Hobbygärtner, Profigärtner und Landwirte für Sojaanbau-Experiment 2016 gesucht

Der Freiburger Bio-Tofuhersteller Taifun startet 2016 gemeinsam mit der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim eine Initiative, um die Sojazüchtung in Deutschland weiter zu entwickeln. Mit Hilfe von 1000 Gärtnern sollen 1000 Sojastämme und 20 Sojasorten an möglichst vielen verschiedenen Standorten angebaut und wissenschaftlich ausgewertet werden. Ziel ist die Identifikation der besten Sorten, aus denen neue Sojasorten gezüchtet werden können, die hierzulande gut gedeihen. Taifun sucht Hobbygärtner, Profigärtner und Landwirte, die sich an dem Experiment beteiligen wollen.
Titelbild
Hobbygärtner, Profigärtner und Landwirte für Sojaanbau-Experiment 2016 gesuchtFoto: Taifun 1
Epoch Times11. Januar 2016

Taifun startet eine große Soja-Züchtungsinitiative und sucht dafür deutschlandweit Teilnehmer 

Ein Experiment, 1000 Gärten, 1000 Stämme und 20 Sorten: Der Freiburger Bio-Tofuhersteller Taifun startet 2016 gemeinsam mit der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim eine Initiative der Superlative, um die Sojazüchtung in Deutschland weiter zu entwickeln. Bei „1000 Gärten — Das SojaExperiment“ kommt eine ungewöhnliche und innovative Forschungsmethode zum Einsatz. Mit Hilfe von 1000 Gärtnern sollen 1000 Sojastämme und 20 Sojasorten an möglichst vielen verschiedenen Standorten angebaut und die Ernte anschließend wissenschaftlich ausgewertet werden. Ziel ist die Identifikation der besten Sorten und Stämme, aus denen neue Sojasorten gezüchtet werden können, die hierzulande sowohl gut gedeihen als auch ideale Eigenschaften für die Herstellung von Tofu-Produkten haben. Taifun sucht Hobbygärtner, Profigärtner und Landwirte, die sich an dem Experiment beteiligen wollen. Interessenten können sich bis zum 28. Februar 2016 auf der Website der Aktion bewerben. Alle Informationen rund um „1000 Gärten — Das SojaExperiment“ und die Teilnahmebedingungen gibt es ab dem 22. Dezember 2015 unter: www.1000Gärten.de. 

Der Sojaanbau in Deutschland steckt noch in den Kinderschuhen. Zwar wird Soja bereits seit den 70er Jahren hierzulande angebaut, jedoch ist der Anbau derzeit klimatisch milden Regionen wie dem Oberrheingraben und Gunstlagen in Bayern vorbehalten. Aus Deutschland bezieht Taifun bereits heute 25 Prozent seiner Sojabohnen; weitere 65 Prozent stammen aus Österreich und Frankreich. Um in Deutschland mehr Regionen für den Sojaanbau erschließen zu können, werden neue standortkompatible und kühleresistente Sorten benötigt. Nur dadurch ist eine Ertragssteigerung möglich, die auch der stetig wachsenden Nachfrage nach Soja für den direkten menschlichen Verzehr gerecht wird. Immer mehr Menschen möchten sich abwechslungsreich, vegetarisch oder vegan ernähren und dabei wissen, woher ihre Lebensmittel kommen. Der heimische Anbau von Soja ist eine Chance, Menschen nachhaltig mit pflanzlichem Eiweiß zu versorgen, ohne lange Transportwege und aus nachvollziehbarer und gesicherter Herkunft. 

Züchterin nimmt genaues MaßZüchterin nimmt genaues MaßFoto: Taifun 2

Ohne Gentechnik, aber mit höchsten ernährungsphysiologischen Ansprüchen 

„Mit innovativen Züchtungsmethoden und ohne den Einsatz von Gentechnik möchten wir von Taifun mit wissenschaftlicher Unterstützung der Uni Hohenheim die Züchtung von tofugeeigneten Sorten in Deutschland vorantreiben und damit die Sortenvielfalt fördern“, erklärt Martin Miersch, Leiter des Landwirtschaftlichen Zentrums für Sojaanbau und Entwicklung bei Taifun das Projektvorhaben. „Mittels unterschiedlichster, deutschlandweiter Standorte wollen wir Erkenntnisse beispielsweise über Blühphase, Größe der Pflanzen, Ertrag und Reife der Sojastämme gewinnen“, ergänzt Dr. Volker Hahn, Leiter des Fachbereichs Leguminosen der Landessaatzuchtanstalt der Uni Hohenheim. Zusätzlich soll ein möglicher Einfluss des Standortes auf den Eiweiß- und Fettgehalt der Sojabohnen und die späteren Tofu-Eigenschaften untersucht werden. Denn nicht jede Sojasorte eignet sich für die Herstellung von TofuProdukten mit einer hohen ernährungsphysiologischen Qualität. Nach Auswertung des Feldversuchs werden die vielversprechendsten Stämme und Sorten für weitere Züchtungen zur Verfügung gestellt, um so die Entwicklung von optimal standortangepassten und ertragreichen Sorten zu fördern. 

