt wenige Tage später im Golf von Genua. Zuvor verbrennt ein Großteil der Ladung. Mehrere zehntausend Tonnen gelangen ins Meer und verschmutzen die Küsten Liguriens und der Provence.

– Mai 1991: Rund 1300 Kilometer vor der Küste Angolas gerät die unter liberianischer Flagge fahrende „ABT Summer“ in Brand und explodiert. Drei Tage brennt das Schiff, bevor es mit einem Teil seiner 260.000 Tonnen Ladung untergeht.

– April 2010: Bei der Explosion der Ölplattform „Deepwater Horizon“ des BP-Konzerns sterben elf Menschen, rund 600.000 Tonnen Öl gelangen ins Meer.

Mehrere weitere Tanker-Unglücke verursachen immense Umweltschäden, obwohl die Ladungen jeweils deutlich geringer waren: dazu zählen die „Exxon Valdez“ vor Alaska (1989), die „Sea Empress“ vor Wales (1996) und die „Erika“ vor der französischen Küste (1999) sowie die „Prestige“ vor Spanien (2002).

(afp)



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