Rund 180 Staaten beschließen globalen Pakt gegen Plastikmüll

Bei einem UN-Treffen in Genf unterzeichneten Regierungsvertreter am Freitag ein Abkommen zur Regulierung des Exports von Plastikmüll. Das Abkommen ist rechtlich bindend und ergänzt das Umweltabkommen von Basel.
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Plastikmüll in Blang Bintang, Indonesien, 22. Februar 2019. Foto: February 22, 2019.Foto: PCHAIDEER MAHYUDDIN/AFP/Getty Images
Epoch Times12. Mai 2019

Rund 180 Länder haben einen globalen Pakt im Kampf gegen den Plastikmüll geschlossen. Bei einem UN-Treffen in Genf unterzeichneten Regierungsvertreter am Freitag ein Abkommen zur Regulierung des Exports von Plastikmüll.

Jährlich landeten etwa acht Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren, hieß es auf der Konferenz. Die Einigung kam am Ende zwölftägiger Beratungen von 1400 Delegierten zu den Themen Plastikmüll und giftige Chemikalien zustande. Die strengeren Vorgaben betreffen demnach auch alte Elektrogeräte.

Handel von Müll nur unter bestimmten Bedingungen

Der Bundesumweltministerin zufolge dürfen Plastikabfälle in Zukunft nur noch frei gehandelt werden, wenn sie gereinigt und gut sortiert sind und sich recyceln lassen. Für den Export anderer Plastikabfällen werde künftig weltweit eine Zustimmung der Behörden der Export- und der Importstaaten erforderlich sein. Der Export schlecht recycelbarer Abfällen aus der EU in Entwicklungsländer werde ab 2021 untersagt werden.

Nach Angaben des Umweltschutznetzwerks IPEN (International POPs Elimination Network) ermöglicht der Pakt Entwicklungsländern, die Annahme von Importabfall künftig abzulehnen. Staaten wie die USA und Kanada exportieren laut IPEN schon seit viel zu langer Zeit ihren giftigen Plastikmüll in asiatische Länder; dabei behaupteten sie, dieser würde dort sachgemäß recycelt.

„Der Großteil des verunreinigten Mischabfalls kann aber nicht recycelt werden und wird daher auf Müllkippen gebracht, verbrannt oder findet seinen Weg in die Ozeane“, sagte die IPEN-Expertin Sara Brosche. Der UNO zufolge hat die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll inzwischen „epidemische Ausmaße“ erreicht. Bis zu 100 Millionen Tonnen Plastikmüll schwimmen derzeit in den Weltmeeren.

Illegaler Handel mit alten Elektrogeräten soll eingedämmt werden

Auch der illegale Handel mit alten Elektrogeräten soll der Vereinbarung zufolge weiter eingedämmt werden. Damit soll die illegale Entsorgung von Elektroaltgeräten etwa nach Afrika verhindert werden. In der EU enthält die Richtlinie für Elektroaltgeräte beziehungsweise in Deutschland das Elektrogesetz bereits entsprechende Regelungen.

„Die schärferen Exportregeln des Baseler Übereinkommens sind ein großer Fortschritt und eine wirksame Handhabe gegen den zunehmenden Meeresmüll“, erklärte Umweltministerin Schulze am Samstag. Die zuständigen Landesbehörden und der deutsche Zoll könnten in Zukunft verhindern, dass solche Abfälle auf ungesicherten Deponien in Asien oder Afrika und am Ende im Meer landen.

Nach Angaben von Rolph Payet vom UN-Umweltprogramm (UNEP) ist das Rahmenabkommen rechtlich bindend und ergänzt das internationale Umweltabkommen von Basel über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung von 1989. (afp)



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