Regierung sieht Risiko eines Schweinepest-Ausbruchs in Deutschland

Angesichts mehrerer Fälle von Afrikanischer Schweinepest im Westen Polens sieht das Landwirtschaftsministerium das Risiko einer Übertragung nach Deutschland. Wie eine Sprecherin am Mittwoch bestätigte, sind bislang 20 Fälle nahe der Grenze bekannt.
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Die deutschen Landwirte sind wegen der Afrikanischen Schweinepest in höchster Alarmbereeitschaft.Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa
Epoch Times20. November 2019

Angesichts mehrerer Fälle von Afrikanischer Schweinepest im Westen Polens sieht die Bundesregierung auch das Risiko einer Übertragung nach Deutschland. Wie eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) am Mittwoch sagte, wurden inzwischen 20 Fälle rund 80 Kilometer vor der Grenze zu Brandenburg registriert. Demnach ist in Deutschland weiterhin kein Fall bekannt, das Ministerium nehme die Situation aber „sehr ernst“.

Die betroffenen Wildschweine verendeten in der Woiwodschaft Lebus im Kreis Wschowski an der Seuche. In Polen tritt diese nach Angaben des Ministeriums bereits seit fünf Jahren auf, bisher allerdings im Osten des Landes – ungefähr 250 Kilometer von den jüngsten Fällen entfernt.

Für Ernstfall vorbereitet

Das Risiko, dass die Virusinfektion nach Deutschland eingeschleppt wird, „war und ist nach wie vor hoch“, zitierte die „Bild“-Zeitung den Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, Hermann Onko Aeikens. Sein Ministerium sieht Deutschland aber „für den Ernstfall“ eines Ausbruchs vorbereitet: Unter anderem seien Vorkehrungen getroffen worden, um betroffene Gebiete abzuriegeln und dort eine „zielgerichtete Jagd“ auf Wildschweine zu ermöglichen.

Das BMEL steht nach eigenen Angaben „in ständigem Austausch mit den polnischen Behörden und der EU-Kommission“. Demnach sollte auch eine gemeinsame Übung der polnischen und deutschen Veterinärbehörden zu einem Ausbruchszenario im Juli 2018 einen raschen Informationsfluss sicherstellen.

Wurstbrote nicht falsch entsorgen

Die Sprecherin betonte, dass außerdem „seit Jahren“ viel in Aufklärung und Prävention rund um das Thema investiert worden sei. Insbesondere würden Reisende aus betroffenen Gebieten auf die nötigen Vorkehrungen hingewiesen. Dies betreffe beispielsweise auch Jäger oder Bundeswehrsoldaten. „Größter Risikofaktor für die Ausbreitung ist der Mensch, der das Virus über weite Strecken verbreiten kann, indem zum Beispiel Wurstbrote falsch entsorgt werden“, sagte Aeikens der „Bild“.

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, für Haus- und Wildschweine hingegen tödlich. Nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) wurden allein im August fünf Millionen Schweine in Asien vorsorglich getötet oder starben an der Seuche.  (afp)



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