Soja im KeimblattstadiumSoja im KeimblattstadiumFoto: Taifun 3

Gut für den Menschen, gut für den Boden 

In keiner anderen Leguminose konzentrieren sich so viele wertvolle und essentielle Inhaltsstoffe wie in der Sojabohne. Doch nicht nur in der modernen Ernährung, sondern auch in der Landwirtschaft wird Soja geschätzt, da sie anderen Eiweißpflanzen auch aufgrund ihres hohen Eiweißertrages und ihrer besonderen Krankheitstoleranz überlegen ist. Als Kulturpflanze auf einem nachhaltig bewirtschafteten Acker eingesetzt, trägt sie zu einem lebendigen und fruchtbaren Boden bei. Soja bindet wertvollen Stickstoff im Boden und bereitet den Boden optimal für nährstoffhungrige Folgekulturen auf. Dies dämmt den Einsatz von Düngemitteln ein und schützt die Umwelt. 

Soja für die Ernährung der Zukunft 

Einen weiteren Beitrag zum Umweltschutz leistet Soja als Eiweißlieferant für den Menschen, wenn es direkt verzehrt wird und nicht den „Umweg“ als Tierfutter nimmt. Laut „Fleischatlas 2014“ des BUND werden heute drei Viertel aller Agrarflächen in irgendeiner Weise für die Tierfütterung beansprucht. Angesichts einer Bevölkerungszahl von aktuell annähernd 7,5 Milliarden und einem wachsenden Fleischbedarf in den Entwicklungs- und Schwellenländern, wird die globale Ernährung zur Herausforderung. Schon heute wäre ein Fleischkonsum, wie er in den USA und Westeuropa praktiziert wird, auf globaler Ebene nicht umsetzbar. Durch die Verarbeitung von Soja zu Nahrungsmitteln können langfristig Ressourcen geschont und Tierleid durch Massentierhaltung reduziert werden. Mit Hilfe des direkten Verzehrs von Soja in Form von Tofu- und Sojaprodukten steht uns das Doppelte bis Dreifache an Nahrungsmitteln zur Verfügung, im Vergleich zu tierischem Eiweiß, das durch Sojafütterung erzeugt wurde. 

1000 Gärten – 1000 Teilnehmer 

Für die Initiative „1000 Gärten – Das Soja-Experiment“ sucht Taifun 1000 Hobbygärtner, Profigärtner und Landwirte, die eine Fläche von mindestens sechs Quadratmetern bereitstellen können, Spaß an der Forschung haben und einen Beitrag zur Entwicklung heimischer Sojasorten leisten wollen. Taifun und die Uni Hohenheim stehen den Teilnehmern während des gesamten Versuchsablaufs beratend zur Seite und gewähren Einblicke in den Sojaanbau, Züchtungsmethoden und vieles mehr. Alle Informationen zum Projekt, Wissenswertes über die Sojapflanze und den Bewerbungsablauf gibt es ab dem 22. Dezember 2015 unter www.1000Gärten.de. Bewerbungsschluss für alle Interessenten ist der 28. Februar 2016. 

Sojaanbau im Freiburger BreisgauSojaanbau im Freiburger BreisgauFoto: Taifun 4

Über Taifun 

Die 1987 gegründete Life Food GmbH ist Vorreiter der vegetarischen und veganen Ernährung. Mit seiner Bio-Marke Taifun ist das Freiburger Unternehmen Marktführer für Tofu- und Tofuprodukte in Deutschland. Die Sojabohnen für das derzeit rund 30 Produkte umfassende Sortiment stammen ausschließlich aus ökologischem Landbau, davon rund 90 Prozent aus europäischer Herkunft. Mit den Landwirten pflegt Life Food langfristige und vertraglich abgesicherte Geschäftsbeziehungen. Das firmeneigene „Landwirtschaftliche Zentrum für Sojaanbau und Entwicklung“ (LZ Soja) setzt sich bereits seit sechs Jahren für die Sortenentwicklung ein. Seit 2013 beteiligt sich das LZ Soja zudem am Projekt „Soja-Netzwerk zur Ausweitung des Sojaanbaus in Deutschland“ im Rahmen der BMEL-Eiweißpflanzenstrategie.

Bewerbungen einreichen:

www.1000Gärten.de



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